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Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renée Holler
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andere hätte springen können. Wegen des immer dichter werdenden Nebels konnte man inzwischen nur noch wenige Meter weit sehen. Jack befürchtete, dass sie die Magpie nie finden und sich auf dem Fluss verirren würden, doch Kit ruderte unbeirrbar weiter, und schon wenig später hatten sie das Schiff tatsächlich erreicht.
    »Und wie sollen wir in den Kahn gelangen?«, flüsterte Maggie. »Ich kann keine Leiter sehen.« Gewöhnlich stieg man über eine Strickleiter die Bordwand hoch ins Schiff. Doch die Matrosen hatten sie vermutlich eingezogen, damit niemand unberechtigt über die Reling klettern konnte.
    »Kein Problem«, meinte der Indianer. Er deutete zum Schiff hoch, wo am Bugspriet eine übergroße geschnitzte Elster alsGalionsfigur angebracht war. Er griff nach einem Seil, das zusammengerollt auf dem Boden des Ruderboots lag, und knotete es zu einer Lassoschlinge. Die anderen beobachteten stumm, wie der Indianer aufstand und seinen Arm mit der Seilschlinge mehrmals über seinem Kopf kreisen ließ. Dabei begann das Boot heftig zu schwanken und Jack bangte um sein Leben. Doch schon einen Augenblick später hatte Sassa die Schlinge um die Galionsfigur geschleudert und festgezogen. Dann nickte er den Kindern kurz zu, packte das Ende des Stricks und begann flink daran emporzuklettern. Oben angelangt, hangelte er sich am Klüverbaum hoch und war im nächsten Moment über die Reling verschwunden.
    Danach schien alles ewig zu dauern. Inzwischen waren auch die anderen Ruderboote mit den Straßenkindern neben der Magpie angekommen. Alle warteten stumm auf den Ruf der Eule. Von den Booten aus, die sachte im Wasser schaukelten, war es unmöglich zu sagen, was oben an Deck vor sich ging. Außer den Fußtritten des Wachpostens, der auf und ab ging und gelegentlich stehen blieb, war kein Laut zu hören.
    Doch kurz darauf schlug etwas dumpf auf den Planken auf. Danach war es wieder still. Auch die Schritte des Wachpostens waren nicht mehr zu vernehmen. Dann endlich tönte der Ruf einer Eule durch die Nacht und eine Jakobsleiter glitt lautlos die Außenwand der Magpie hinab.
    Schweigend kletterten die Kinder an Bord. Eins nach dem anderen, wie eine Armee von Ameisen, die einen Topf voller Honig entdeckt hatten. Sobald sie auf dem Deck waren, schlichen sie auf die Niedergänge zu, um in den Bauch des Schiffs zu steigen. Sassa hatte den wachhabenden Seemann an einen der Masten gefesselt und seinen Mund mit einem Lappen zugestopft. Es stellte sich heraus, dass die restliche Mannschaft tatsächlich vollständig an Land gegangen war. Bis auf die knarrenden Planken, das leise Plätschern des Wassers und die fast lautlosen Fußstapfen hörte man nichts. Dann plötzlich brach unter Deck lautes Siegesgeschrei aus. Kit und Will hatten die ersten gefangenen Kinder entdeckt. Gleich darauf strömten Jungen und Mädchen aus dem Niedergang an Deck. Der Einsatz hätte nicht besser verlaufen können. Jack sah sich um. Er konnte es kaum erwarten, Ned endlich wiederzusehen. Doch gerade als er unter Deck gehen wollte, tauchte Alyss’ dunkler Lockenkopf hinter einem Mädchen mit langen Zöpfen im Niedergang auf. Sie strahlte übers ganze Gesicht.
    »Ich hab gewusst, dass ihr kommen würdet!«, meinte sie, dann fiel sie erst Sassa, danach Jack um den Hals.
    Der Junge war erleichtert, dass sie im schwachen Licht der Bordlampe nicht sehen konnte, wie sein Gesicht und die Ohren rot anliefen. Gleichzeitig fühlte sich der Salamander an seiner Brust wie glühendes Eisen an. Jetzt war die Gelegenheit gekommen, ihn Alyss zurückzugeben.
    »Ich hab was für dich«, murmelte er verlegen, dann sah er sich vorsichtig um, doch niemand achtete auf die beiden. Die anderen waren alle dabei, die aufgespürten Kinder zu begrüßen. Schnell zog sich Jack die Kordel des Beutels über den Kopf und hängte ihn Alyss um den Hals. Sie tastete kurz danach, dann schob sie ihn unter ihr Hemd. Sie hatte gleich verstanden, um was es sich handelte.
    »Danke«, flüsterte Alyss und hauchte Jack einen Kuss auf die Wange. Wie gut, dass die anderen sie immer noch nicht beachteten. »Wie hast du den nur aufgetrieben?«
    Doch Jack kam nicht dazu, ihr mehr über den Salamanderzu berichten, denn im nächsten Augenblick kam Will mit einem Jungen an der Hand auf ihn zu.
    »Dein Bruder sagt immer noch kein Wort«, meinte er. »Vielleicht kannst du ihn zum Reden bringen.«
    »Ned?«
    Aber bei dem stummen Jungen handelte es sich nicht um Ned. Es war Tommy, der beim Anblick Jacks endlich

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