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Das Geheimnis des Templers - Episode III: Die Templer (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode III: Die Templer (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode III: Die Templer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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sollte. Wenn nicht Ihr, wer dann?“
    Er zog eine Braue hoch und grinste wieder, bevor sein Blick plötzlich ernst wurde. „Sobald das hier vorbei ist, werdet Ihr Gelegenheit bekommen, das Schicksal Eures Vaters zu rächen. Schon am nächsten Montag geht ein Geleitzug nach Marseille, der alle Novizen, die für den Kriegsdienst geeignet sind, nach Zypern führt. Dort werdet Ihr und Eure neuen Kameraden Gelegenheit haben, die Fehler, die wir in Akko begangen haben, wiedergutzumachen.“
    Gero wusste nicht, was er darauf erwidern sollte, obwohl er dem Komtur von Bar-sur-Aube gerne ein paar Fragen gestellt hätte, vor allem, was die Bemerkung „Wofür der Templerorden auf immer in seiner Schuld steht“ zu bedeuten hatte.
    Doch bevor Gero den Mut dazu fasste, erklang vom Hof her ein Horn, das die Anwärter zum Antreten aufrief.
    „Gott sei mit Euch“, sagte d’Our und klopfte ihm nochmals auf die Schulter. „Falls Ihr im Orden jemals in Schwierigkeiten geratet, sagt, dass ich jederzeit für Euch bürgen werde.“
    „Danke“, erwiderte Gero überrascht, dann wurde er vom Strom der Anwärter mit nach draußen gerissen. Auch Fabius war dabei, der die letzten Worte des Komturs mitbekommen hatte.
    „Du scheinst hier ja ziemlich gute Beziehungen zu haben. Warum hast du nichts davon erzählt?“
    „Weil ich mir bis eben selbst noch nicht darüber im Klaren war“, erwiderte Gero gereizt, den die Neugier seines Gefährten schon wieder ärgerte.
    Raoul de Gisy erwartete sie draußen auf dem Festungshof mit einer Miene, die nichts weiter aussagte, als dass er ihnen von nun an Beine machen würde. Hinter ihm standen aufgereiht an einer Mauer vier in Lumpen gekleidete, dunkelhäutige Gestalten. Klein und kompakt mit kahlrasierten Köpfen, hatte man sie angekettet wie römische Kampfhunde, die entgegen ihrer wilden Natur zu Boden schauten.
    „Das ist der Feind“, tönte de Gisy vollmundig und deutete auf die vier Männer. Ihre Körper waren mit Narben übersät, die von Schwerthieben und Peitschenschlägen zeugten. Manche davon schienen frisch zu sein. „Mamelukische Kriegssklaven“, wie de Gisy mit ausdrucksloser Miene erläuterte, während die Genannten von unten herauf jede seiner Bewegungen mit lauernden Blicken verfolgten. Die Gesichter der Männer hatten etwas Verschlagenes, Gefährliches. Aber vielleicht bildete Gero sich das auch nur ein, weil er wusste, dass ebensolche Kerle Lissys Eltern und seinen Onkel auf dem Gewissen hatten.
    „Wir werden sie losbinden, und ein jeder von euch muss nun unter Beweis stellen, ob er im Zweifel in der Lage ist, gegen einen solchen Gegner zu bestehen. Dabei erwarte ich, dass ihr keine Gnade walten lasst, denn sie werden es ebenfalls nicht tun. Damit es nicht zu drastisch wird, werden wir beide Parteien nicht mit scharfen Waffen, sondern mit Holzschwertern ausstatten und beobachten, wer hier wen verprügelt.“ Bei diesen Worten huschte ein hässliches Grinsen über de Gisys Gesicht, und es verlosch auch nicht, als ein weiß gewandeter Bruder bei dem ersten Mameluken die Ketten öffnete und ihm ein Übungsschwert und einen Schild aus Eichenholz in die Hand drückte. Das Gleiche geschah mit dem ersten Bewerber fürs Noviziat. Ein mittelgroßer Jüngling mit braunem Haar aus der Picardie, der, nicht zu dünn und nicht zu dick, eine ähnlich nichtssagende Miene aufsetzte wie der Bruder, der ihm das Holzschwert überreichte.
    Mit festem Schritt marschierte er in die Mitte des Hofes, der umringt war von erwartungsfrohen Zuschauern, die leise Wetten abschlossen, wer wohl die Oberhand behalten würde.
    „Und was denkst du?“, flüsterte Fabius Gero von der Seite zu. „Wird er dem Heiden den Arsch versohlen oder selbst Prügel einstecken?“
    „Mein Gefühl sagt mir, dass er den Kürzeren zieht“, murmelte Gero und überlegte sich im Geiste bereits eine Strategie, wie er selbst in einer solchen Situation vorgehen würde.
    Der Kommandeur gab derweil das Zeichen, und die beiden Kampfhähne setzten sich in Bewegung. Das hieß, eigentlich nur der Kerl aus der Picardie. Der Mameluke blieb stur stehen und fixierte seinen Gegenüber wie eine Schlange, die auf eine unvorsichtige Maus lauert. Dem angehenden Novizen wurde das schließlich zu viel, und auf verhaltene Zurufe aus der Menge griff er unvermittelt an, indem er sich mit lautem Geschrei auf den Heiden stürzte.
    Der drehte sich geradezu elegant weg, als der Schwerthieb auf ihn zu sauste, und mit einer weiteren geschickten Drehung

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