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Das Geheimnis der Wunderkinder

Das Geheimnis der Wunderkinder

Titel: Das Geheimnis der Wunderkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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ebenfalls Mr. Maxwells Angelegenheit und nicht die Ihre. Und indem Sie darauf beharren, daß hier etwas nicht in Ordnung ist und Erklärungen verlangen, haben Sie Mrs. Bagley in die unangenehme Situation gebracht, eine Entscheidung fällen zu müssen, die ihre Loyalität spaltet. Seit anderthalb Jahren besitzt sie das volle Vertrauen von Mr. Maxwell. Nun sagen Sie mir, Mr. Fisher, wem soll sie die Treue halten?«
    »Darum geht es gar nicht …«
    »Doch, darum geht es, Mr. Fisher. Sie verlangen von Mrs. Bagley, daß sie Ihnen Einzelheiten über die Angelegenheiten ihres Arbeitgebers mitteilt, und das ist unmoralisch.«
    »Wieviel hast du eigentlich gehört?« fragte Fisher ärgerlich.
    »Genügend, um zu wissen, was Sie von Mrs. Bagley wollten.«
    »Dann weißt du auch, daß ich einen gewissen Verdacht geäußert habe. Warum bist du also nicht in der Schule?«
    »Das ist Mr. Maxwells Angelegenheit.«
    »Nicht ganz, mein Junge. Es gibt nämlich Gesetze bezüglich der Schulpflicht, denen er zuwiderhandelt.«
    »Das Gesetz sagt, daß jedes Kind eine angemessene Erziehung erhalten soll«, erklärte James geduldig. »Den genauen Wortlaut weiß ich nicht, aber Unterricht außerhalb des staatlichen Schulsystems ist erlaubt, wenn die Erziehungsberechtigten dies bevorzugen, sofern dieser Privatunterricht vom Staat für angemessen gehalten wird. Können Sie behaupten, Mr. Fisher, daß ich nicht angemessen unterrichtet werde?«
    »Nun, du kannst nicht erwarten, daß ich auf diesem Gebiet ein Experte bin.«
    »Dann erwarte ich auch kein Urteil von Ihnen darüber«, sagte James betont spitz.
    Tim Fishers Gesicht lief wieder dunkel an. Es ist schon schlimm genug, wenn man sich von einem Erwachsenen sagen lassen muß, daß sein Benehmen nicht richtig war, aber von einem Kind ist es unerträglich, das zu hören. Daß dieser Dreikäsehoch Mrs. Bagley verteidigte, in deren Anwesenheit er nichts unternehmen konnte, brachte Tim Fisher in eine sehr unglückliche Lage. Er schluckte schwer und fragte dann etwas lahm: »Aber warum muß Maxwell so geheimnisvoll sein?«
    »Was verstehen Sie unter ›geheimnisvoll‹? Benutzen Sie den gleichen Ausdruck für die Tätigkeit des A.E.C.-College in Shipmont?«
    »Das ist etwas anderes – das ist geheim …«
    »Ach, Mr. Fisher, Sie kommen hierher und behaupten, aus persönlichem Interesse ein Recht zu haben, unsere Angelegenheiten zu erfahren. Auf der anderen Seite gestehen Sie den A.E.C.-Leuten aber das Recht zu, ihre Angelegenheiten geheimzuhalten. Sie sollten einmal die Verfassung lesen, Mr. Fisher! Sie besagt, daß ich genauso gut das Recht habe, mein Heim gegen Eindringlinge zu verteidigen, wie die A.E.C. das ihre gegen Spione.«
    »Ich bin kein Eindringling.«
    James nickte. »Nein – solange Sie nicht den Fehler machen, persönliche Zurückgezogenheit mit strafbarer Schuld gleichzustellen.«
    »Das habe ich auch nicht so gemeint.«
    »Sie sollten nur sagen, was Sie meinen«, bemerkte James, »anstatt zu versuchen, Informationen von jemandem zu erzwingen, der Sie gern hat.«
    »Also, nun hör mal zu«, sagte Tim Fisher, »ich habe sie auch sehr gern, mußt du wissen. Gibt mir das keine Rechte?«
    »Wenn Mrs. Bagley Ihre Frau wäre, würden Sie dann erwarten, alles von ihr zu wissen?«
    »Ja, natürlich.«
    »Und angenommen, sie arbeitete im A.E.C.-College?«
    »Nun … äh, das wäre …«
    »Etwas anderes, nicht wahr?«, sagte James. »Nun zu mir, Mr. Fisher. In welche Schulklasse würden Sie mich einstufen?«
    »Äh … wie alt bist du?«
    »Neun. Im April.«
    »Nun, ich weiß nicht recht …«
    »Sehen Sie. Glauben Sie, daß ich lange in einer Klasse mit anderen Neunjährigen zusammensitzen könnte, ohne aufzufallen?«
    »Äh … nein, ich glaube nicht.«
    »Mr. Fisher, wie lange meinen Sie, würde ich ein Geheimnis bleiben, wenn ich die Oberschule besuchen und in einer Klasse unter Teenagern sitzen würde, die doppelt so groß sind wie ich?«
    »Nicht sehr lange.«
    »Dann denken Sie daran, daß es Geheimnisse gibt, die von bewaffneten Posten bewacht werden müssen, um ein Geheimnis zu bleiben, und andere, die so leicht geheimzuhalten sind, daß dazu nur ein altes Haus und eine plausible Fassade notwendig sind.«
    »Warum hast du mir dies alles erzählt?«
    »Weil Sie bereits so weit hier eingedrungen sind, getrieben von Ihren persönlichen Gefühlen, und weil ich nicht mochte, daß Sie mit einigen ziemlich gefährlichen Unwahrheiten von hier fortgehen. Verstehen Sie?«
    »Ich fange

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