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Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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Gürtel. Das lange dunkle Haar war zu einer Hochfrisur aufgetürmt. Sie hatte lange, wohlgeformte Beine und streckte dem Fotografen keck die Zunge raus. Eine hübsche Frau, dachte Grace, dann starrte sie Vanessa ungläubig an. »Das ist doch nicht etwa ...?«
    »Doch, das war Suzan mit Anfang zwanzig.«
    »Das heißt, damals war sie noch unversehrt. Dann muss ihr Unfall später gewesen sein«, sinnierte Grace.
    »Genau, es ist wohl erst viele Jahre später geschehen, aber es war kein Unfall ...«
    Grace hörte ihr gar nicht mehr richtig zu, sondern blickte gebannt in die Schublade. »Schauen Sie nur, hier ist noch eines.« Vorsichtig zog Grace ein Foto heraus, auf dem dieselbe Frau mit einem Mann abgebildet war. Sie wirkten sehr verliebt, und ihre Gesichter waren klar zu erkennen. Suzan besaß sinnlich volle Lippen, ausgeprägte Wangenknochen und grüne Katzenaugen. Auf diesem Foto war sie offenbar schon ein paar Jahre älter, aber nicht minder attraktiv. Sie trug einen frechen Minirock, einen eng anliegenden Pullover und strahlte pure Erotik aus.
    »Oh, das hat sie mir gar nicht gezeigt. Was für ein schönes Paar!«, rief Vanessa sichtlich beeindruckt aus.
    Grace aber drehte das Foto neugierig um. Bushy Beach, Januar 1971, stand in akkurater Schrift auf der Rückseite geschrieben. Dann betrachtete sie noch einmal ganz intensiv das Foto, und ihr Blick blieb an dem Gesicht des Mannes hängen. Seine Augen fesselten ihre Aufmerksamkeit. Sie hatte solche Augen schon einmal gesehen. Ihr Herz klopfte plötzlich wie verrückt.
    »Ist hier irgendwo eine Lupe?«
    Vanessa reichte ihr rasch ein Vergrößerungsglas. »Aber beeilen Sie sich. Wir dürfen uns auf keinen Fall dabei erwischen lassen, wie wir in ihren persönlichen Sachen kramen. Das kann mich meinen Job kosten und Sie ...«
    Grace aber hörte Vanessa nicht mehr zu. Der Mann mit dem dunklen Lockenkopf besaß klare bernsteinfarbene Augen. Der Kupferstich war dabei besonders ausgeprägt. Und um die Pupille herum glänzte ein dunkelbrauner Kranz. Augen in dieser Farbmischung hatte sie bisher nur bei einem einzigen Menschen gesehen. Nämlich dann, wenn sie sich selbst im Spiegel betrachtete. Doch sie kam nicht mehr dazu, sich von ihrem Schock zu erholen, weil ihr Suzan, die unbemerkt ins Büro gekommen war, das Foto fluchend aus der Hand riss.
    »Was fällt euch ein, in meinen persönlichen Sachen zu wühlen? Das ist ja wohl das Letzte. Raus hier!«
    Mit hochrotem Gesicht stopfte sie das Foto zurück in die Schublade und knallte sie zu.
    Vanessa war leichenblass geworden. »Es ist alles meine Schuld. Ich wollte ihr nur zeigen, wie du vor der Geschichte ausgesehen hast ...«
    »Du hast ihr doch nicht etwa erzählt, was geschehen ist?«, schrie Suzan außer sich vor Zorn.
    »Nein, aber wenn du nicht gekommen wärst, hätte ich es wohl getan.«
    Grace, die sich immer noch wie betäubt fühlte, warf Vanessa einen anerkennenden Blick zu. Es war mutig, dass sie dazu stand.
    »Das ist ein verfluchter Vertrauensbruch!«
    »Vielleicht, und es ist für dich sicher hart, damit zu leben, aber du musst auch die anderen verstehen. Die dich sehen, aber sich nicht trauen, danach zu fragen. Ich habe es sieben Jahre lang nicht gewagt. Du machst es einem nicht einfach, dir nahezukommen.«
    »Du bist auch nicht hier, um mir nahezukommen, sondern um für mich zu arbeiten! Und nun lass uns allein. Aber wenn es dich beruhigt, ich werde es ihr erzählen. Ich wollte es ihr von Anfang an erzählen, aber erst, wenn der Zeitpunkt dafür gekommen ist.«
    Vanessa zögerte, aber Suzan machte eine Geste, die so viel bedeutete wie: Raus hier! Wortlos verließ die Mitarbeiterin das Büro.
    Suzan wandte sich Grace zu.
    Grace zuckte vor Schreck zusammen, als sie in Suzans bis zur Unkenntlichkeit verzerrtes Gesicht blickte. Da war sie wieder, diese hasserfüllte Maske, die ihr das Antlitz eines verletzten Raubtiers verlieh, das zum letzten, dem tödlichen Sprung ansetzte. Doch der Gedanke an die bernsteinfarbenen Augen schenkte Grace den Mut, die Frage, die ihr auf den Lippen brannte, trotz ihrer aufkeimenden Angst vor dieser Frau zu stellen.
    »Wer ist der Mann auf dem Foto?«
    Suzan funkelte sie aus ihrem gesunden Auge wutentbrannt an. »An der Stelle der Geschichte sind wir noch nicht, meine Liebe! Noch lange nicht«, schnaubte sie.
    Grace hielt ihrem Blick stand. Auch ihr stand jetzt die kalte Wut ins Gesicht geschrieben.
    »Ich habe kein Interesse mehr an deiner dummen Geschichte. Du verschweigst mir

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