Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)
eine andere Art zu küssen. Einmal hörte sie ihn lachen, ein raues, leidenschaftliches Lachen, das von der Frau erwidert wurde. Was sie sprachen, konnte Jocelyn nicht verstehen, doch der Tonfall zeugte von seiner Herausforderung und ihrer Ablehnung. Er neckte sie, sie widersetzte sich ihm. Es war ein Liebesspiel.
Wie sich das wohl anfühlte? Ihre Lippen begannen zu kribbeln, als sie beobachtete, wie er immer wieder von Neuem über die Frau herfiel, was die offenbar auch so wollte. Es gab Augenblicke, da konnte sie erkennen, dass er sie kostete, indem er mit der Zunge über ihre Lippen fuhr und sie in ihren Mund vordringen ließ. Er bewegte seine Zunge so, wie ihr Ehemann sein … nun, wie ihr Ehemann sich bewegte, wenn er zu ihr ins Bett kam.
Da er sie noch nie auf den Mund geküsst hatte, musste Jocelyn ihre Fantasie spielen lassen, um zu erahnen, wie die Frau unter Rurik diese wilden, innigen Küsse genoss. In diesem Augenblick fiel ihr Blick auf die Hände und Zehen der Frau.
Bei jedem Kuss krallte die Frau die Finger in die Erde, und ihre Beine hätten ihn am liebsten umschlungen. Als sie auf einmal stöhnte, musste Rurik lachen. Er schien aus dieser Herausforderung als Sieger hervorzugehen. Die Frau legte die Hände an sein Gesicht und zog ihn zu sich heran, um ihn mit der gleichen Begierde zu küssen, wie er es tat. Rurik ließ daraufhin eine Hand unter die Röcke der Frau gleiten, hob ihr Gesäß an und drang in sie ein. Die Frau ihrerseits legte die Hände auf Ruriks Rücken und ließ sie nach unten wandern, bis sie seine Lenden umfasste. Lustvoll schrie sie auf.
Jocelyn musste schlucken, als ihr klar wurde, dass sie bei etwas zuschaute, das nicht für Dritte bestimmt war. Sie entfernte sich vorsichtig, als die beiden sich herumwälzten, bis die Frau – es war Nara, wie sie nun sehen konnte – auf Ruriks Schoß saß. Auch wenn ihre Röcke jetzt mehr verdeckten als zuvor, konnte Jocelyn an der Art der Bewegungen ausmachen, dass sie nach wie vor vereint waren. Nara warf den Kopf in den Nacken, Rurik liebkoste ihren Hals, die Schultern und die nackten Brüste.
Sie spürte, wie sie zwischen ihren Schenkeln feucht wurde und ihre Brustspitzen sich versteiften, als wäre sie diejenige, die Ruriks Berührungen erlebte. Verlangen überkam sie, als sie an ihren Ehemann dachte und sich vorstellte, er und sie wären dieses Paar dort zwischen den Bäumen. Connor, nackt und verschwitzt, während er sie küsste … überall küsste.
Jocelyn wusste, sie musste gehen, dennoch zögerte sie. Plötzlich wurde der Säugling unruhig, und ihr blieb nur die Wahl, sofort zu verschwinden oder dabei ertappt zu werden, wie sie das Paar beobachtete. Als Rurik sich auf die Ellbogen stützte und mit Nara einige Worte wechselte, nutzte Jocelyn diese Chance, um zu entkommen. Peggy fest an sich gedrückt, lief sie geduckt unter den tief hängenden Zweigen hindurch zurück zum Weg. Leidenschaftliche Schreie hatten sie auf dem Weg zurück zum Cottage verfolgt, während ihr eigener Herzschlag gerast hatte.
Ruriks Zwinkern verriet ihr nun, dass sie nicht so unbemerkt wie erhofft entkommen war. Er wusste, sie war dort gewesen, und er wusste auch, was sie gesehen hatte. Zum Teufel mit diesem Mann! Sie sah ihm zu, wie er nun Hand in Hand mit Nara zu den Tischen ging, auf denen die Speisen angerichtet waren. Dies erstaunte sie, hatte sie doch hinter vorgehaltener Hand gehört, wie beliebt er bei den unverheirateten Frauen im Dorf war. Rurik blieb den ganzen Abend über an Naras Seite, auch wenn er sich zwischendurch kurz mit anderen Frauen unterhielt.
Es war so, als würde er weder die Schönheit noch die schlanken Körper zur Kenntnis nehmen, die diese jüngeren Frauen zu bieten hatten. Als eine von ihnen ihn kichernd und verspielt um einen Tanz bat, blickte er zuerst zu Nara hinüber, um sich ihr Einverständnis holen, und kehrte gleich nach dem Tanz zu ihr zurück. Wie sonderbar. Sie hätte gedacht, dass er sich jeder willigen Frau annahm, aber sein Verhalten kündete vom genauen Gegenteil.
„Kommt, Mylady.“ Margaret riss sie aus ihren Gedanken, als sie ihr Peggy aus den Armen nahm. „Ich werde mich jetzt wieder um sie kümmern.“
„Bist du dir sicher?“, fragte sie. Wenn sie hier keine Aufgabe mehr zu erledigen hatte, sollte sie wohl in die Burg und in ihre Gemächer zurückgehen. In ihre leeren Gemächer.
„Aye.“ Margaret nahm den Säugling sanft in ihre Arme. „Es wird Zeit, dass die Kleine und die anderen ins Bett
Weitere Kostenlose Bücher