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Das Geheimnis der Wunderkinder

Das Geheimnis der Wunderkinder

Titel: Das Geheimnis der Wunderkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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der Schulzeit dürfen wir nicht gesehen werden.«
    »Aber verdammt, ich will meine Familie nicht im Haus eines anderen gründen«, wandte Tim Fisher ein.
    »Kaufen Sie es, dann ist es das Ihre«, schlug James vor. »Ich werde hierbleiben und für meine Räume Miete zahlen.«
    »Du willst – nun warte mal! Wovon redest du eigentlich?«
    »Ich sagte, ich werde für meine Räume Miete zahlen.«
    »Aber dieser Kerl oben …« Tim holte tief Luft. »Wir wollen das doch klarstellen, da wir einmal beim Thema sind. Was ist mit Mr. Charles Maxwell?«
    »Wir könnten die Lüge natürlich weiterleben lassen, aber ich glaube, es ist an der Zeit, damit aufzuhören. Mr. Charles Maxwell existiert gar nicht.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Charles Maxwell existiert lediglich in der Einbildung seiner geschätzten Leser«, erklärte James. »Er ist ein berühmter Autor vieler Bücher für Jungen und als solcher vielen Leuten bekannt. Und dennoch ist er genauso wenig eine wirkliche Person wie Lewis Carroll.«
    »Aber Lewis Carroll hat existiert …«
    »Als Charles L. Dogson, ein Mathematiker, der durch seine Arbeit über symbolische Logik berühmt wurde.«
    »Na schön, aber wer schreibt dann diese Bücher? Wer unterhält dich – und dieses Haus?«
    »Ich!«
    Tim blinzelte unsicher, blickte sich im Zimmer um und sah dann Mrs. Bagley hilfesuchend an.
    »Es ist wahr, Tim«, sagte sie ruhig. »Es klingt verrückt, aber so ist es. Ich habe mich seit Jahren daran gewöhnt.«
    Tim dachte eine volle Minute darüber nach. »Na schön«, sagte er dann. »Es ist also möglich. Aber warum lebt das Kind allein?« Er blickte James an. »Wer ist für dich verantwortlich?«
    »Ich.«
    »Aber …«
    »Haben Sie etwas Zeit?« James lächelte. »Dann hören Sie zu …«
    Am Ende von James’ langer Erklärung holte Tim Fisher tief Luft. »Und jetzt brauche ich einen Drink!«
    Dann betrachtete er James gedankenvoll über den Rand seines Glases. »Wenn das alles wahr ist, James, wem gehört dann diese wunderbare Maschine?«
    »Mir – oder uns.«
    »Du wolltest mir weismachen, daß es ein geheimes Regierungsprojekt ist«, sagte Tim vorwurfsvoll.
    »Es tut mir leid. Aber wenn es nötig wäre, würde ich noch ganz andere Leute anlügen, um mich vor Verrat zu schützen. Auch wenn es kein Regierungsprojekt ist, so ist es doch ein ebenso wichtiges Geheimnis.«
    »Etwas so Wichtiges sollte aber der Regierung unterstellt werden.«
    »Vielleicht. Aber die Maschine gehört mir, und es steht mir frei, sie zu vergeben oder zu behalten – und damit zu experimentieren.« James dachte einen Augenblick nach. »Ich nehme an, daß viele sagen würden, daß eine so wichtige Erfindung sogleich den Behörden übergeben werden müßte, und daß eine größere Gruppe von Wissenschaftlern rascher die Schwierigkeiten und Fehler herausfinden würde, als ein elfjähriger Junge allein. Dennoch gehört die Maschine durch das Erfinderrecht und als Erbe mir, und ich bin berechtigt, exklusiv die Früchte der Arbeit meiner Eltern zu ernten. Bis ich jedoch mündig bin und für fähig gehalten werde, mein eigenes Leben zu meistern, würde man mich meiner Rechte berauben. Eine Kommission von Bürokraten würde die Maschine für ihre eigenen Zwecke benutzen und mich mit der fadenscheinigen Begründung abspeisen, daß Bildung zu wichtig sei, als man sie an Jugendliche verschwenden könnte.«
    Tim Fisher wandte sich an Janet Bagley. »Was möchtest du?«
    »Um Marthas willen bin ich für James’ Vorschlag«, erwiderte sie.
    »Gut, dann soll es auch so sein.«
    James sah mit Erleichterung, daß er Tim nun als Verbündeten betrachten konnte, ja er war sogar froh, von nun an einen erfahrenen und praktisch denkenden Mann auf seiner Seite zu haben. Er mochte Tim Fisher gut leiden und freute sich, ihn nicht länger anlügen zu müssen.
    Tim Fisher hatte zunächst Einwände dagegen, eine längere Reise zu unternehmen und ein neunjähriges Mädchen in der Obhut eines zehnjährigen Jungen zurückzulassen, aber Janet – nun Mrs. Fisher – erklärte, daß James und Martha beide durchaus fähig wären, für sich selbst zu sorgen, und im übrigen ließ sich wenig zugunsten von Flitterwochen in Gesellschaft eines kleinen Mädchens mit großen Ohren, neugierigen Augen und einer ziemlich lauten Stimme sagen. Hinzu kam, daß es lange her war, daß Janet einen Urlaub ohne Kind genossen hatte. Also gewann sie. Es war dann nicht eine Flugreise nach Hawaii für zehn Tage, sondern Hawaii per Schiff und

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