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Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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die Tür geschlossen, und de Chinsis Adjutant entrollte eine mannshohe Karte auf einem Tisch.
    „Kommt ruhig näher“, befahl der Ordensmarschall und zückte einen Zeigestock, mit dem er ihnen offenbar ihr zukünftiges Einsatzgebiet erläutern wollte. Ein Raunen ging durch die Menge, als die Kameraden sahen, wie unglaublich präzise die Karte gezeichnet war.
    Gero beugte sich über Fabius, um genauer hinsehen zu können. Die Küste des Heiligen Landes war mit Bergrücken und Tälern, Flüssen und Wadis und nicht zuletzt mit Dörfern und Städten so genau verzeichnet, dass alles andere, was er in seinem Leben an Karten gesehen hatte, dagegen dümmliche Kritzeleien waren.
    Auch der eingezeichnete Maßstab schien genau zu stimmen.
    Bruder Bartholomäus hob eine Braue, als er sah, wie seine frisch geweihten Zöglinge aus dem Staunen nicht mehr herauskamen.
    „Ich muss euch nicht sagen, dass diese Karte und alle anderen Exemplare, die wir in gleicher Güte und Qualität vorhalten, der strikten Geheimhaltung selbst innerhalb des Ordens unterliegen. Es handelt sich hier um geheimes Wissen, dessen Herkunft wir selbst euch verschweigen müssen. Ihr werdet euch in Zukunft noch mit weiteren Mysterien konfrontiert sehen, über deren Vorhandensein und Ursprung niemand außerhalb unserer Bruderschaft etwas erfahren darf. Jeder, der gegen diese Geheimhaltung verstößt, wird mit dem Tode bestraft.“
    Aus seinem Mund klang es beinahe harmlos, aber an seiner Miene war abzulesen, dass der Orden, was ein solches Vergehen betraf, keinerlei Gnade walten lassen würde.
    „Wir nehmen die direkte Route zwischen Famagusta und dem Hafen von Antarados. Unser Schiff ‚Die Rose von Aragon‘ wird uns in wenigen Tagen dorthin bringen. Kommandant Le Puy kennt ihr ja bereits von eurer Anreise aus Franzien. In den nächsten Wochen werden wir euch auf kriegsfähigen Galeeren zusammen mit euren Rössern an der Küste absetzen, wo ihr in Stoßtrupps von bis zu fünfzig Rittern ganz auf euch allein gestellt seid. Es sind Angriffe bis hoch nach Latakia geplant, aber auch bis hinunter nach Tripolis und bis zum Orontes, der im Hinterland fließt. Wir setzen Späher ein, die ständig Ausschau nach den Mameluken-Verbänden halten, auf See wie auf dem Land. Bereitet euch schon jetzt auf eine anstrengende Mission vor. Bevor wir Jerusalem einnehmen können, müssen wir den Feind demoralisieren und den Boden von der Küste aus für einen Durchmarsch vorbereiten. Noch Fragen?“
    Alle sahen sich ratlos an. Niemand von ihnen konnte sich vorstellen, wie es sein würde, in einem vollkommen fremden Land gegen die Heiden zu kämpfen.
    „Na dann“, befand de Chinsi mit gefasster Miene. „Denkt immer daran: Alles, was wir im Kampf gegen Sarazenen und Mameluken unternehmen, ist Gottes Wille. Falls ihr dabei euer Leben lasst, ist euch der Weg ins Paradies sicher.“
    „De par Dieu, Beau Seigneur!“, riefen sie zur Bestätigung im Chor und gingen danach ebenso schweigsam, wie sie die Erläuterungen ihres Ordensmarschalls entgegengenommen hatten, hinaus auf den Hof.
    Bevor sie nach Famagusta abmarschierten, das einen Tagesritt entfernt an der Ostküste von Zypern lag, war noch einiges zu erledigen. Die Rösser und deren Geschirr mussten vorbereitet werden. Ein jeder von ihnen musste die richtigen Waffen und Ausrüstungsgegenstände gegen Unterschrift in Empfang nehmen und sich noch einmal im Hospital vorstellen, um seine uneingeschränkte gesundheitliche Eignung für eine solche Mission zu garantieren.
    Für jeden gab es eine nochmalige Einweisung in die Handhabung von Verbandmaterial bei den verschiedensten Verletzungen, und der Einsatz von Alaun, Kräutern und getrockneten Moosen zur Blutstillung und zur Versorgung von eiternden Wunden wurde erklärt. Im Mittelpunkt der Unterweisung stand ein geheimes Pulver, das scheußlich schmeckte und allenfalls in Fruchtsaft aufgelöst, aber keineswegs in Milch oder Wein getrunken werden durfte. Es hieß, man könne damit die Eiterungen von Wunden unterdrücken. Außerdem wurde ihnen ausdrücklich der Verzehr von schwarzen Weizenkörnern verboten. Deshalb legte der Orden größten Wert darauf, sein Mehl selbst zu mahlen, und wo das nicht möglich war, benutzte man Handsteinmühlen, um sich seinen Brotfladen aus eigenem Mehl auf offenem Feuer zu backen. All das unterlag, wie die Karten, einer strikten Geheimhaltung.
    Immer noch verwundert über so viele unvermutete Geheimnisse, deren Hintergründe sie wohl niemals erfahren

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