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Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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mit den Armen rücklings abstützte. Was seinen Blick, ob von ihr gewollt oder nicht, auf ihre ansehnlichen Brüste lenkte, die sich ihm nun kaum verhüllt entgegenstreckten. Er kannte dieses Kleid. Himmelblauer Wollstoff, aufreizend geschnürt und mit einem Ausschnitt, der ihm nur eine Möglichkeit ließ – den üppigen Inhalt anzustarren. Es war ihm, als wollten ihn die verlockenden Rundungen geradezu anspringen. Die Haut, die unter dem Stoff hervorblitzte, war zart wie geschlagener Rahm, und die beiden Muttermale auf dem rechten Busen fesselten unvermittelt seine gesamte Aufmerksamkeit. Unwillkürlich trat er zurück, als wollte er sich vor einem Angriff schützen.
    Himmel, dachte er, warum tust du dir das an? Das ist die reinste Form der Selbstgeißelung. Du kannst sie niemals haben und doch … sie nur ansehen zu dürfen ist auch schon eine Gnade Gottes. Aber wenn du auch nur ein Quäntchen mehr erwartest, bist du des Teufels.
    Als er sah, dass sie seinem Blick folgte, schluckte er und zwang sich, in ihr Gesicht zu schauen. Ihre klaren Linien und die schmale Nase gaben ihrem Antlitz etwas Feinsinniges und erinnerten ihn an die steinerne Madonna von Troyes.
    Lächelnd zwinkerte sie ihn an und zauberte dabei ein paar unwiderstehliche Grübchen auf ihre Wangen.
    »Kommt doch näher und setzt Euch zu mir, oder findet Ihr mich so unausstehlich?«
    Jetzt nur nichts Falsches sagen, dachte er bei sich und – vielleicht war es ein kluger Schachzug, wenn er diese Frage mit einer Gegenfrage beantwortete.
    »Glaubt Ihr, werte Jungfer, ich wäre hier, wenn ich Euch unausstehlich fände?« Struan triumphierte innerlich, dass es ihm offenbar gelang, eine für ihn ungewohnte Schlagfertigkeit an den Tag zu legen. Dabei hoffte er,
    Zeit zu gewinnen, um seine Fassung wiederzuerlangen.
    Amelie Bratac schien unbeeindruckt. Mit der flachen Hand klopfte sie neben sich und forderte ihn mit dieser Geste erneut auf, sich zu ihr zu setzen. Hilfesuchend sah er sich um, aber da war niemand, an den er sich hätte wenden können. Diesen Kampf musste er allein bewältigen.
    »Ihr müsst Euch leider noch einen Moment gedulden«, entschuldigte er sich. »Ich muss meine Waffen ablegen, sonst wird es zu unbequem. Ich hoffe, das ist in Ordnung.«
    Sie schüttelte ihre lange Mähne, die bis zur ihrer Taille reichte, wobei einzelne Strähnen im hereinfallenden Sonnenlicht golden aufblitzten. »Selbstverständlich«, sagte sie und schaute vertrauensvoll zu ihm auf.
    »Es ist bewundernswert, was Ihr als Templer alles mit Euch tragen müsst, wenn Ihr die Komturei verlasst.«
    Gebannt verfolgte sie jede seiner Bewegungen und beobachtete interessiert, wie er den schweren Ledergürtel von der Hüfte abschnallte, an dem sein Schwert in einer mit Leder bezogenen, hölzernen Scheide befestigt war. Sorgfältig legte er ihr die riesige Waffe zu Füßen.
    Wie viele Feinde mag er damit ins Jenseits befördert haben?, dachte sie erschauernd und betrachtete beeindruckt das breite T-Heft. Dort hatte man auf der einen Seite das Kreuz der Templer und auf der anderen Seite zwei Schlangen eingraviert, die sich gegenseitig verspeisten.
    Noch am Boden hockend, löste er einen zweiten, schmaleren Gürtel von seiner Taille, an dem sich drei verschieden große Messer in nietenverzierten Lederscheiden befanden, die er nach Größe geordnet zum Schwert legte. Nachdem er sich erhoben hatte, ging er einen Schritt auf sie zu und ließ sich neben ihr nieder, so vorsichtig, als würde er sich auf ein Nagelbrett setzen. Sie spürte seine Unsicherheit und war erleichtert, dass es ihm offensichtlich ebenso erging wie ihr.
    Mit einem verhaltenen Grinsen schaute er sie von der Seite an. »Und? Wie soll es jetzt weitergehen? Eurer Mitteilung zufolge habt Ihr doch sicher einen Plan oder wenigstens ein Anliegen an mich.«
    Er wartete auf eine Antwort. Amelie konnte dem fragenden Blick seiner schwarzen Augen nicht standhalten und schaute verlegen in eine andere Richtung.
    Jetzt nur nicht den Mut verlieren, dachte sie. Eben noch außer sich vor Freude, kämpfte ihr Innerstes nun darum, diese einmalige Chance in etwas Bleibendes zu verwandeln.
    Einen Tag zuvor hatte sie sich ihrer besten Freundin Justine anvertraut und ihr die Absicht gebeichtet, sich mit einem Bruder des Tempels treffen zu wollen.
    Die sich anschließende Debatte ging ihr nicht aus dem Kopf.
    »Was?«, hatte Justine voller Entsetzen gerufen, als sie hörte, dass sie sich ausgerechnet in den hünenhaften Schotten verguckt

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