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Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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Bord gegangen ist?«
    Der Kapitän und der Sergeant sahen einander ratlos an.
    »Misses Parker, alle anderen Passagiere und Besatzungsmitglieder sind heil im Hafen von Auckland angekommen. Es fehlt keiner - außer Ihrem Mann.«
    »Nein, nein! Bitte nicht!«, schrie Selma verzweifelt auf und biss sich in demselben Augenblick so heftig auf die Lippe, dass sie zu bluten begann.
    »Sollen wir Ihren Schwager holen?«, fragte der Kapitän besorgt.
    »Nein, nicht nötig. Es geht schon wieder«, entgegnete Selma ihm hastig, während die Gedanken in ihrem Kopf wild durcheinanderwirbelten. Plötzlich dachte sie an Richards Auftauchen in der Kajüte und an die Tatsache, dass das Geld verschwunden war. Mit einem Mal beschlich sie ein unfassbarer Verdacht. Sie stand nicht unter Mordverdacht, weil Richard für sie gelogen hatte. Aber war er nicht ebenfalls an Deck gewesen? Entlastete er sich mit dieser Lüge nicht selbst? Wer sagte ihr denn, dass er seinem Bruder nach dem Streit nicht aufgelauert hatte und ... Selma traute sich gar nicht, diesen Gedanken zu Ende zu denken. Und doch, noch etwas sprach dafür: das fehlende Geld! Wer konnte mehr Interesse daran haben, es in seinen Besitz zu bringen, als der benachteiligte Bruder? Derjenige, der gar nichts geerbt hatte! Ob sie den Herren etwas von Richards merkwürdigem Verhalten berichten sollte?
    Selma entschied sich dagegen. Erst einmal musste sie einen klaren Gedanken fassen, um herausfinden zu können, wie es um ihren Verdacht bestellt war. Sie hoffte, dass Richard ihr eine plausible Erklärung für sein Verhalten und das fehlende Geld liefern konnte.
    »Darf ich jetzt gehen?«, fragte Selma sichtlich gefasst.
    Wieder sprangen die drei Herren zugleich herbei und boten ihr den Arm. Der Kapitän ließ es sich nicht nehmen, sie bis zu ihrer Kajüte zu begleiten, und versicherte ihr, dass sie jederzeit auf ihn zählen könne, falls sie Hilfe benötige. »Aber bei Ihrem Schwager sind Sie in guten Händen«, setzte er noch hinzu, bevor Selma sich von ihm verabschiedete und in die Kajüte schlüpfte.
    Selma würdigte Richard keines Blickes, sondern versuchte, ihr Gepäck allein zu tragen. Bis er sich ihr in den Weg stellte.
    »Na, und wo bleibt deine Dankbarkeit?«
    Selma funkelte ihn wütend an. »Wofür? Dass du für mich gelogen hast? Dafür, dass du ihnen nichts von dem Streit berichtet hast, dessen Zeuge du gewesen bist? Dafür, dass du denen versichert hast, dass ich die ganze Nacht in der Kajüte war? Ich soll dir dankbar sein dafür, dass die Herren mich nicht des Mordes verdächtigen? Ich bin der festen Überzeugung, dass sie mich auch ohne deine Lüge nicht einer solch schrecklichen Tat bezichtigt hätten. So, und jetzt lass mich gehen! Ich will um meinen Mann trauern, und zwar ohne seinen ...« Das Wort, das ihr auf der Zunge lag, verkniff sie sich. Oder sollte sie ihn offen einen Mörder schimpfen?
    Richard musterte sie durchdringend. »Dir bleibt es unbenommen, das Schiff ohne mich zu verlassen. Nur befürchte ich, die Herren würden ihre Meinung schnellstens ändern, wenn sie wüssten, wo sich das Geld des armen Will befindet ...«
    Selma versuchte ruhig zu bleiben.
    Richard lehnte sich an die Kojen und steckte sich provozierend eine Zigarre an. »Selma, es wird alles gut, nur müsstest du mich sofort heiraten, wenn wir erst an Land sind.«
    »Ich? Dich heiraten?« Selma sah ihn aus schreckensweiten Augen an.
    »Oder soll ich denen wirklich sagen, wo das Geld deines Mannes ist?« Richards Ton klang bedrohlich.
    »Wenn du das Versteck kennst, bitte, nur zu!«, fauchte Selma. »Damit bestätigt sich mein Verdacht, dass du meinen ...« Sie war nicht fähig weiterzusprechen, da ihr die Tränen in die Augen schossen. »Du hast ihn umgebracht«, schluchzte sie schließlich. »Ich werde jetzt sofort zum Kapitän gehen und ihm von meinem Verdacht berichten.«
    Richard lachte dröhnend. »Ja, bitte, aber vorher solltest du in deinem Koffer nachschauen.«
    »Was soll das?«, schrie Selma und stürzte sich mit geballten Fäusten auf ihren Schwager. Er hielt ihre Arme fest und lachte noch lauter. Dann ließ er sie los und deutete auf ihr Gepäck.
    »Guck mal unter deiner Wäsche nach.«
    Selma blickte ihn entgeistert an, bevor sie ihren Koffer öffnete und das Unterzeug durchwühlte. Sie wurde bleich, als ihre Hand die Geldbündel ertastete. Zitternd wandte sie sich Richard zu. »Wie kommt das Geld da hinein?«
    »Das frage ich mich auch.« Richard betrachtete sie mit strafendem Blick

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