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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Wimpern.
    »Nur zu, Yogamädel!«
    Sie spannte den Bizeps an und stellte sich so hin, dass sich ihre Hüften berührten. Nach zwei kraftvollen Versuchen trat sie einen Schritt zurück. »Tut mir leid, das Ding ist offensichtlich zugeschweißt.«
    »Nein, nur verrostet und uralt. Derjenige, der es zum letz ten Mal bedient hat, war ein Angeber. Ich brauche eine Zange.«
    »Moment, wo wollen Sie hin?«
    Er blieb stehen und drehte sich um. »Der Werkzeugkeller ist dahinten, zumindest war er das einmal.«
    »Ich will da nicht hin.«
    »Ich kann die Zange allein holen.«
    Gleichzeitig wollte sie ungern zurückbleiben, ohne das zugeben zu wollen. »Na gut, reden Sie weiter. Keine albernen Würgegeräusche oder entsetztes Kreischen. Ich werde mich davon nicht beeindrucken lassen.«
    »Wenn das Kellermonster angreift, werde ich es schweigend abwehren.«
    »Einfach weiterreden«, flehte sie, während sie in die Dunkelheit vordrangen. »Wann haben Sie Ihre Unschuld verloren?«
    »Wie bitte?«
    »Das ist das Erstbeste, was mir eingefallen ist. Keine Ahnung, warum. Ich verrate es Ihnen zuerst: am Abend des Abschlussballs. Das ist nicht umsonst ein Klischee. Ich dachte, das mit mir und Trevor Bennington würde ewig halten. Gehalten hat es genau zweieinhalb Monate, eigentlich sechs, wenn man die Zeit vor dem ersten Mal dazuzählt … Eli?«
    »Ich bin noch da. Wer hat wen verlassen?«
    »Wir haben uns einfach voneinander entfernt. Lang weilig, nicht wahr? Wir hätten uns eigentlich wahnsinnige Szenen machen und eine dramatische Trennung hinlegen sollen.«
    »Es kam also anders als gedacht.« Seine Stimme hallte unheimlich von den Wänden wider, sodass Abra auf eine beruhigende Atemtechnik zurückgriff, während sie ihre Umgebung ableuchtete.
    Sie hörte einen dumpfen Knall, gefolgt von einem lauten Fluch. »Eli?«
    »Mist, was hat das denn hier zu suchen?«
    »Machen Sie keine Witze.«
    »Ich habe mir gerade das Schienbein an einem verdammten Schubkarren aufgeschürft, der mitten im Weg steht. Und …«
    »Sind Sie verletzt? Eli?«
    »Kommen Sie her, Abra.«
    »Ich will nicht.«
    »Hier gibt es keine Spinnen. Sie sollten sich das ansehen.«
    »O Gott.« Sie bewegte sich millimeterweise vorwärts. »Lebt es?«
    »Nein, nichts dergleichen.«
    »Wenn das ein Witz sein soll, finde ich ihn gar nicht lustig.« Als sie von Licht erfasst wurde, atmete sie auf. »Was ist denn?«
    »Schauen Sie.« Er strahlte es an.
    In dem aus Lehm und Steinen bestehenden Boden klaffte ein Loch. Ein Graben, der von Wand zu Wand verlief und bestimmt knapp zwei Meter breit und drei Meter tief war.
    »Was ist das? War da was vergraben?«
    »Anscheinend scheint das jemand zu glauben.«
    »Eine Leiche?«
    »Leichen gehören meines Wissens auf den Friedhof und nicht in den Keller.«
    »Warum sollte da jemand graben? Hester hat nie etwas davon erwähnt.« Sie ließ den Lichtkegel über eine Spitzhacke, über Schaufeln, Eimer und einen Vorschlaghammer wandern. »Wenn man von Hand gräbt, muss das ewig dauern.«
    »Ein Presslufthammer macht Lärm.«
    »Ja, aber … Ach du meine Güte, darum ging es also heute Abend? Jemand ist in den Keller gegangen, um herumzubuddeln? Wegen der Legende um Esmeraldas Mitgift? Das ist lächerlich! Aber das muss der Grund sein.«
    »Dann hat derjenige nichts als Zeit und Mühe verschwendet. Meine Güte, wenn es einen Schatz gäbe, hätten wir den doch längst gefunden.«
    »Ich meine damit nicht, dass …«
    »Entschuldigung, Entschuldigung.« Er entfernte sich. »Das Loch kann unmöglich von heute Nacht stammen. Das sieht nach wochenlanger Arbeit aus, nach mehrstündigen Etappen.«
    »Dann war er schon öfter hier unten. Aber er hat den Strom abgestellt und die Tür aufgebrochen. Weil Hester den Alarmcode geändert hat«, fiel Abra wieder ein. »Sie hat mich gebeten, den Code zu ändern, als sie aus dem Krankenhaus kam. Sie war ganz unruhig deswegen. Damals ergab das keinen Sinn, aber sie hat darauf bestanden. Auch die Schlösser sollten ausgetauscht werden. Ich habe ihre Anweisungen einfach befolgt. Das war etwa eine Woche, bevor Sie eingezogen sind.«
    »Sie ist nicht einfach nur gestürzt.« Die plötzliche Gewissheit traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. »Dieser Mistkerl! Hat er sie etwa geschubst, ihr ein Bein gestellt oder sie erschreckt, sodass sie das Gleichgewicht verloren hat? Und dann hat er sie einfach liegen lassen. Er hat sie auf dem Boden liegen lassen.«
    »Wir müssen Vinnie benachrichtigen.«
    »Das hat bis

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