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Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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zu Ende gebracht hat. Er hätte das Zeug, etwas Großes aus seinem Leben zu machen.«
    »Ich finde, du stellst dein Licht aber arg unter den Scheffel. So als würde er wie eine Lichtgestalt über allem schweben. Das sah vorhin verdammt nach dem großen Nichtstun aus. Ich kann Leute nicht leiden, die keine Verantwortung übernehmen. Ich für meinen Teil habe totale Achtung vor deinem Job.«
    Horis Wangen liefen rot an. »Danke, aber das hätte doch jeder geschafft, den die Natur so fasziniert wie mich.«
    »Nein, dazu gehört wesentlich mehr. Und ich weiß, wovon ich rede. Schließlich habe ich selbst Biologie studiert, bevor ich Assistentin von Professor Heinkens, einer unserer Kapazitäten auf dem Gebiet der Zoologie, wurde.«
    Sie legte eine Hand auf seinen Arm, die sie aber sofort wieder zurückzog, als sie die Pizzeria betraten, die Hori für sie ausgesucht hatte. Bevor er sich zu ihr an einen gemütlichen Fensterplatz setzte, entschuldigte er sich und steuerte auf den Tresen zu. Dort wechselte er ein paar Worte mit einem dunkelhaarigen, unverkennbar italienisch aussehenden, jungen Mann. Die beiden gestikulierten lebhaft, und Grace ahnte sehr wohl, worum es ging. Wahrscheinlich um Barry, der jetzt hier hätte arbeiten sollen.
    Mit finsterer Miene kehrte Hori an den Tisch zurück.
    »Ein Freund von dir?«, fragte Grace.
    Hori nickte. »Ein alter Freund, der mir einen Gefallen tun wollte und der jetzt ziemlich sauer ist.«
    »Du hast Barry den Job hier besorgt, oder?«
    »Ich hab's jedenfalls versucht.« Das klang resigniert.
    »Und? Schmeißt er ihn jetzt raus?«
    »Barry sollte heute erst anfangen. Das ist jetzt das dritte Mal, dass ich mich bemüht habe, ihn bei einem meiner Freunde unterzubringen.« Er verstummte und sah sie schuldbewusst an. So, als bedauere er, sie mit seinem Unmut über seinen Bruder zu belasten.
    »Ich verstehe sehr gut, dass du deshalb sauer bist, aber ich verspreche dir, ich werde Barry ins Gewissen reden, wenn er wieder nüchtern ist. Vielleicht hört er ja auf mich«, erklärte Grace schnell.
    Dann kam die Speisekarte, und sie vergaß alles andere. Sie hatte Schwierigkeiten, sich zu entscheiden - so ausgehungert war sie -, doch schließlich bestellte sie sich einen Teller Pasta. Der Chef nahm die Bestellung höchstpersönlich auf und sah seinen Freund neugierig an. Als Hori so gar keine Anstalten machte, ihm seine Begleiterin vorzustellen, reichte er Grace die Hand und sagte in einem lustig klingenden Englisch: »Ische binne Marco di Camogli, et tu?«
    Grace lachte. »Ich bin Grace aus Berlin.«
    »Und, was treiben disch aus der schöne Europa an der letzte Ende von Welt? Der übsche Kerl an deine Seite?«
    Grace wollte ihm gerade etwas entgegnen, als Hori ihr zuvorkam: »Nein, sie ist wegen Barry hier.«
    Die Miene des Italieners verfinsterte sich. »Schade, schade! Trotzdem buon appetito, Grace aus Germania.«
    Der Italiener entfernte sich hastig, und Hori sah ihm bedauernd hinterher. »Er ist der großzügigste Kerl, den ich kenne, aber er hat meinen Bruder irgendwie gefressen.«
    »Kein Wunder. Schließlich muss er selbst bedienen und ist im Stress, weil Barry ihn hat hängen lassen«, murmelte Grace.
    Hori verfiel in grüblerisches Schweigen.
    Er scheint sich ernsthaft Sorgen zu machen, durchfuhr es Grace, und sie überlegte, wie sie ihn aufheitern könnte, doch da kam ihr Essen.
    Grace stürzte sich mit Heißhunger auf ihre Pasta und kümmerte sich nicht mehr um Hori, bis sie den letzten Bissen vertilgt hatte. Schlagartig stieg ihre Laune. Sie gehörte zu den Menschen, die unwirsch werden, wenn sie Hunger haben. Und sie konnte so viel essen, wie sie wollte, ohne dass sie dabei je einen Gedanken an ihre Figur verschwenden musste. Sie war schon immer rank und schlank gewesen. Früher hatte sie sich manchmal darüber gewundert, denn sowohl Ethan als auch Claudia neigten zur Fülligkeit. Seit Claudias Abschiedsbrief weiß ich, warum ich das nicht geerbt habe, dachte sie traurig, bestellte sich schnell noch einen Wein und sagte: »Es ist total nett hier.«
    Hori nippte an seinem Bier. Grace prostete ihm zu.
    »Mein Vater hat immer gesagt, Maori erkennst du daran, dass sie kräftig und untersetzt sind. Du bist das genaue Gegenteil. Ich meine, bei Barry passt das schon eher, aber bei dir?«
    Hori machte ein nachdenkliches Gesicht. Grace befürchtete schon, dass sie ihm zu nahe getreten war, doch dann erhellten sich seine Züge.
    »Meine Mutter soll einen britischen Riesen zum

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