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Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renée Holler
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Salamander aufzustöbern.«
    »Na, dann bis morgen«, meinte Jack. »Und vergiss nicht, London ist gefährlich. Hüte dich vor Kinderfängern.« Dann grinste er. »Und Taschendieben.« Anschließend bog er in eine schmale Gasse links von der Brücke ab.
    Alyss drängte sich weiter durch das Gewühl der Budenstadt. Nach dem ereignisreichen Morgen war sie erschöpft und freute sich darauf, sich im Zelt der Schausteller auszuruhen. Der köstliche Geruch nach Karamell stieg ihr in die Nase. Schade, dass sie immer noch kein Geld hatte, um sich einen der leckeren Zuckeräpfel zu kaufen. Gleich hinter dem Zuckerapfelstand bog sie rechts ab, um statt im Gedränge vor den Buden dahinter weiterzulaufen. Wie immer war dort weniger los, und sie kam schneller vorwärts, auch wenn sie vorsichtig über die Abspannleinen der Zelte steigen musste. Obwohl der verstauchte Knöchel nicht mehr schmerzte, hatte sie keine Lust, noch einmal zu stolpern.
    Alyss’ Gedanken rasten. Solange Sir Christopher nicht von seiner Reise zurück war, würde sie sich nicht mehr in das Haus an der Themse wagen. Seinem unberechenbaren Assistenten wollte sie auf keinen Fall wieder gegenüberstehen. Und was hatte es mit den verschwundenen Kindern auf sich, von denen Jack gesprochen hatte? Sir Christopher steckte da bestimmt nicht dahinter. Er war ein Freund ihres Vaters. Ihm konnte sie trauen.
    Master Milton dagegen ... Wieso waren er und alle anderen hinter dem Salamander her? Welches Geheimnis verbarg das Amulett? Es konnte sich nicht nur um seinen Wert in Gold handeln, da steckte mehr dahinter. Vielleicht waren die Buchstaben auf dem Bauch des Tierchens der Schlüssel des Rätsels. Und wieso hing in Sir Christophers Eingangshalle ein Bild, auf dem ein Salamander aus den Flammen stieg? Sicher bestand zwischen den beiden eine Verbindung.
    »Pass auf, wo du hingehst!«, wurden ihre Gedanken abrupt unterbrochen.
    Um ein Haar wäre sie mit einem Mann zusammengestoßen, der wie aus dem Nichts aus einer Gasse zwischen zwei Buden aufgetaucht war. Nur knapp gelang es Alyss, einen Schreckensschrei zu unterdrücken. Onkel Humphrey! Wie gut, dass sie nach wie vor Jungenhosen trug, denn der Onkel hatte sie nicht erkannt und beachtete den Jungen am Straßenrand nicht weiter. Die Mütze tief ins Gesicht gezogen, drückte Alyss sich dicht an eine Budenwand. Von dort konnte siesehen, wie ihr Onkel zielstrebig den Gehweg hinter den Buden entlangschritt und nach einem kurzen Stück vor einer Toreinfahrt, die groß genug für Kutschen war, anhielt. Alyss hatte den Gasthof schon am Vortag bemerkt, sich jedoch das Schild über dem Eingang nicht genauer angesehen. Auf gelbem Grund war dort ein weißer Hirsch aufgemalt. Du lieber Himmel! Das war ja eine schöne Bescherung! In London gab es Tausende von Gasthöfen, doch Onkel Humphrey hatte sich direkt vor ihrer Nase einquartiert. Tatsächlich schritt er gleich darauf durchs Tor in den Hof. Ojemine! Der Hintereingang zur Raritätenschau lag nur ein kurzes Stück entfernt. Alyss schlüpfte so schnell wie möglich durch die Klappe und hockte sich auf ihren Stammplatz hinter der Truhe. Ihr Herz klopfte immer noch bis zum Hals. Das war gerade noch mal gut gegangen. Doch was, wenn sie ihrem Onkel wieder über den Weg lief und er sie das nächste Mal trotz Jungenhosen erkannte? Sie musste auf der Hut sein.

Der Goldschatz der Girona

    Dienstag, 10. September 1619
    Auf Molls Dachboden herrschte gedrückte Stimmung. Die Bandenmitglieder hockten stumm im Kreis um James herum. Der Strohmann hing bewegungslos am Balken, kein Glöckchen bimmelte. Nur von draußen konnte man die Glocken der nahen St.-Olaves-Kirche hören. Jack zählte die Schläge. Es war neun Uhr und Tommy war immer noch nicht zurückgekehrt. Als er früher am Abend Moll nach dem Jungen gefragt hatte, hatte sie nur mit den Achseln gezuckt. Dass schon wieder einer ihrer Zöglinge vermisst wurde, interessierte sie heute wenig. Sie hatte Wichtigeres vor, denn sie wollte sich mit Kapitän Bates in der Schenke an der Ecke treffen. Während des Abendessens musste Jack dann den anderen sein Abenteuer im Haus des Zauberers immer wieder von Neuem schildern. Alle lauschten ehrfurchtsvoll. Selbst Guy blieb die Spucke weg.
    »Teufel noch mal! Das ist ja ’n Ding!«, murmelte er immer wieder voller Bewunderung.
    Doch Jack konnte seinen Ruhm nicht auskosten. Er hatte seinen Bruder nicht gefunden und noch dazu Tommy verloren. Nach dem Essen hatte Guy dann einige neue Kartentricks

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