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Das Geheimnis Des Frühlings

Das Geheimnis Des Frühlings

Titel: Das Geheimnis Des Frühlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Fiorato
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Reiseplänen in Venedig leicht hätte geschehen können.«
    Hmm. Vielleicht wusste sie doch nichts von meinem nächtlichen Abenteuer in Bozen. Zumindest schien sie keine Ahnung zu haben, was ich letzte Nacht getrieben hatte.
    »Ich habe gute Neuigkeiten. Dein Vater ist auf dem Weg zu uns - morgen wird er hier ankommen.«
    »Und er wird natürlich seine eigene Leibwache mitbringen, also sind wir nicht länger auf Herzog Ludovicos Soldaten angewiesen.«
    Madonna. Jetzt begriff ich. Wenn ich von der venezianischen Leibwache bewacht wurde, würde mir nie die Flucht gelingen. Ich musste Bruder Guido eine Botschaft zukommen lassen. Wir mussten uns heute Nacht davonmachen.
    »Und dich erwartet noch eine Überraschung. Herzog Ludovico wünscht, dass wir ihn heute Morgen begleiten, er möchte uns einige wahre Wunderdinge zeigen, wie er sich ausdrückte. Hast du dein Fasten schon gebrochen?«
    »Wenn du wissen willst, ob ich schon etwas gegessen habe, dann lautet die Antwort nein«, schleuderte ich ihr entgegen. Ich wusste nicht, wie ich mit dieser Frau umgehen sollte. Im Palast meines Vaters hatte ich einmal ein Stück Glas gesehen, das auf den ersten Blick kristallweiß gewirkt, im Licht dann aber sieben verschiedene Farben gezeigt hatte. Ein Prisma, hatte Signore Cristoforo erklärt. Die Persönlichkeit meiner
Mutter wies mindestens ebenso viele Facetten auf, und ich wusste nie, welche als nächste aufblitzen würde. Aber sie überging meine Grobheit und gab ihrer Kammerzofe einen Wink.
    »Und bring mir eine reichliche Mahlzeit, denn gestern Abend habe ich auch keinen Bissen in den Magen bekommen!«, bellte ich ihr hinterher.
    Die Brauen meiner Mutter schossen bis zum Haaransatz hoch. »Nein? Ein bedauerliches Versäumnis.«
    Ein Versäumnis ? Du warst zu sehr damit beschäftigt, dir den Bauch mit Schweinebraten und Marzipan zu füllen, um daran zu denken, deiner Tochter auch ein paar Krumen zukommen zu lassen, dachte ich grimmig.
    »Lass uns die Gelegenheit nutzen, uns ein wenig zu unterhalten, wenn wir schon einmal allein sind«, fuhr sie fort. (Im Raum hielten sich außer uns noch drei Dienstmädchen auf - ich sagte ja schon, dass das einfache Volk für sie nicht existierte.) »Vorsichtiger! Du beschlägst hier kein Pferd!« Das galt einem der Mädchen, das die Füße meiner Mutter mit einem Leinentuch abtrocknete. Sie versetzte dem armen Ding einen Tritt, der es rücklings in die Binsen stürzen ließ. »Du weißt natürlich«, fuhr sie ohne Pause fort, »warum deine Unterkunft hier weniger komfortabel ist als die in Bozen?«
    Ich sah zu, wie das unselige Dienstmädchen zur Tür huschte, dann zuckte ich lässig die Acheln. Da ich nicht ahnte, wie viel sie wusste, wollte ich mich nicht verplappern.
    Sie hob eine lange weiße Hand. Zwischen ihren Fingern blitzte eine silberne Münze im Sonnenlicht auf.
    Mein Herz hämmerte so laut, dass ich meinte, sie müsse es hören.
    Es war der Engelstaler aus der Mine in Bozen, den ich aufgehoben und wieder verloren hatte.
    Sie las meine Gedanken. »Ja. Er ist aus deinem Ärmel gefallen, während du in der Kutsche geschlafen hast.«
    Das metallische Klirren, das mich in der Lombardei geweckt hatte.

    »Ich wusste, dass du dich in dieser Nacht davongeschlichen hattest«, sagte sie. »Dir wird nicht entgangen sein, dass Marta nicht mehr bei uns ist.«
    Ob Marta wieder in Venedig oder bei dem Allmächtigen war, ging daraus nicht hervor, und meine Mutter ließ sich auch nicht näher darüber aus.
    »Früher oder später wirst du einsehen, dass du nicht gewinnen kannst, Luciana. Gehorsam mir, deinem Vater und auch deinem Mann gegenüber ist der beste Weg zum Glück, glaub mir. Ungehorsam zieht nur Unannehmlichkeiten, Gefangenschaft und Verzweiflung nach sich.« Sie erhob sich und schritt durch den Raum wie eine Anwältin, die ihren Argumenten Nachdruck verleihen will. »Vergiss alles, was du über Politik zu wissen glaubst, denn du befindest dich in einem Irrtum. Versuche nicht, mehr in Erfahrung zu bringen, als man dir verrät, ich rate dir das um deiner eigenen Sicherheit willen. Aber da ich dein unstillbares Interesse an Staatsangelegenheiten kenne, darfst du heute an einer Konferenz mit dem großen Ludovico Sforza teilnehmen. Hör gut zu und lerne, wenn du so erpicht darauf bist, und morgen beginnen wir noch einmal ganz von vorn. Ah, da ist ja dein Frühstück.« Sie schwenkte mühelos von der Politik zu meinem leiblichen Wohl über, ohne dass sich ihr Ton dabei veränderte.
    Die

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