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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zu und goss sich zwei Fingerbreit ein.
    Was für ein Mistkerl, dachte er, während er den Wodka hinunterkippte.
    Er konnte von Glück sagen, dass er die Quittungen gehabt hatte. Eine für einen ausgezeichneten Kaffee, den er mehrere Blocks vom Landon-Haus entfernt getrunken hatte, und eine für Benzin und ein Schinken-Käse-Sandwich an einer Tankstelle, mehrere Meilen südlich von Whiskey Beach.
    Nachdem er festgestellt hatte, dass Landon nach Hause fuhr, hatte er gehalten, um den Wagen und sich aufzutanken. Eine hervorragende Idee! Die Quittungen bewiesen, dass er zum Zeitpunkt des Einbruchs nicht in der Nähe von Bluff House gewesen war. Ansonsten hätte er sich bestimmt auf dem Polizeirevier verteidigen müssen.
    Mistkerl!
    Das konnte natürlich Zufall sein, dachte er. Aber irgendjemand sucht sich ausgerechnet die Nacht dafür aus, in der er seinem Mandanten berichtet hat, dass Landon in Boston ist?
    Ja, genau. Wer’s glaubt, wird selig!
    Er ließ sich nicht gern manipulieren. Er war bereit, sich vor und hinter seinen Mandanten zu stellen, aber nicht, wenn der Mandant ihn reinlegte.
    Nicht, wenn der Mandant ohne sein Wissen und ohne seine Zustimmung seine Informationen benutzte, um irgendwo einzubrechen. Und erst recht nicht, wenn der Mandant sich dabei an einer Frau vergriff.
    Er hätte sich selbst in Bluff House umgesehen, wenn der Mandant es gewollt hätte. Und wenn er dabei erwischt worden wäre, hätte er die Suppe auch ausgelöffelt.
    Aber er hätte sich niemals an einer Frau vergriffen.
    Höchste Zeit, reinen Tisch zu machen, beschloss er. Oder der Mandant musste sich einen neuen Kuli suchen. Denn dieser Kuli arbeitete nicht für Mandanten, die Frauen misshandelten.
    Duncan nahm sein Handy aus dem Ladegerät und machte den Anruf. Er war so wütend, dass ihm die Uhrzeit völlig egal war.
    »Ja, Duncan ist dran. Und ja, ich habe Neuigkeiten. Nämlich die, dass mich ein County Deputy zu einem Einbruch und einem Angriff auf eine Frau in Bluff House verhört hat.«
    Er schenkte sich noch einen Wodka ein und hörte einen Moment zu. »Hören Sie bitte auf, mich zu verarschen. Ich arbeite nicht für Leute, die mich verarschen. Ich habe kein Problem damit, den Einheimischen was vorzuspielen, aber nur, wenn ich das Stück kenne. Ja, ich wurde gefragt, für wen ich arbeite, und nein, ich habe es ihnen nicht gesagt. Noch nicht. Aber wenn mich ein Mandant benutzt, um freie Bahn für einen Einbruch zu haben, und zwar in das Haus der Person, die ich beschatten soll, und wenn dieser Mandant dann auf eine Frau in diesem Haus losgeht, stelle ich mir doch gewisse Fragen. Was ich von nun an tun werde, hängt allein von Ihren Antworten ab. Ich werde meine Lizenz nicht für Sie riskieren. Im Moment weiß ich von einer Straftat, und das macht mich zu einem Helfershelfer. Deshalb sollten Sie bitte schön ein paar verdammt gute Antworten auf Lager haben, oder aber unsere Zusammenarbeit ist beendet. Und wenn mich die Bullen das nächste Mal verhören, werde ich Ihren Namen nennen. Ja, genau. Gern.«
    Duncan sah auf die Uhr.
    Was soll’s, dachte er. Er war ohnehin viel zu aufgebracht, um schlafen zu können.
    »Ich werde da sein.«
    Zuerst setzte er sich an seinen Computer und machte sich detaillierte Notizen. Er wollte sich absichern, so gut es ging. Wenn nötig, würde er dem County Sheriff diesen Bericht persönlich übergeben.
    Das mit dem Einbruch war schlimm genug. Aber der Angriff auf die Frau? Das brachte das Fass endgültig zum Überlaufen.
    Aber er würde seinem Mandanten die Chance geben, sich zu rechtfertigen. Manchmal sahen diese Idioten einfach zu viel fern und machten Unsinn. Er hatte weiß Gott schon genug dämliche Mandanten gehabt.
    Sie würden sich also aussprechen, und er würde seine Haltung deutlich machen. Schluss mit dem Quatsch! Der Typ sollte die Arbeit gefälligst den Profis überlassen.
    Schon etwas beruhigter zog Duncan sich um. Er gurgelte mit Mundwasser, um die Wodkafahne loszuwerden, hängte sich aus reiner Gewohnheit das Pistolenhalfter mit seiner Neunmillimeter um und streifte sich einen warmen Pulli sowie eine Windjacke über.
    Er steckte seine Schlüssel, sein Aufnahmegerät und seinen Geldbeutel ein und verließ das Zimmer durch den separaten Eingang.
    Dieser kleine Luxus kostete ihn fünfzehn Dollar extra, aber auf diese Weise bekam seine freundliche Gastgeberin nichts von seinem Kommen und Gehen mit.
    Er wollte erst den Wagen nehmen, beschloss jedoch dann, zu Fuß zu gehen. Nach der Hin- und

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