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Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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von der Hand zu weisen und erklärten, warum es bei den Überfällen der Templer an Land wiederholt zu rätselhaften Misserfolgen gekommen war. Noch eindeutiger war das Debakel der vergangenen Nacht. Nie waren die Anzeichen für einen Verrat deutlicher gewesen. Aber es zeigte auch, dass vermutlich etwas Größeres im Gange war, was nicht mehr lange im Verborgenen bleiben würde. Denn falls Hugo tatsächlich ein Verräter war, schien es ihm nicht mehr an besonderer Vorsicht gelegen zu sein.
    Gero bedachte Warda mit einem nachdenklichen Blick. „Glaubst du, der Fischer würde vor Bartholomäus de Chinsi als Zeuge gegen Bruder Hugo aussagen?“
    Warda lächelte schwach. „Das glaube ich kaum. Er müsste Angst um sein Leben haben. Außer mir und nun dir weiß niemand davon. Seine Mutter dachte wohl, wenn sie mir hilft, könnte ich ihr auch irgendwie helfen und bei der Ordenskommandantur ein gutes Wort für sie einlegen, damit man sie und ihren Sohn nicht weiter unter Druck setzt. Doch was sollte ich tun? Ausgerechnet ich. In einem Anfall von Irrsinn habe ich Hugo um eine Unterredung gebeten und versucht, ihn von seinem schändlichen Treiben abzubringen. Zum Dank hat er mir Gewalt angetan. Als ich ihm daraufhin in meiner Wut von den Prophezeiungen meines Vaters erzählte, der immer davon sprach, dass die Templer in Zypern durch den Verrat eines spanischen Bruders zugrunde gehen würden, ist er außer sich geraten vor Zorn.“
    „Dein Vater?“, fiel ihr Gero ins Wort. „Woher sollte er so etwas wissen? Zumal er starb, bevor die Templer in Zypern Fuß gefasst haben.“
    „Frag mich nicht. Er wusste es eben. Er sagte auch, dass der Orden einst Antarados oder Arwād, wie die Heiden es nennen, zurückerobern würde, was den Templern jedoch zum Verhängnis werden soll.“
    Gero atmete tief durch und dachte an Lissy und die Geschichte mit der Tasche, deren Rettung seinen Vater in Akko die rechte Hand und seinen Onkel das Leben gekostet hatte. Auch da sollte es angeblich nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. In seiner kurzen Laufbahn als Templer waren ihm bisher nur wenige Hinweise auf die angeblichen Mysterien des Ordens untergekommen. Die genauen Karten – ja. Und die wesentlich besseren medizinischen Kenntnisse, die sie wie die Karten streng geheim halten mussten. Was wohl eher daran lag, dass sich der Orden dieses Wissen von den Heiden abgeschaut hatte, was natürlich niemand erfahren durfte, weil man sie sonst der Ketzerei bezichtigt hätte. Auch bezüglich der fortschrittlichsten Finanzgeschäfte des gesamten Abend- und Morgenlandes hüllte sich der Orden in Schweigen darüber, was die Quellen zu seinem unglaublichen Erfolg waren. Doch das ganze Gerede über Prophezeiungen und magische Besitztümer erschien Gero unterdessen wie sinnloses Geschwätz, mit dem die Ordensbrüder sich das beispiellose Versagen der Christen gegenüber den Heiden im Nachhinein schönreden wollten.
    „Aber so, wie es aussieht, hat Hugo sich nicht von den Weissagungen deines Vaters beeindrucken lassen, hab ich recht?“
    „Ja und nein“, gestand sie zerknirscht. „Er hat sich offenbar durch meine Rede bedroht gefühlt. Aber nicht, weil er daran glaubte, sondern weil er fürchtete, ich könne ihn irgendwie in Verruf bringen. Er hat mir mehrmals aufgelauert und mir geschworen, wenn ich nicht endlich den Mund halten würde, gäbe er mich als Ketzerin der Inquisition preis. Mehrmals hat er mich in unbeobachteten Augenblicken mit Gewalt genommen und gemeint, er hole sich nur, was ihm in der Taverne der Engel ohnehin kostenfrei zugestanden hätte.“
    „Dieser elende Hund“, schnaubte Gero verdrossen. „Leider sind die Worte deines Vaters nur vage und haltlose Andeutungen, die man mit nichts auf der Welt beweisen kann“, resümierte er. „Deine Geschichte mit dem Fischer ist dagegen ziemlich konkret, obwohl ich auch hier fürchte, dass Bruder Hugo die besseren Karten besitzt. Er könnte leicht sagen, du hast dir das alles nur ausgedacht, um dich selbst reinzuwaschen. In Wahrheit hättest du irgendwelche unkeuschen Ordensbrüder ausgehorcht und ihre Informationen an eben diesen Fischer weiterverkauft, der sie dann zu den Mameluken gebracht hat. Schließlich könnte Hugo ohne Zweifel behaupten, dass du in der Taverne der Engel gearbeitet hast und er dich erst jetzt wiedererkannt hat. Und soweit wir nun wissen, sind deine dortigen Schwestern allesamt des Verrats angeklagt worden und fristen ihr Dasein in irgendeinem Kerker, wenn sie denn

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