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Das Geheimnis meiner Mutter

Das Geheimnis meiner Mutter

Titel: Das Geheimnis meiner Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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normalerweise nichts ausmachte, doch heute störte es ihn.
    Falls sie seine Stimmung bemerkte, so sagte sie nichts, während sie einen Ordner mit verschiedenen Tabellen aufschlug. „Wir müssen das Budget für deine Abteilung noch mal durchgehen“, sagte sie. „Wir haben dieses Quartal schon wieder einen Fehlbetrag.“
    „Oh, nein“, sagte er und hob abwehrend die Hände. „Du wirst mein Budget nicht noch einmal überarbeiten. Himmel, Nina, unsere Autos sind zehn Jahre alt. Ich rücke nicht einen Cent von meinen Forderungen ab, also gib dir gar keine Mühe.“
    „Ich bitte dich nicht um Einsparungen“, versicherte sie ihm. „Ich weiß, dass in deiner Abteilung sowieso nichts mehr zum Einsparen ist.“
    „Danke.“ Trotzdem blieb er argwöhnisch. Sie hätte nicht um ein Treffen gebeten, wenn sie nicht noch irgendetwas im Hinterkopf hätte.
    „Ich möchte, dass du für die in den Autos benötigten digitalen Videokameras einen Antrag auf einen Landeszuschuss stellst.“
    Okay, jetzt verstand er, worauf sie hinauswollte. „Mein Vater ist Vorsitzender des entsprechenden Landesausschusses.“
    „Das stimmt. Rourke …“
    „Das werden wir nicht tun. Finde einen anderen Weg,
    um das Projekt zu finanzieren.“
    „Und welchen?“
    „Wie wäre es, wenn du versuchst herauszufinden, wieso wir so tief im Schlamassel stecken, Madam Bürgermeisterin?“
    „Hör auf mit der Klugschwätzerei. Das versuche ich schon seit Monaten.“ Sie schluckte schwer und drückte ihre Hände fest auf den Schreibtisch. Irgendetwas machte sie nervös. „Ich schätze, es ist an der Zeit, dass wir einen Finanzsachverständigen unsere Bücher kontrollieren lassen. Und ja, ich weiß, wie paranoid ich durch diesen Vorschlag wirke.“
    „Außerdem kostet es Geld.“
    „Wenn wir die blutende Arterie finden, können wir den
    Verlust vielleicht endlich aufhalten.“
    „Hast du mit Matthew Alger gesprochen? Ich würde denken, dass der Vermögensverwalter der Stadt der erste Ansprechpartner wäre.“
    „Er war mir überhaupt keine Hilfe. Seine Bücher sind blitzsauber und perfekt in Ordnung.“ Sie machte ein finsteres Gesicht. „Natürlich sind sie das.“
    „Warum sagst du das?“
    „Er will perfekt aussehen, weil er bei der nächsten Wahl
    gegen mich antreten will.“
    Sie sah so komplett gestresst aus, dass Rourke beinahe seine eigenen Sorgen vergaß. „Hör mal, wie wäre es, wenn wir erst einmal eine vorgezogene unabhängige Bilanzprüfung durchführen lassen, bevor wir den Finanzsachverständigen engagieren? Dann wirkst du nicht paranoid, und vielleicht finden wir dabei heraus, was hier eigentlich los ist.“
    „Und die Bezahlung für die unabhängige Bilanzprüfung kommt genau woher? Aus deiner Abteilung?“, fragte sie.
    Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Ich versuche, dir zu helfen.“
    Anders als die meisten Menschen, mit denen er zusammenarbeitete, ließ Nina sich von seiner schlechten Laune nicht einschüchtern. „Was ist los mit dir, McKnight?“
    Er funkelte sie wütend an. „Nichts ist los, außer du meinst den Versuch, diese Abteilung mit dem Budget von der Größe einer Frühlingsrolle führen zu wollen.“
    „Lügner. Du hast dich noch nie wegen eines Budgetdefizits so aufgeregt.“ Sie verschränkte die Arme auf dem Tisch und schaute sich den vor ihr stehenden Mann genau an.
    Er versuchte, sich von ihrem prüfenden Blick nicht beeindrucken zu lassen. Nina Romano war wunderschön. Sie war alleinstehend, und jeder mochte sie. Seit Jahren wollten die Bewohner der Stadt, dass sie sich ineinander verliebten und glücklich bis an ihr Lebensende zusammenlebten. Die Bürgermeisterin und der Polizeichef. Der Traum war einfach zu schön, um ihn nicht zu träumen.
    Das einzige Problem war, dass sie überhaupt nicht zueinanderpassten. Das wussten sie beide. Was nichts an ihrem gegenseitigen Respekt änderte. Wenn sie wissen wollte, was an ihm nagte, würde er keine Ausflüchte machen.
    „Ich bin in letzter Zeit irgendwie genervt“, sagte er. „Oh.“ Sie nickte wissend. „PJSS.“
    „Was soll das sein?“
    „Post-Jenny-Stresssymptom.“
    Sehr lustig, dachte er. „Sie hat mich verrückt gemacht, als
    sie bei mir gewohnt hat. Ich hatte gedacht, ich wäre froh, sie los zu sein.“
    Nina lachte. „McKnight, du bist echt ein komischer Kauz.“
    „Wie meinst du das?“
    „Du bist in dieses Mädel verknallt, seit wir Kinder waren.“
    „Ich, äh, habe ihr so etwas in der Art gesagt, bevor sie gefahren

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