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Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renée Holler
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erfahren. Ein Salamander eignete sich wunderbar als unser Wappen. Schon seit Ewigkeiten haben Magier ihn zu ihrem Symbol gemacht. Er kann Feuer überleben und entsteigt den Flammen als weiseres Wesen. Genauso, wie uns Wissen in klügere Menschen verwandelt.« Er hielt einen Augenblick inne. »Leider gibt es den Geheimbund schon lange nicht mehr. Die meisten der Mitglieder sind verschollen oder verstorben. Nur dein Vater besuchte mich noch jedes Mal, wenn er in London war, bis er dann von seiner letzten Reise auch nicht mehr zurückkehrte.«
    »Und was ist nun an dem Salamander so außergewöhnlich?«, beharrte Alyss. Sie strich mit ihrem Zeigefinger über die winzigen Rubinaugen des Schmuckstücks, dann drehte sie es um. »Was bedeutet dies hier?« Sie deutete auf die eingravierten Zeichen an der Unterseite. »Und vor allem würde ich gerne wissen, wieso alle hinter ihm her sind. Onkel Humphrey hat sogar den ganzen Garten umgegraben. Er sprach von einem Schatz.«
    »Du lässt wohl nicht so schnell locker.« Sir Christopher lächelte. »Da bist du ganz wie dein Vater. Der wollte auch immer allem auf den Grund gehen.«
    Sassa hatte sich inzwischen ebenfalls auf einen Hocker neben Alyss gesetzt und lauschte interessiert.
    »Selbst ich habe erst kürzlich herausgefunden, welches Geheimnis sich dahinter verbirgt.« Sir Christopher seufzte. »Wenn wir schon damals gewusst hätten, welches Chaos ein kleines goldenes Reptil heraufbeschwören würde, hätten wir für unseren Geheimbund gewiss ein anderes Symbol gewählt.« Er deutete auf das Schmuckstück in Alyss’ Hand. »Dein Salamander ist nicht der einzige. Jeder von uns Wissenschaftlern hatte einen. Sie wurden früher in den spanischen Kolonien Amerikas sogar in Massenproduktion hergestellt. Spanische Seeleute sind fest davon überzeugt, dass goldene Salamander sie vor Feuer und bösen Kräften beschützen. Sie nehmen sie deswegen oft als Glücksbringer mit an Bord ihrer Galeonen. Außer Glück, meinen manche Leute auch, dass er den Besitzer zu Reichtum führen könnte.«
    »Wie soll das möglich sein?«, unterbrach Alyss ihn.
    Sir Christopher zuckte mit den Achseln. »Erst glaubte ich den fabelhaften Gerüchten selbst nicht, doch dann stieß ich auf ein altes spanisches Manuskript. Dort war die Rede voneinem Schatz, nur statt einem braucht man zwei Salamander, um ihn zu finden. Die geheimnisvollen Zeichen auf den Unterseiten ergänzen sich und ergeben miteinander kombiniert einen Hinweis auf den Ort, wo dieser Schatz vergraben ist. Laut dem Manuskript braucht man obendrein eine Karte. Aber niemand hat sie je gesehen.«
    »Ist das wirklich wahr?« Auch wenn alles unglaublich klang, erklärte es zumindest, wieso jeder das Schmuckstück besitzen wollte.
    Sir Christopher nickte ernsthaft. »Ich weiß, es hört sich nach Flunkerei an, aber es handelt sich um eine durchaus verlässliche Quelle.« Er räusperte sich und schob seine Halskrause zurecht.
    »Aber wenn es so viele Salamander gibt, woher will man denn wissen, welche die zwei richtigen sind?«
    »Es gibt nur zwei mit den geheimnisvollen Schriftzeichen. Und deiner ist einer davon.«
    Alyss sah sich die Symbole auf dem Bauch des goldenen Reptils genauer an. Vor Aufregung waren ihre Hände plötzlich ganz feucht. »Und wo ist der andere?«
    »Wie die Karte seit vielen Jahren verschollen.«
    »Ach«, seufzte Alyss enttäuscht. »Dann ist mein Salamander ja so gut wie nutzlos.«
    »Nicht für dich.« Sir Christopher lächelte und wieder tauchten die Lachfältchen um seine Augen auf. »Er ist ein Andenken an deinen Vater. Das ist kostbarer als jeder Schatz. Und du musst gut auf ihn auspassen. Wer weiß, wann der andere Salamander wieder auftaucht und worum es sich bei dem Schatz handelt. In den falschen Händen können die schönsten Dinge sehr viel Schaden anrichten.«
    Natürlich, das stimmte, aber bisher hatte der blöde Salamander Alyss nur in Schwierigkeiten gebracht. Sie stopfte ihn in den Beutel und zog die Kordel zu.
    »Und was wird jetzt mit mir passieren?«, fragte sie.
    »Das ist doch keine Frage. Natürlich bleibst du erst einmal hier, zumindest solange, bis wir die Angelegenheit mit Master Ratcliff erledigt haben. Wenn wir dann eure ehemaligen Angestellten aufgetrieben haben, kannst du zurück nach Hatton Hall.«
    Alyss konnte es kaum fassen. Alles würde wieder wie früher werden. Nur ihr Vater blieb verschollen.
    »In Ordnung. Dann geh ich jetzt«, verkündete Sassa, der bisher nur schweigend das Gespräch

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