Das Geheimnis des Moguls
nervös durchs Haar fuhr. Es schnürte ihm die Kehle zu. Er zwang sich dazu, ruhig zu atmen, sich zu entspannen, sie nicht noch mehr zu ängstigen.
„Wie hast du mich gefunden?“, fragte sie.
Er nickte in die Richtung ihres Telefons. „Hartwell Security“, antwortete er. „Du hast letzte Nacht telefoniert. Wir konnten den Anruf verfolgen.“
Sie schluckte. Wieder einmal war es die AFAA, die ihr Steine in den Weg legte. Sie sah Ethan in die Augen. „Ethan, ich habe bei der AFAA angerufen, um meine Verbindungen endgültig abzubrechen. Ich habe ihnen gesagt, dass ich nicht für sie arbeiten kann.“
Er nickte, als ob er das erwartet hätte, fragte aber trotzdem: „Warum?“
Sie starrte ihn ungläubig an. „Warum? Musst du das wirklich fragen? Ich kann nicht für sie arbeiten. Nicht, wenn der Job nur ein weiteres Almosen ist. Einer von Margarets Tricks, um dich im Zaum zu halten.“
„Mich?“ Er klang verwundert, aber sie ließ sich nicht auf dieses Spiel ein.
„Du sagst, du hast mit Zach gesprochen. Dann weißt du, dass er mir von Margarets Ultimatum erzählt hat. Du musst bis zu ihrem Geburtstag heiraten oder du verlierst alles. Das weiß ich.“
Sie rieb ihre Arme, weil ihr plötzlich so kalt war. Sie würde gar nicht so viel verlieren wie Ethan. Nicht die Kontrolle über eine Firma. Kein Familienerbe. Sie würde nur den Luxus hinter sich lassen, den sie ein paar Monate lang genossen hatte. Damit würde sie schon zurechtkommen.
Es war klar, warum Ethan sich so entschieden hatte. Natürlich hatte er der Forderung seiner Großmutter nachgegeben und die Sache mit dem Ultimatum vor Sloane geheim gehalten. Sie konnte ihm das nicht einmal vorhalten.
Er sah sie unverwandt an. „Sloane, es war meine eigene Entscheidung . Ich habe mich für dich entschieden.“ Er kam auf sie zu, stand so nahe, dass sie die Wärme spürte, die von ihm ausging und die sie für immer verloren glaubte. „Für dich und unsere Tochter.“
Er ließ es so einfach klingen. Sie biss sich auf die Lippen und versuchte, konzentriert zu bleiben. „Quatsch! Wenn du dich wirklich für mich entschieden hättest, hättest du mir von Margarets Forderung erzählt. Du hättest doch nicht darauf gewartet, bis dich jemand verrät. Du hättest mir die Wahrheit gesagt!“
Sobald sie das gesagt hatte, sah er ihren Zettel vor sich. Wahrheit. Respekt. Partnerschaft. Zum ersten Mal verstand er, wie sehr er sie hintergangen hatte. Er hatte in jedem einzelnen Punkt ihrer Liste versagt.
Wahrheit: Er hatte gelogen, indem er nicht alles gesagt hatte. Jedes Mal, wenn er ihr nicht von der Forderung erzählt hatte.
Respekt: Er hatte sie behandelt wie ein Kind, jemand, der den Druck aus Anforderungen und Erfolg in seinem Leben nie wirklich verstehen können würde.
Partnerschaft: Er hatte sich nie darauf verlassen, dass sie ihm ganz und gar zur Seite stand.
Er konnte versuchen, die verschlungenen Wege zu erklären, die sein Verstand gegangen war. Er konnte erklären, dass er sie hatte schützen wollen, dass er ihr Kummer ersparen wollte. Er konnte die Worte wiederholen, für deren Erkenntnis er so lange gebraucht hatte: dass er sie liebte. Dass sie die einzige Frau war, die er je wirklich geliebt hatte.
Aber das war nicht gut genug. Seine Argumente waren schwach. Sie hatte ihm ein paar Regeln genannt, ein paar sehr einfache, und er hatte auf ganzer Linie versagt. Er wollte auf sie zugehen, sie berühren, ihr sein Verstehen mit der Sprache seines Körpers vermitteln, der einzigen Sprache, mit der sie sich je verstanden hatten. Aber in diesem Augenblick konnte er nur mit schwerfälligen Worten ringen.
„Sloane, ich hätte dir vertrauen sollen. Ich lag in so vieler Hinsicht falsch. Du hast es aufgeschrieben, schwarz auf weiß, aber ich hatte es immer noch nicht verstanden. Ich war ein Idiot, Sloane, aber du musst mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe. Ich liebe es, wie du für deine Ziele kämpfst. Ich finde es herrlich, wie du dir dein Leben aufbaust. Ich liebe es, wie du deine Listen machst und all die verwirrenden Gefühle in wenige einfache Worte fasst: Vertrauen, Respekt, Partnerschaft.“ Seine Stimme versagte, und er flüsterte: „Ich bin ein besserer Mensch, wenn ich mit dir zusammen bin, Sloane. Lass mich mit dir zusammen sein. Lass mich bei dir bleiben. Lass mich dich lieben, bitte!“
Sie hatte die Augen geschlossen. Das war nicht der Ethan Hartwell, den sie zuvor gekannt hatte. Dieser Ethan Hartwell war hilflos und nackt
Weitere Kostenlose Bücher