Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
Vom Netzwerk:
dann stutzte sie. Jedes Wort, das drinnen gesprochen wurde, drang auf den Flur. Und das, was sie hörte, ließ sie erstarren.
    »Ethan, jetzt geh doch schon. Nein, ich werde dich nicht heiraten. Was für ein Blödsinn. Ich bin sechzehn. Da kann man noch gar nicht heiraten.«
    »Aber ich will nur dich. Du wirst doch bald siebzehn. Ein, maximal zwei Jahre, und ich kann deine Mutter bitten ...«
    »Untersteh dich! Ich werde dich niemals heiraten, und wenn wir hundert sind. Du bist mein Cousin.«
    »Aber das stört dich doch auch nicht, wenn ich mich nachts in dein Bett schleiche ...!«
    »Pah, das ist doch was ganz anderes. Deshalb muss ich dich noch lange nicht heiraten. Nur, weil wir uns küssen und anfassen. Aber ich werde weder mit dir schlafen noch dich heiraten. Basta!«
    Suzan wagte kaum zu atmen. Immer noch hielt sie die Klinke in der Hand und traute sich nicht, die Tür wieder zu schließen. Sie wollte um keinen Preis, dass Debbie und Ethan sie auf ihrem Lauschposten entdeckten. Doch da war es bereits zu spät. Die Tür flog nach außen auf, und Suzan landete im Flur auf dem Hinterteil.
    »Was machst du denn hier?«, fragte Ethan entsetzt, und er rief Debbie zu: »Deine Schwester hat uns belauscht!«
    Wie der Blitz trat Deborah auf den Flur hinaus und stierte Suzan fragend an. Die rappelte sich stumm vom Boden auf.
    »Seit wann spionierst du mir nach?«, fauchte Deborah ihre Schwester an.
    »Ich wollte das nicht, ich wollte dich lediglich bitten, dass du deinen Einkauf erledigst, denn laut Haushaltsplan bist du damit dran«, entgegnete Suzan wütend und reichte Debbie den Zettel. Die aber zog sie am Ärmel ins Zimmer.
    »Du bleibst draußen!«, herrschte Debbie Ethan an, als dieser mit hineinschlüpfen wollte. Dann knallte sie ihm die Tür vor der Nase zu und wandte sich zornig an Suzan. »Was soll das alles? Warum belauschst du mich?«
    »Ich habe dich nicht absichtlich belauscht, verdammt noch mal. Aber es war sehr interessant, was ich da erfahren musste. Du treibst es also mit Ethan!«
    »Blödsinn. Wir haben ein bisschen geknutscht. Das ist völlig harmlos. Und er macht gleich eine Riesensache daraus.«
    »Er schleicht sich in dein Bett, und das nennst du harmlos?«
    Debbie rollte genervt mit den Augen. »Du lebst doch völlig hinter dem Mond, Suzie. Alle meine Freundinnen knutschen schon mit Jungen. Solange wir nicht schwanger werden ... Aber woher sollst du das auch wissen? Wo du doch eine verknöcherte Jungfer bleiben wirst!«
    Ohne zu überlegen holte Suzan aus und versetzte ihrer Schwester eine schallende Ohrfeige. Erst Deborahs ungläubiger Blick machte ihr klar, was sie da soeben getan hatte.
    »Debbie, es tut mir leid. Das wollte ich nicht, aber ich finde es gemein, was du mit Ethan treibst. Merkst du denn gar nicht, dass er unsterblich in dich verliebt ist?«
    Deborah zuckte mit den Schultern. »Ja und? Schlimmer wäre doch, ich würde ihm falsche Hoffnungen machen. Ich bin, wenn du so willst, ganz aufrichtig zu ihm. Aber wie dem auch immer sei, das ist für dich noch lange kein Grund, mich zu schlagen. Ich werde es Mom erzählen.«
    Suzan hatte sich fest vorgenommen, ruhig zu bleiben. Schließlich hatte sie ihrer Schwester gerade eine Ohrfeige versetzt. Das war im Grunde genommen unverzeihlich, aber Debbies unverschämter Ton reizte Suzan so sehr, dass sie zurückzischte: »Bitte, erzähl es Mom nur. Aber dann wundere dich nicht, wenn ich ihr verrate, dass gelegentlich Cousin Ethan zu dir ins Bett kriecht.«
    Deborah war bleich geworden. »Du hast gewonnen«, seufzte sie.
    »Noch nicht ganz. Versprich mir, dass das mit Ethan sofort aufhört! Warte doch, bis einer kommt, in den du dich wirklich verliebst.«
    »Ach, die sind alle so schrecklich grün hinter den Ohren«, bemerkte Deborah verächtlich.
    »Mensch, Debbie, du bist selbst noch keine siebzehn!«
    »Aber du weißt doch, dass Mädchen immer reifer sind als die Jungen.«
    Suzan verkniff sich eine weitere Gegenrede. Sie kannte das schon. Es hatte wenig Sinn, mit ihrer kleinen Schwester zu streiten, denn Argumenten war Debbie nicht zugänglich. Deborah fand immer für alles und jedes eine Rechtfertigung. Und wenn sie dann noch wie ein kleines Kind ihren Schmollmund zog, hatte man bereits verloren.
    »Gut, versprich mir, dass das mit Ethan aufhört. Und ganz unter uns, was findest du bloß an ihm? Er sieht aus wie ein tapsiger Bär und folgt dir wie ein Schoßhündchen.«
    »Er küsst gut, und er macht auch sonst alles, was ich will.« Debbie

Weitere Kostenlose Bücher