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Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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üppiger Busen regelrecht aus dem engen Ausschnitt ihrer Weste herausdrängte und nun beinahe seine Nasenspitze berührte. Besonders jene Männer, die nicht zum Orden gehörten, jubelten ihrem Treiben haltlos zu. Ihr vorderstes Interesse galt offenbar der sofortigen Aufgabe seines Keuschheitsgelübdes. Nicht wenige forderten Warda lautstark auf, ihn vor allen Augen zu besteigen.
    „Ich liebe dich“, säuselte sie leise und kraulte sein Haar, was bei Kameraden und übrigen Gästen erneut frenetischen Beifall auslöste. „Auch wenn du mich seit unserer letzten Begegnung schmählich im Stich gelassen hast.“
    „Das habe ich nicht“, presste Gero verhalten hervor. Er wollte nicht, dass Struan und Fabius, die am nächsten saßen, irgendetwas von ihrer Unterhaltung mithörten. „Der Orden hat nach den Vorkommnissen in der Taverne eine monatelange Ausgangssperre für sämtliche Brüder verhängt, falls dir das nicht aufgefallen ist.“
    Ohne ein weiteres Wort erlöste sie ihn von ihrer Gegenwart und tanzte zurück in den Kreis gaffender Kerle, von denen nicht wenige Gero mit neidischen Blicken attackierten. Für einen Moment wusste er nicht, ob er stolz oder eifersüchtig sein sollte oder keins von beidem, weil er mit dieser Frau im Grunde genommen nichts mehr zu schaffen hatte.
    „War das nicht …?“ Fabius hatte sie erkannt.
    Geros Blick traf ihn, als ob er ihn töten wollte. „Nein …“, knurrte er finster. „Ich kenne sie nicht.“ Er zwang sich, Warda nicht hinterherzuschauen, als sie unter einer gewagten Verbeugung und nicht enden wollendem Beifall in Richtung Küche entschwand.
    Struan hob nur eine Braue, sagte aber nichts, und der Rest der Kameraden amüsierte sich noch eine Weile über den Auftritt der Tänzerin, wandte sich dann aber wieder dem Wein und anderen Themen zu. Gero wartete noch einen Moment, bevor er sich unter dem Vorwand, ein drängendes Bedürfnis zu verspüren, in Richtung Hinterhof aufmachte. In Wahrheit wollte er Warda zur Rede stellen. Ihr erklären, wieso er sich nicht um sie hatte kümmern können, und sie fragen, warum sie aller Gefahr zum Trotz den gleichen Fehler beging wie zuvor, indem sie sich als leichtes Mädchen verdingte.
    Die Flamme im Feuerkorb hinter der Taverne, der den Gästen den Weg zum Abort leuchten sollte, war fast heruntergebrannt. Einen Schritt vor den anderen setzend, hielt Gero Ausschau nach dem Hintereingang der Schänke, wo er Warda zu finden hoffte. Auf einmal hörte er einen erstickten Aufschrei, und als er sich dem Geräusch näherte, bemerkte er einen großen, beleibten Mann, der sich mit roher Gewalt einer wimmernden Frau bemächtigte.
    „Ich weiß, dass du eine Hure bist!“, zischte er verächtlich. „Ich kenne dich, du warst mir schon einmal zu Willen, in der Taverne der Engel. Sag nur, du erinnerst dich nicht?“
    Der Mann hatte einen genuesischen Akzent. Wahrscheinlich ein Gast, der Warda erkannt hatte. „Wenn du nicht im Kerker landen willst, wirst du tun, was ich dir sage. Knie dich hin, und lutsch mir den Schwanz. Danach bückst du dich brav, damit ich es dir von hinten besorgen kann, wie es sich für eine Hure gehört.“
    Gero zögerte nicht lange, als er nahe genug an die beiden herangekommen war, und verpasste dem Kerl einen gewaltigen Schlag gegen die Schläfe. Wie ein nasser Sack fiel der andere zur Seite und blieb reglos auf den Pflastersteinen liegen.
    „Mein Gott, du hast ihn umgebracht!“, kreischte Warda.
    „Besser ich ihn als er dich“, rief Gero und schnaubte verdrossen, während er dem Kerl am Boden keine weitere Beachtung schenkte, sondern Warda grob am Arm packte und sie unsanft auf die Füße zog. Im spärlichen Licht des Feuerkorbes sah er, dass der Kerl ihr den Schleier heruntergerissen hatte und ihr Oberteil so weit nach unten gerutscht war, dass eine Brustwarze hervorschaute.
    „Lass mich los!“, fauchte sie und entriss Gero ihren Arm. Hastig versuchte sie, ihre Blöße zu bedecken.
    „Bedank dich lieber bei mir, dass du seinen Schwanz nicht schlucken musstest. Stell ich mir nicht gerade schön vor, bei so einem Saukerl.“
    „Ich wüsste nicht, was dich das angeht!“, schimpfte sie, bemüht darum, ihre Kleider in Ordnung zu bringen, während sie geflissentlich seinem anklagenden Blick auswich. „Das ist meine Angelegenheit!“
    „Ach so?“ Gero stemmte demonstrativ die Hände in die Hüften und baute sich vor ihr auf wie jener Dämonenengel, den seine ehemaligen Kameraden aus der Klosterschule hinter jedem

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