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Das Geheimnis des Moguls

Das Geheimnis des Moguls

Titel: Das Geheimnis des Moguls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy Klasky
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schien sich dann aber zu entscheiden, dass es unmöglich war, darüber vor Margaret zu reden. Sloane erlebte ihn folglich zum ersten Mal sprachlos. Schließlich gab er tatsächlich auf. Stattdessen funkelte er Margaret wütend an und sagte: „Ich hoffe, du bist jetzt zufrieden, Großmutter!?“
    Die alte Dame seufzte. „Nein, ich bin überhaupt nicht zufrieden, mein Liebling.“ Sloane hörte den schier bodenlosen Kummer in ihrer Stimme – Enttäuschung über die momentane Situation, aber da war noch mehr. Sloane konnte nur schätzen, wie viele Kämpfe die beiden schon miteinander ausgetragen hatten, wenn ein willensstarker Junge seinem Frust angesichts der Ungerechtigkeit der Welt Luft verschaffte.
    Sloane fuhr ihm über den Mund. „Lass es nicht an ihr aus!“
    „Sie …“
    „Sie hat nur eine einfache Frage gestellt“, sagte Sloane und fühlte, wie nahe sie selbst dem Zusammenbruch war. „Sie hat nach dem Abend gefragt, als du mir den Heiratsantrag gemacht hast.“
    Ethan starrte sie an. Er hörte den Frust in ihrer Stimme. Und plötzlich wurde ihm bewusst, dass er ihr mehr hätte vertrauen sollen. Er hätte ruhig glauben können, dass Sloane mit Daisys unausweichlichem Schicksal umgehen konnte. Sloane war wesentlich widerstandsfähiger, als er ihr zugestanden hatte.
    „… so nett, dich kennengelernt zu haben“, sagte sie gerade zu seiner Großmutter. „Ich brauche jetzt leider etwas frische Luft.“
    „Liebes“, begann Großmutter, aber Sloane war schon auf halbem Weg. Ethan starrte ihr hinterher und besann sich erst, als seine Großmutter ihn scharf beim Namen rief.
    Er drehte sich langsam zu ihr und sprach dann eisig: „Ja, Großmutter?“
    „Was hast du dir nur dabei gedacht?“, fragte sie. „In all den Jahren, in denen du einem Rock nach dem anderen nachgejagt bist, hast du nicht das Geringste darüber gelernt, wie eine Frau denkt, oder!? Du hast nur noch ein halbes Jahr Zeit, um zu heiraten. Mach bloß nicht noch mehr Fehler!“
    Er setzte an, ihr zu sagen, dass er das von ihr festgelegte Datum sehr gut kannte. Dass er keinen Fehler gemacht, sondern in Sloanes Interesse gehandelt hatte. Und dass er genug hatte von ihren Manipulationen und dummen Spielchen.
    Aber er konnte keine Zeit für solche Diskussionen verschwenden. Er musste Sloane suchen.
    Sie hatte ein Plätzchen an der Reling gefunden, im hinteren Teil des Schiffes. Die anderen Gäste bedienten sich am Büfett.
    Sloane kümmerte sich nicht darum. Sie wollte die Jacht nur noch verlassen. Es brauchte vielleicht noch eine Viertelstunde, ehe die Sonne unterging. Dann noch eine Stunde, ehe das Feuerwerk zu Ende war. Und wiederum eine Stunde, um ins Hafenbecken zurückzukommen.
    Dabei hatte sie keinen blassen Schimmer, was sie daraufhin tun wollte. Sie konnte auf keinen Fall mit Ethan einfach so nach Hause fahren. Nicht, nachdem sie ihn endlich auf seine größte Angst angesprochen hatte und noch dazu vor seiner Großmutter.
    Vielleicht konnte sie sich ein Hotelzimmer nehmen. Aber als ob an diesem Wochenende irgendwo eines frei wäre! Sie seufzte und fuhr sich durch die Haare. Auf einmal fühlte sie sich sehr ermattet von der Julihitze.
    „Warum setzt du dich nicht?“ Sie hatte nicht gehört, wie Ethan an sie herangetreten war. Seine Stimme klang besorgt.
    „Ich will mich gar nicht hinsetzen“, antwortete sie. Sie bemerkte, dass sie noch wütend auf ihn war. Er hatte sie in die missliche Lage mit seiner Großmutter gebracht und damit eine Unterhaltung in Gang gesetzt, die nicht auf der No Comment hätte stattfinden sollen.
    „Komm hinunter mit mir“, flüsterte er. „In einem der Schlafzimmer sind wir unter uns.“
    „Ich begleite dich ganz bestimmt nicht in ein Schlafzimmer !“ Sie hatte lauter gesprochen als beabsichtigt. Schnell sah sie sich um, aber es schien niemand zugehört zu haben.
    Ethan seufzte. Er konnte nur etwas Falsches sagen. Er musste warten, bis Sloane es sich anders überlegte und bis ihr Groll sich gelegt hatte.
    Die Gäste schwirrten gut gelaunt umher. Kellner reichten kleine Desserts und Drinks. Schließlich hatte Großmutter ihren großen Auftritt und bekam den Applaus der Partygäste.
    Ethan stand als Zuschauer neben Sloane, gefangen in ihrem Schweigen und ihrem Zorn. Das Schlimmste war, dass sie trotzdem so schön aussah.
    Mit jedem Atemzug roch er ihren einzigartigen Duft. Im letzten Monat hatte er gedacht, er habe sich an den zarten Geruch gewöhnt, aber jetzt stellte er fest, dass dieser Duft seine

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