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Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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hatte. »Das ist nicht dein Ernst, Amelie. Er ist ein Ordensritter! Hast du auch nur die leiseste Ahnung, was du da tust?«
    »Ich habe mich verliebt, Justine! Ich muss versuchen, ihn wenigstens einmal unter vier Augen zu treffen.«
    Aus ihrer Antwort war mühelos die Verzweiflung herauszuhören, die sie empfand. »Es ist vielleicht die letzte Möglichkeit in meinem Leben, mit einem Mann zusammen zu sein, den ich wirklich liebe.«
    »Amelie, was soll das bedeuten?« Justine zwang sich, Ruhe zu bewahren. »Du kennst ihn ja noch nicht einmal und sprichst schon von Liebe. Hinzu kommt, dass er ein lebenslanges Keuschheitsgelübde abgelegt hat. Wieso ausgerechnet er? Es gibt so viele andere, die du haben kannst!«
    »Bei Gott, ich sagte es doch: Weil ich mich in ihn verliebt habe! In dem Moment, als ich ihn zum ersten Mal sah«, antwortete Amelie leidenschaftlich, »und weil mein Vater mir vor knapp drei Wochen unterbreitete, dass er mich noch in diesem Jahr mit einem verwitweten Winzer aus Troyes verheiraten wird. Seiner Ausführung nach ist mein auserwählter Ehemann schon älter und hager, aber vermögend und fleißig. Er meinte, dann sei ich endlich versorgt. Der Kerl hat bereits zwei Kinder, ist also zeugungsfähig, und mein Vater wünscht sich nichts sehnlicher als Enkel, die sein Geschäft übernehmen, wenn er eines Tages zu alt dafür ist.« Amelie hob trotzig ihr Kinn, um gleichgültig zu wirken, aber ihre Freundin bemerkte dennoch, wie sehr sie sich bemühte, die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.
    »Das kann dein Vater nicht ernst meinen.« Justine schien ebenso fassungslos wie sie. »Ich dachte, er liebt dich abgöttisch! Zumal du seine einzige Tochter bist!«
    »Das behauptet er zumindest, aber er lässt nicht mit sich reden. Seit Adrian mir den Hof gemacht hat, ist er wie verwandelt. Jeder Kerl, der sich auch nur nach mir umdreht, ist ihm ein Dorn im Auge. Er ist geradezu besessen von der Angst, dass ich ihm Schande bereiten könne, weil ich mich hinter seinem Rücken auf einen Leibeigenen eingelassen habe, wie er sagt.« Amelie rang sich ein spöttisches Lächeln ab, dabei wäre sie am liebsten in Tränen ausgebrochen.
    »Ich kann dich verstehen«, erwiderte Justine voll Mitgefühl. »Aber Adrian war unfrei und damit nicht der Richtige für eine vermögende Kaufmannstochter wie dich. Es war für euch beide das Beste, dass sein Herr ihn nach Paris verkauft hat.«
    Amelie trauerte immer noch um den einstmals geliebten Freund, doch schon allein Adrian zuliebe hatte sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden.
    »Seit ich den Templer in mein Herz geschlossen habe, ist es mir gelungen, über Adrians Verlust hinwegzukommen«, bekannte sie ehrlich. »Und seit ich weiß, dass meine … Vermählung mit der ersten Wahl meines Vaters … so unmittelbar bevorsteht, wollte ich wenigstens noch einmal mit einem Mann zusammen sein, der meine erste Wahl gewesen wäre, selbst wenn er mich nicht heiraten kann.«
    Justine war anzusehen, dass sie diese Idee noch weit weniger überzeugte als die Geschichte mit Adrian.
    »Amelie, denk nach – dieser Mann ist ein Templer. Es gibt keinen Orden, der strengere Regeln hat, was den Umgang mit Frauen betrifft. Ich weiß, wie solche Geschichten enden. Eine entfernte Cousine von mir in Paris hat mal etwas mit einem Templer gehabt. Die reinste Katastrophe, sag ich dir. Sie wurde schwanger, und er hat sich um Haaresbreite das Leben genommen. Dem Himmel sei Dank hat sie das Kind verloren, und er wurde nach Zypern versetzt.« Justine nahm sie beschwörend bei den Händen und schaute sie flehentlich an.
    »Vom Reden wird man nicht schwanger, Justine«, gab Amelie bockig zurück, »und mir reicht es völlig, dass er sich tatsächlich mit mir treffen will. Alles Weitere wird sich finden.«
    »Was soll sich denn da finden?« Voller Sorge schüttelte Justine ihre roten Locken. »Er ist und bleibt, was er ist, und er kann dich nicht heiraten, ganz gleich, was geschieht. Und wenn du ihn dazu bringst, sein Gelübde zu brechen, so begeht nicht nur er eine schwere Sünde, sondern auch du. Hast du dir darüber schon mal Gedanken gemacht?«
    »Ach, am besten hätte ich dir gar nichts erzählt.« Amelie ärgerte sich plötzlich, Justine in einer solch heiklen Angelegenheit überhaupt ins Vertrauen gezogen zu haben, aber für einen Rückzug war es in ihren Augen ohnehin zu spät. »Ich werde ihn auf jeden Fall treffen«, erwiderte sie mit aufsässigem Blick. »Koste es, was es wolle! Ich weiß, dass ich

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