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Das Geheimnis der Wunderkinder

Das Geheimnis der Wunderkinder

Titel: Das Geheimnis der Wunderkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Geheimnis zu wahren, indem er es nur wenigen Leuten anvertraute, denen er entweder vertrauen oder die er an sich binden konnte – vielleicht mit dem Angebot, die Maschine benutzen zu dürfen. Brennan konnte nicht das Ausmaß von James’ Wissen erraten, aber er war gewiß, daß er fähig sein würde, außerordentlich intelligent vorauszuplanen, und zudem bedeutete die Tatsache, daß er sich der Zuneigung von Tim Fishers Frau und Tochter erfreute, daß er auch mit deren Hilfe rechnen konnte. Brennan schloß auch Martha in seine Überlegungen ein, denn es war mehr als wahrscheinlich, daß James dem Mädchen ebenfalls eine umfassende Erziehung gegeben hatte. Alles paßte ins Bild, sogar Tim Fishers geheimer Groll.
    Paul Brennan wurde klar, daß er allein kaum die Maschine in seinen Besitz bringen konnte, während er gleichzeitig den liebevoll besorgten Vormund spielen mußte. Zunächst wollte er sich über die juristische Seite der Angelegenheit informieren, dann konnte er sich darum kümmern, skrupellose Männer in geeigneten einflußreichen Positionen zu finden, deren Ambitionen er lenken konnte.
    Zu seiner großen Überraschung entdeckte Paul Brennan, daß es kein Gesetz gab, das einem Kind verbot, sein Heim zu verlassen, sofern es sich nicht um ein Mündel des Staates handelte. Das Interesse an Fällen von vermißten Personen ist im allgemeinen nur so groß, weil die vermißte Person meistens wichtige nicht erfüllte Verpflichtungen zurückgelassen hat. Eine Person ohne moralische, gesetzliche oder sonstige Bindungen hat durchaus das Recht, ihre Sachen zu packen und mit unbekanntem Ziel zu verschwinden. Falls die Polizei diese Person dann auf Drängen von Freunden oder Verwandten ausfindig machen sollte, kann der Vermißte den Beamten erklären, daß er nicht nach Hause zurückkehren wolle und überdies nicht wünsche, daß sein Aufenthaltsort bekannt würde. Die Polizei kann daraufhin lediglich ausrichten, daß der Vermißte lebe und weiterhin vermißt bleiben möchte.
    In der Tat, James Holdens Position war so gefestigt, daß die Angelegenheit für Paul Brennan immer schwieriger wurde, zu erreichen, daß James durch Gerichtsbeschluß wieder unter seine Obhut gestellt wurde.
    Hinzu kam, daß James Holden auf seiner Flucht die Staatsgrenze überschritten hatte, und daher seine Auslieferung beantragt werden müßte – aber James Holden hatte in keinem der beiden Staaten ein Verbrechen begangen.
    Paul Brennan benötigte also Hilfe. In politischen Kreisen einen Mann mit Ehrgeiz und nicht allzu vielen moralischen Skrupeln zu finden, ist nicht schwierig. Brennan fand seinen Mann in Frank Manison, einem Staatsanwalt mit politischen Ambitionen. Manison übernahm vor allem Fälle, die ihm eine gute Publicity garantierten.
    Manison empfing Brennan zu einer Unterredung, und dieser berichtete von James Holden, seiner überragenden Erziehung, und wie er dazu gekommen war. Zunächst sprach er allerdings nicht von einer Maschine, sondern lediglich von einem »besonderen System«.
    Manison schien interessiert, sagte jedoch: »Sie wissen wohl, daß Sie keine rechtliche Handhabe besitzen, nicht wahr?«
    »Ja, es scheint unglaublich, daß es kein Gesetz gibt, das der Aktivität eines Kindes Grenzen setzt.«
    »Unglaublich? Nein, durchaus nicht, Brennan. Es ist bisher nicht notwendig gewesen. Wenn die Legislative ein Gesetz verabschieden würde, das Kindern unter vierzehn verbietet, ohne Erlaubnis ihrer Eltern ihr Heim zu verlassen, würde jede Oppositionszeitung im Staat ein großes Geschrei anheben über die Verschwendung von Zeit und Geld auf etwas, das sowieso nicht eintritt. Sie würden Umfragen abhalten und nachweisen, daß von so und so vielen Millionen Kindern unter vierzehn in diesem Staat genau Null davon ihr Heim verlassen haben, um einen eigenen Hausstand zu gründen. Aber darum geht es jetzt ja nicht, sondern um das Problem, ein Mittel zu finden, dieses intelligente Kind wieder unter Ihre Obhut zu bringen.«
    »Es ist sogar noch schwieriger«, sagte Brennan reumütig, »denn er haßt mich, da er mich für verantwortlich am Tode seiner Eltern hält.« Brennan gab auch hier seine früheren Erklärungen ab, und Manison hörte aufmerksam zu.
    »Brennan«, sagte er dann, »Sie haben da ein schwieriges Problem. Wie können Sie sicher sein, daß dieser James Holden sein geheimes System preisgibt, selbst wenn es uns gelingen sollte, rechtliche Mittel auszuklügeln, ihn wieder in Ihre Obhut zu bringen und dort zu

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