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Das Geheimnis des Templers - Episode I: Ein heiliger Schwur (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode I: Ein heiliger Schwur (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode I: Ein heiliger Schwur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Hass. Während er sich langsam zu drehen begann, hatte Gero den Eindruck, als wolle er ihn mit seinen Blicken verhexen. Plötzlich machte sein Gegner eine rasche, heimtückische Bewegung mit den Beinen und schlug Gero die Füße weg. Unversehens landete er selbst auf dem Rücken und sah trotz seiner Überraschung noch, wie der andere sich blitzschnell aufrappelte und unter seinem Überwurf einen Hirschfänger zog. Entschlossen stürzte er auf Gero zu, dessen Hand zwischen Laub und Erde vergeblich nach dem Heft des eigenen Schwertes suchte.
    Für Gero war es, als ob Stunden vergingen, bis der Angreifer mit einem gewagten Sprung auf ihm landete, seine Abwehr durchbrach und sein Messer erhob, um es ihm ins Herz zu rammen.
    Auf einmal dann ging alles rasend schnell. Er spürte nur noch, wie es plötzlich nass und warm wurde auf seiner Brust, und er dachte, es müsste sein eigenes Blut sein, das aus seinem offenen Leib sprudelte. Merkwürdigerweise hatte er nichts gespürt. Doch aus eigener Erfahrung und den Erzählungen seines Vaters wusste er, dass besonders große Wunden im ersten Augenblick schmerzlos blieben. Er schloss die Augen und betete. Ob es lange dauern würde, bis man vor Gottes Angesicht trat? Völlig unerwartet entfernte sich der schwere Körper, als ob er gen Himmel schweben würde, und Gero hörte eine dunkle Stimme. Aber es war nicht der heilige Petrus, dessen Flüche ihm bekannt vorkamen. Verdutzt öffnete Gero die Lider.
    „Verdammt, da hast du noch mal Schwein gehabt. Erzähl’s bloß nicht deiner Tante!“ Roland zog ihn ohne Mitleid auf die wackeligen Beine.
    „W … Was?“, fragte Gero und starrte an sich herab. Überall sah er Blut. Der metallische Geruch frisch geschlachteten Viehs stieg ihm in die Nase. „Ich glaub mir …“ Weiter kam er nicht. Roland konnte ihn gerade noch auffangen und ihm auf die Knie helfen, bevor er mit dem Oberkörper nach vorne sackte und sich in einem Schwall erbrach, während er seine Finger in den aufgeweichten Waldboden krallte.
    Roland hockte sich neben Gero und hielt ihm den Kopf, während er sich die Galle aus dem Leib würgte. Immer wieder strich Roland ihm über den Nacken und murmelte beruhigende Worte, bis das Elend ein Ende hatte, dann half er ihm, sich aufzurichten.
    „Scheiße“, fluchte er. „Zeig, Junge, was hast du da an deinen Rippen?“ Sein Lehrmeister zerrte an Geros aufgeschlitztem Kettenhemd und inspizierte die klaffende Wunde darunter. Der wattierte Stoff des Unterwamses war ebenfalls aufgeschlitzt und hatte sich auf der rechten Seite von der Armbeuge bis zum Saum, der dicht über der Scham endete, mit Blut vollgesogen.
    Gero stand am ganzem Leib zitternd vor seinem Retter. Eine warme Flüssigkeit lief entlang der Schenkel und durchtränkte seine Hirschlederhose. War es Blut oder Urin? Er wusste es nicht. Seltsam körperlos stand er dort, und alles, einfach alles war ihm egal. Selbst Lissy interessierte ihn plötzlich nicht mehr.
    Roland seufzte erleichtert, nachdem er seine Handschuhe ausgezogen hatte und mit seinen Fingern über das rohe, offene Fleisch gefahren war. „Noch mal Glück gehabt, Junge. Ist nur oberflächlich. Das kann Mathilde nähen.“
    Nur zögernd begriff Gero, was Roland damit meinte. Mathilde war die Hausschneiderin auf Burg Waldenstein, und normalerweise nähte sie Kleider und Hosen. Aber dann und wann wurde ihr Geschick auch anderweitig verlangt. Ihn schauderte. Nicht nur bei dem Gedanken, sich in Mathildes Obhut begeben zu müssen, sondern auch, weil langsam, aber sicher das Leben in seinen Körper zurückkehrte und die Wunde unangenehm zu pochen begann.
    „Hier, drück das drauf“, sagte Roland und überreichte ihm sein zusammengefaltetes Halstuch.
    Dann schob der Burgvogt Gero behutsam den Hang hinauf. Nun erst offenbarte sich ihnen das ganze Elend des Kampfes. Der Zelter hatte sich ein Bein gebrochen und musste noch an Ort und Stelle getötet werden. Roland von Briey hatte Geros Kontrahenten auf dem Gewissen. Im letzten Moment hatte der Lehrmeister beobachtet, wie sein Schützling in Bedrängnis geraten war. Ohne nachzudenken, hatte er den jungen Schurken, der Gero das Lebenslicht ausblasen wollte, von hinten so präzise mit einer Lanze durchbohrt, dass der Junge zwar tödlich getroffen, aber Gero davon unbehelligt geblieben war.
    Von den Räubern waren bis auf drei alle zu Tode gekommen. Der klägliche Rest, darunter Brunold, hatte die Flucht ergriffen, und Roland hatte davon abgesehen, ihn und die

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