Das Geheimnis des Templers - Episode III: Die Templer (German Edition)
habe, als erster Heerführer der Templer auf Antarados zurückgeblieben, um die Ausgangsbasis für einen neuen Sturm auf die Mameluken vorzubereiten.“
„Also werden wir wohl doch früher oder später zu unserem Einsatz gegen die Heiden kommen“, murmelte Arnaud de Mirepaux hinter Gero.
„Habt Ihr etwa daran gezweifelt?“, fragte Le Puy, dem der Einwand offenbar nicht entgangen war.
„Wartet hier auf mich“, wies er die angehenden Novizen an und verschwand, nachdem er angeklopft und durch einen Knappen Einlass erhalten hatte, im Dienstzimmer d’Oiselays, um sie dem stellvertretenden Marschall persönlich anzukündigen.
Nach einer Weile rief er Gero und seine neuen Kameraden herein und stellte sie dem Oberbefehlshaber der Templer im Outremer vor.
D’Oiselay war ein schlanker, hochgewachsener Mann mir braunen kurzgeschorenen Haaren. Mit hellwachen, ebenso braunen Knopfaugen inspizierte er die Neuankömmlinge ähnlich kritisch wie zuvor Raoul de Gisy.
„Gott der Herr hat euch geschickt“, versicherte er den überraschten Novizen. „Mit eurem guten Willen wird ER dafür sorgen, dass ihr so schnell wie möglich fähige Ordensritter werdet. Wir benötigen dringend Ersatz für unsere toten Kameraden, deren sterbliche Überreste erst gestern auf dem hiesigen Friedhof ihre letzte Ruhe gefunden haben. Sie sind allesamt in einem ehrenhaften Kampf gegen die Mameluken gefallen.“
Gero bemerkte, wie Fabius ihm einen bedeutungsvollen Blick zuwarf, doch nun war nicht die Zeit, eine solch unerfreuliche Aussicht zu kommentieren.
„Wie Bruder Jerome mir erzählte“, fuhr d’Oiselay fort, „habt ihr in Troyes bereits die Bekanntschaft mit diesen heidnischen Teufeln gemacht. Also seid strebsam und bereitet euch gut genug vor, damit ihr nach eurer endgültigen Aufnahme in den Orden nicht endet wie die toten Brüder dort draußen in den Gräbern.“
„Der geplante Großangriff auf die Mameluken hat nicht stattgefunden“, erklärte ihnen Le Puy, als er nach einem anschließenden Vieraugengespräch mit d’Oiselay zu seinen Schützlingen zurückkehrte. Gero und die anderen warteten bereits bei ihren Pferden, weil sie bis zum Abend ins Hauptquartier nach Nikosia geführt werden sollten.
„Die Mongolen sind wie vermutet nicht erschienen“, erklärte der Kommandant resigniert. „Auf solche Kerle kann man sich ohnehin nicht verlassen. Ihr Anführer Maḥmūd Ghazan hat schon mehrmals versprochen, uns von Persien aus mit einem Heer zu unterstützen, und bisher hat er uns immer versetzt. Die Mameluken haben wohl Wind von der Sache bekommen und stattdessen ein nicht zu unterschätzendes Heer gerüstet, das nun von Ägypten aus nach Osten gezogen ist. Soweit man es beurteilen konnte, hätten wir mit unseren Leuten allein keine Chance gehabt, sie zu besiegen. Nachdem bei mehreren Scharmützeln an Land dreiundzwanzig unserer Brüder, acht Hospitaliter und auch einige von Aimerys Söldnern gefallen sind, hat Jacques de Molay beschlossen, einen Großteil unserer Truppen von der Insel abzuziehen und sich mit dem Bruder des Königs und dem Papst neu zu beraten, was als Nächstes geschehen soll. Wobei es nicht danach aussieht, als ob diese Niederlage unseren Ordensmeister entmutigt hat. Angeblich will der Papst noch dieses Jahr die gesamte Insel dem Templerorden überschreiben. Die zurückgekehrten Ritterbrüder haben sich inzwischen wieder auf ihre jeweiligen Niederlassungen verteilt und schärfen bereits die Waffen für die nächste Runde im Kampf um Jerusalem. Nur de Chinsi ist mit etwa hundert Angehörigen des Ordens auf Antarados zurückgeblieben. Er will mit den verbliebenen Männern die Festung instand setzen und sie für einen neuen Angriff gegen die Heiden vorbereiten. D’Oiselay deutete an, dass man dort eine ganz große Sache plant. Noch dieses Jahr soll die Festung mit Menschen und Material aufgestockt werden und spätestens im Frühjahr eintausend Ordensangehörigen Platz bieten, damit von dort aus wieder erfolgreiche Angriffe auf die Mameluken unternommen werden können. Anscheinend ist man in der Ordensführung fest entschlossen, das Heilige Land komplett zurückzuerobern, sobald uns der Papst seine volle Unterstützung garantiert. Was das heißt, könnt ihr euch denken. Jeder Einzelne von euch wird früher oder später auf dieser vermaledeiten Insel landen. Ihr werdet also Teil von etwas ganz Großem sein.“
Le Puy war sichtlich ergriffen, als er sich von Gero und seinen Mitstreitern verabschiedete. Bruder
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