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Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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in Frankreich bestellen lassen. Und den möchte ich mit dir in aller Ruhe trinken.«
    »Nein danke, ich bin müde«, entgegnete Selma und versuchte, sich an Charles vorbeizudrücken, doch der verstellte ihr den Weg.
    »Selma, bitte! Der Gedanke, mit dir ein Glas Champagner zu trinken, hat mich diesen ganzen gruseligen Abend überstehen lassen.«
    Selma seufzte. Ihr Verstand riet ihr dringend, seinem Charme, den er zweifelsohne besaß, unbedingt zu widerstehen.
    »Bitte, sei nicht so grausam, mir diesen Wunsch abzuschlagen«, bettelte er.
    »Gut, aber nur ein Glas. Nehmen Sie zwei von den Kelchen, die ich gerade poliert habe.« Selma deutete auf die Anrichte. Dann sah sie an sich hinunter und erschrak. Sie trug immer noch ihre Küchenschürze. Schnell band sie sich das weiße Ungetüm ab und ließ es unauffällig verschwinden.
    »Komm, wir gehen fort von hier. In dieser Küche will so gar keine Weihnachtsstimmung aufkommen«, sagte Charles nachdrücklich, nachdem er die Flasche und zwei Gläser in einen Korb gesteckt hatte.
    »Aber wohin? Wollen wir das nicht lieber hier am Tisch trinken?«
    Er lachte. »Ein bisschen romantischer hätte ich es denn schon gern. Hier würde ich immer befürchten, dass Mama Maata auftaucht, um mich mit ihrem Besen fortzukehren. Nein, wir haben etwas zu feiern. Und ich weiß auch schon, wo. Kommst du?«
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, eilte Charles voran. Zögernd folgte ihm Selma. Ihr war nicht ganz wohl bei dem Gedanken, mit dem jungen Mann allein zu sein, aber dann atmete sie auf. Er führte sie nicht zu seinem Zimmer im oberen Stockwerk, sondern nach draußen.
    Eine leichte Brise wehte vom Meer herauf. Ansonsten war es noch herrlich warm. Ehe sich's Selma versah, hatte Charles sie bei der Hand genommen. »Komm, wir suchen uns unten am Strand ein kleines Plätzchen, schauen auf das Meer und beobachten die Sterne. Sieh nur, wie es funkelt.«
    Selma blickte sehnsüchtig in den Himmel.
    »Wer zuerst eine Sternschnuppe sieht, darf sich etwas wünschen«, murmelte sie.
    »Ich weiß auch schon, was ich mir wünsche«, raunte Charles und legte den Arm um ihre Schulter. Ein Prickeln durchfuhr ihren Körper, als sie jetzt so nah beieinander den Weg zum Strand von Macandrew Bay einschlugen.
    Sie wollten sich gerade dem im Mondschein funkelnden Meer nähern, als Charles flüsterte: »Warte. Sieh mal dort hinten« Er deutete auf eine Stelle auf dem Strand direkt vor ihnen. Im hellen Schein des Mondes lag eine Robbenmutter mit ihrem Baby.
    »Lassen Sie uns woanders hingehen«, schlug Selma leise vor. »Wir wollen sie nicht stören.«
    Sie schlichen ein ganzes Stück in die andere Richtung, bis die Robben außer Sicht waren. Hier ließen sie sich bei einem Fischerboot in den immer noch leicht warmen Sand fallen. Charles zog seinen eleganten Gehrock aus und forderte sie auf, ihn als Unterlage zu nehmen, falls es doch zu kalt würde. Nun trug er nur noch sein weißes Hemd und eine Weste darüber. Selma wurde bei diesem Anblick alles andere als kalt. Vor allem, als er sie nun zärtlich zu sich heranzog. Sie konnte nichts dagegen tun, aber sie fühlte sich ganz wohl in seinen schützenden Armen. Es war so friedlich hier draußen am Meer. Ganz leise plätscherten die Wellen auf den Strand, und nur vereinzelt störte eine kreischende Möwe diese wunderbare Ruhe. Selma wollte nur noch in diesem magischen Augenblick leben und endlich alle Finsternis der vergangenen Monate aus ihrem Gedächtnis verbannen. Verträumt sah sie auf das im Mondschein glitzernde Meer, und ihr Kopf wurde immer leerer. Vergessen waren Wills Tod und die Demütigungen, mit denen Misses Wayne sie ständig zu verletzen suchte. Sie bedauerte es fast, dass Charles sie jetzt losließ, um den Champagner zu öffnen.
    Während er an dem Korken herumhantierte, fragte er scheinbar beiläufig: »Wie ist eigentlich dein Verhältnis zu Damon?«
    Die Erwähnung seines Bruders brachte Selma schlagartig ins Bewusstsein, dass sie die Verabredung mit Damon völlig vergessen hatte. Jetzt ist es zu spät, zurückzueilen, versuchte sie sich einzureden, jetzt liegt er sicherlich längst im Bett.
    Das Knallen des Korkens ließ sie erschrocken zusammenfahren. Voller schlechtem Gewissen wegen Damon nahm sie das Glas mit dem prickelnden Getränk entgegen.
    Charles sah ihr tief in die Augen und gurrte: »Auf dein Wohl, meine kleine Selma. Und darauf, dass wir uns unter dem Mistelzweig getroffen haben.«
    Selma hielt seinem Blick stand. Aus seinen Augen sprach

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