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Das Geheimnis des Templers - Episode III: Die Templer (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode III: Die Templer (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode III: Die Templer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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mehr da war, der sie aus dem Schutt hätte rausholen können. Viele sind mit schweren Verletzungen verblutet oder in den Tagen danach verdurstet, weil sie eingeklemmt waren. Manchmal denke ich, ich höre ihre Schreie immer noch.“
    Als Erster Offizier hatte Le Puy damals auf der „Faucon“ unter Kommandant Roger de Flor gedient und mit dafür Sorge getragen, dass so viele Flüchtlinge wie möglich nach Zypern evakuiert worden waren. Darunter viele Schwerverletzte und vergewaltigte Frauen, die den Heiden nur um Haaresbreite entkommen waren. Gero hatte sich die Frage gestellt, ob Le Puy dabei auch Lissy und seinen Vater gesehen hatte. Aber er wollte den Kommandant nicht darauf ansprechen, weil er dann die ganze Geschichte hätte zum Besten geben müssen, die vermutlich für den Rest der Mannschaft noch interessanter gewesen wäre als die des Schiffsführers.
    „Merkwürdig“, sinnierte der Le Puy, der immer noch neben ihm stand und die abgeladenen Schiffe betrachtete. „Auf einem ist das Banner des Großmeisters gehisst. Das bedeutet, auch er müsste von Antarados zurückgekehrt sein. Oder zumindest sein Schiff.“
    „Was hat das zu bedeuten?“ Gero sah ihn fragend an.
    „Das bedeutet im schlechtesten Fall, dass der Orden den angekündigten Einmarsch der Mongolen um ein weiteres Mal verpasst hat und nach neuen Alternativen gesucht werden muss, wie wir die Heiden am erfolgreichsten angreifen können.“
    Nachdem das versiegelte Schiffsportal geöffnet worden war, musste Gero mit den anderen Kameraden die Pferde aus ihren engen Boxen befreien. Danach hieß es zunächst einmal, wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen, was nach sechs Wochen Seereise nicht eben einfach erschien. Selbst die Pferde hatten ihre Schwierigkeiten und scheuten zunächst, als sie den weichen Schiffsboden gegen das harte Pflaster tauschen mussten.
    Nur eines hatte sich auf der langen Überfahrt unwiederbringlich verändert und war auch nach dem Landgang nicht mehr zu übersehen. Nach drei Wochen Ritt durch Franzien und sechs Wochen Schiffsreise waren sich die jungen Novizen um einiges nähergekommen und alberten und schwatzten wie altbekannte Klosterschüler miteinander, während sie mit ihren Pferden wankend an Land stiefelten.
    Gero hatte sich in der ganzen Zeit eher zurückgehalten, was neue Freundschaften betraf. Er hatte allerdings öfter mit dem Schotten geredet. Meist über Waffen und Kampftechniken, weil Struan, wie er selbst, offenbar nicht gerne über allzu Privates sprach. Natürlich hatte er auch die ganze Zeit über den unverbesserlichen Fabius am Rockzipfel gehabt, obwohl der sich wiederum recht gut mit den nicht weniger geschwätzigen Iren zu verstehen schien. Und dann waren da noch ein paar Außenseiter wie der feingliedrige, dunkelhaarige Nicolas de Cappellano, dessen sehnsüchtige Blicke verrieten, dass er sich an muskelbepackten Männerkörpern ergötzte. Was Gero gleichgültig war, solange er ihn nicht bedrängte. Oder der rüpelhafte Arnaud, ein sehniger Kerl mit angriffslustiger Zunge aus dem Languedoc, dem man nachsagte, er habe Sarazenen in der Familie – was nicht nur äußerlich zutreffend sein konnte, sondern auch in seiner Sprachbegabung begründet schien. Geradezu fließend beherrschte er das Arabische, was den Ordensführern sicher gefallen würde, weil sie sich einen weiteren Übersetzer sparten.
    Hinzu kam ein Haufen junger Franzosen, die auf Namen hörten wie Jean, Pons oder Pierre und genau wie Gero und die anderen zweitgeborenen Söhne irgendwelcher unbedeutender Adelsgeschlechter eine Daseinsberechtigung suchten, die spannender war, als den Klostergarten einer friedliebenden Zisterzienserabtei zu hegen. Dass ein Leben als Templer auch seine Schattenseiten hatte, wurde ihnen von neuem bewusst, als sie den Friedhof des Templerhauses von Limassol passierten. Ein ungewöhnlich großes Feld mit Hunderten von Steinkreuzen, direkt hinter der Kapelle, neben dem Haupthaus.
    Gero zählte dreiundzwanzig frisch aufgeschüttete Gräber, auf denen noch keine Kreuze standen.
    Le Puy brachte sie persönlich in die Zitadelle. Eine kleine Festung mit zwei Türmen, die zum Haupthaus der Templer von Limassol gehörte, in dem Waffen und Proviant für alle Häuser der Insel gelagert wurden.
    Dort residierte der stellvertretende Ordensmarschall Aymo d’Oiselay.
    „Er vertritt Bartholomäus de Chinsi“, informierte Le Puy die Neuankömmlinge beiläufig. „De Chinsi ist, wie ich soeben von einem Bruder erfahren

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