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Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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abschlug, bohrte sich die Klinge des anderen trotz des Kettenhemdes in die Brust des wehrlosen Luxemburgers. Fassungslos blickte Gero auf seinen sterbenden Freund, der ihn mit weitaufgerissenen Augen und einem verwirrten Lächeln auf den Lippen anstarrte, als ob er selbst nicht glauben konnte, was da soeben geschehen war. Ein Kettenhemd konnte durchaus einen seitlichen Hieb aushalten, aber keinen direkten, kräftig ausgeführten Stich aus nächster Nähe.
    Der Mameluke stieß einen markerschütternden Siegesschrei aus und nutzte seine neu gewonnene Zuversicht, um Gero in ähnlicher Weise anzugreifen wie zuvor Fabius. Gero hingegen duckte sich und schlug ihm im Vorbeistürmen mit einer gezielten Bewegung gegen das ungeschützte, linke Knie. Wie ein Puppenbein flog der abgetrennte Unterschenkel davon. Der Mann ging zu Boden und machte ein ähnlich verblüfftes Gesicht wie Fabius zuvor. Vergeblich versuchte er, mit nur einem Bein wieder aufzustehen. Gero nutzte das Überraschungsmoment und schlug dem am Boden liegenden Mann mit einem gewaltigen Hieb seines Anderthalbhänders den Kopf ab. Gehetzt und schwer atmend schaute Gero sich um. Zu seiner Überraschung hatte der Feind den Rückzug angetreten, was wohl an den vielen Opfern lag, die man trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit der Templer hatte hinnehmen müssen. Gero wandte sich seinen verbliebenen Brüdern zu, die wie in einem Rausch eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatten. Überall lagen Leichen. Es waren jedoch nicht nur Mameluken, neben Fabius hatte es auch zwei Lombarden erwischt.
    „Abrücken!“, brüllte Hugo mit sich überschlagender Stimme. Gero rannte zu Fabius, der noch immer mit offenen Augen dalag, als ob er es nicht fassen konnte, dass Gott der Herr ihn ins Paradies abberufen hatte. Mit einem Kloß im Hals kniete Gero neben seinem toten Kameraden nieder und drückte ihm die Lider zu. Dann hob er ihn auf und schleppte ihn, so schnell es ging, dorthin, wo er David zurückgelassen hatte. Hastig warf er den Leichnam auf den Rücken des Pferdes und saß auf.
    „Los, Breydenbach“, rief Hugo ihm zu. „Wir müssen schnellstens hier verschwinden, bevor dieses Pack noch weiteres Pack alarmiert. Das hier waren keine einfachen Bauern, noch nicht einmal gewöhnliche Wachmannschaften. Das waren gut ausgebildete Mameluken. Wir können froh sein, wenn wir die Galeere lebend erreichen.“
    Gero warf einen prüfenden Blick auf die Umgebung. Ihre Feinde waren noch da. Er konnte sie förmlich spüren, wie sie irgendwo da draußen lauerten, mit Pfeil und Bogen bewaffnet, hinter halbhohen Mauern und offenen Fenstern der zum Teil mehrstöckigen Flachbauten. Sie warteten nur darauf, dass die dummen Christen aus ihrer Deckung herauskamen. Die Straßen waren unterdessen genauso menschenleer wie bei ihrer Ankunft, mit dem Unterschied, dass sie nun mit mehr als dreißig Leichen gepflastert waren. Die meisten von ihnen waren jedoch nicht unter dem Schwert eines Ritters gestorben, sondern den treffsicheren Pfeilen der Turkopolen erlegen.
    Geros schwarzer Hengst tänzelte nervös, als zwei Kameraden in aller Eile dicht an ihm vorbeirannten, um noch schnell die zwei getöteten Lombarden aufzusammeln. Wobei einem der Toten augenscheinlich etwas Entscheidendes fehlte.
    „Ich kann Luigis Kopf nicht finden“, beklagte sich Ambrosio de Vincente mit einer gewissen Verzweiflung im Blick. Der Gedanke, die Wiederauferstehung des Fleisches kopflos meistern zu müssen, war keinem der Templer angenehm. Kaum, dass Ambrosio sich zu einem freien Platz hinbewegte, sirrte etwas durch die Luft und verfehlte ihn nur knapp. Dann ging ein regelrechter Pfeilhagel auf sie hernieder, den sie jedoch mit ihren Schilden abwehren konnten.
    „Lass diesen vermaledeiten Kopf, wo er ist!“ Hugo war rot angelaufen vor Zorn. „Von mir aus sollen sich diese beschissenen Heiden eine Suppe daraus kochen. Es sei denn, ihr wollt in Kürze alle kopflos umherlaufen!“
    Angesichts der der Übermacht der Angreifer – Gero schätzte sie zu Beginn des Überfalls auf weit mehr als fünfzig – konnten sie von Glück sagen, dass es so glimpflich ausgegangen war. Obwohl Gero der Tod von Fabius ziemlich naheging, waren drei Tote und zwei Verletzte – eine Schnittwunde am Oberschenkel und ein Pfeildurchschuss des rechten Arms –vergleichsweise wenig gegen das, was die Heiden hatten hinnehmen müssen. Dafür waren den Templern die gefangenen Sklaven davongelaufen, und ihre Maulesel, die ihre gesamte Beute

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