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Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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kürzlich festgestellt, dass sie einen Herzfehler hat und dass die geringste Aufregung tödlich für sie sein kann. Und ich denke, James weiß, was seine Pflicht ist. Wagen Sie es ja nicht, ihn davon abzubringen. Dann haben Sie meine Tochter auf dem Gewissen! Sie sehen ihn nie wieder! Haben wir uns verstanden?«
    »Raus!«, schrie Frederik. »Oder ich mache Ihnen Beine!«
    Charles Wayne schnaubte noch einmal verächtlich: »Hure!«, bevor er den Salon verließ. Wenig später fiel die Haustür mit einem lauten Knall zu.
    Frederik holte sich einen Stuhl, rutschte damit ganz nahe an Antonia heran und legte tröstend einen Arm um ihre Schultern. Sie waren einander nach Selmas Tod noch nähergekommen.
    Nach einer Weile des Schweigens fragte Antonia: »Frederik, was wolltest du vorhin sagen?«
    Erschrocken rückte er von ihr ab. »Ich weiß gar nicht, was du meinst.«
    Antonia musterte ihn durchdringend. »Du sagtest: Das war ein Ehrenmann, aber Sie haben Selma doch ... Dann hast du den Satz abgebrochen.«
    »Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern«, erwiderte Frederik hastig.
    »Auch nicht, wenn ich dir verrate, dass ich von James Henson ein Kind erwarte?«
    »Um Himmels willen!«
    »Und wenn ich dir außerdem verrate, dass Mutter mir etwas hat sagen wollen, bevor sie starb, es aber nicht mehr konnte, und ich glaubte, den Namen Charles Wayne verstanden zu haben.«
    »Toni, lass die Vergangenheit ruhen. Du hast dich sicherlich verhört.«
    »Frederik, es war Mutters Wunsch, dass ich die Wahrheit erfahre. Und wenn sie auch noch so grausam für mich sein sollte, denn glaube mir: Selbst wenn der Mistkerl mein Vater wäre, wird es nichts an meinen Gefühlen ändern. Ich hasse ihn!«
    Frederik senkte den Kopf. »Deine Mutter hat mir damals alles anvertraut, und ich habe ihr geholfen, damit sie sich an den Waynes rächen konnte. Aber ich musste schwören, es selbst unter Folter nicht preiszugeben ...«
    »Ist er mein Vater? Ja oder nein?«, unterbrach Antonia ihn unwirsch.
    Frederik nickte schwach. »Richard Parker hat Selma übel mitgespielt und wollte sie, nachdem sie vom Schiff kamen, zwingen, seine Frau zu werden. Damon Wayne, der Bruder von Charles, hat sie vor seinen Nachstellungen gerettet und mit nach Dunedin genommen. Er liebte deine Mutter wirklich, aber sie erlag Charles' Verführungskünsten, der ihr übrigens die Ehe versprach. Als sie schwanger wurde, zeigte er sein wahres Gesicht. Er heiratete eine andere. Als Damon davon erfuhr, machte er ihr einen Antrag und wollte dir ein guter Vater sein. Aber da kreuzte, während Damon auf einer Geschäftsreise war, Richard auf und beschuldigte sie, ihren Mann über Bord gestoßen zu haben. Er hatte einen gekauften Zeugen dabei. Den ehemaligen Matrosen Peter Stevensen. Das kam den Waynes, die Damons Eheschließung mit dem Dienstmädchen ohnehin verfluchten, gerade recht, und sie jagten sie mit Schimpf und Schande aus dem Haus. Und nicht nur das, sie lieferten sie Richard aus, obwohl sie flehte, man möge Damons Rückreise abwarten. Doch die Waynes kannten kein Pardon. Selma konnte dem Verbrecher allerdings noch rechtzeitig entkommen und fand Schutz ausgerechnet in der Kutsche von Misses Buchan. Ja, und die beiden wurden enge Vertraute. Dann erfuhr Selma, dass Damon auf der Suche nach ihr tödlich verunglückt war, und sie war nur noch von zwei Gedanken besessen: von dem nach Rache und der Sorge, Charles Wayne könne jemals erfahren, dass du seine Tochter bist.«
    »Er wird es niemals erfahren«, raunte Antonia heiser, während sie aufzustehen versuchte, aber da spürte sie nur noch, wie ihr erneut schwarz vor Augen wurde.



Dunedin, Anfang April 2009

 
    Grace fragte sich zum wiederholten Mal, warum sie nicht einfach ihren Koffer packte und die restliche Zeit in ein Hotel zog. Suzan bedrängte sie regelrecht mit Antonias Geschichte. Und das Schlimmste war, Grace konnte sich dem nicht entziehen, weil sie sich von Antonias Schicksal beinahe magisch angezogen fühlte.
    Grace wurde den Verdacht nicht los, als habe Suzan sie vorhin absichtlich im Treppenhaus abgepasst. »Na, ist der nette Mann schon weg?«, hatte Suzan neugierig gefragt. Grace war ihr eine Antwort schuldig geblieben. Und dann hatte Suzan ihr vorgeschlagen, weiterzuerzählen. Grace hatte gezögert, sich darauf einzulassen, und fieberhaft nach einer Ausrede gesucht, aber Suzan hatte sie damit gelockt, endlich zu Antonias Märchen zu kommen. Und das interessierte Grace nun einmal brennend. Und so war sie Suzan

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