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Das Geheimnis meiner Mutter

Das Geheimnis meiner Mutter

Titel: Das Geheimnis meiner Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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geschwärztem Holz, geplatzten Leitungen und bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Objekten verwandelt hatte. Allein der gemauerte Kamin erhob sich inmitten all der Trümmer wie ein Denkmal. Jemand hatte ihr erklärt, dass, nachdem die Ermittlungen zur Brandursache abgeschlossen waren und der Gutachter der Versicherung sich ein Bild gemacht hätte, eine Bergungsfirma die Überreste durchgehen und retten würde, was zu retten war. Dann würden die Trümmer entfernt und beseitigt. Ihr wurde ein Stapel Formulare in die Hand gedrückt, in die sie den Wert aller Sachen eintragen sollte, die sie verloren hatte. Sie hatte die Formulare noch nicht angerührt. Wussten sie denn nicht, dass ihre größten Verluste nicht in Dollar zu bemessen waren?
    Sie hatte einfach nur mit Rourke dagestanden, zu überwältigt, um zu sprechen oder irgendwelche Pläne zu machen. Sie hatte ihre zittrige Unterschrift auf irgendwelche Dokumente gesetzt. Am Nachmittag hatte Rourke dann erklärt, dass er sie nach Hause bringen würde. Sie hatte nicht einmal die Kraft besessen, ihm zu widersprechen. Er hatte ihr eine Hühnersuppe aus der Dose aufgewärmt, dazu gab es ein paar Salzcracker. Dann hatte er ihr das Schlafzimmer gezeigt und ihr gesagt, dass sie sich ausruhen müsse. Diesem Befehl hatte sie sich nur zu gerne ergeben. Total erschöpft war sie sofort in einen tiefen Schlaf gefallen.
    Jetzt stand er an ihrem Bett, sein Profil wurde vom schwachen Morgenlicht erleuchtet, das sich durch die luftigen weißen Vorhänge kämpfte. Er hatte sich noch nicht rasiert, und goldene Stoppeln milderten die harten Linien seines Kinns. Das T-Shirt, ganz dünn und ausgeblichen von Jahren des Tragens und Waschens, schmiegte sich an seinen muskulösen Oberkörper.
    Die Hunde ließen sich in einem Haufen auf dem Boden nieder. Irgendetwas an dieser ganzen Situation kam ihr vollkommen irreal vor. Sie war in Rourkes Bett. In seinem Schlafzimmer. Er brachte ihr Kaffee. Las gemeinsam mit ihr die Zeitung. Was stimmte an diesem Bild nicht?
    Ah, ja, erinnerte sie sich. Sie hatten nicht zusammen geschlafen.
    Der Gedanke erschien ihr belanglos angesichts dessen, was passiert war. Granny war tot und ihr Haus abgebrannt. Mit Rourke McKnight zu schlafen sollte gerade nicht ganz oben auf ihrer Prioritätenliste stehen. Trotzdem schien es nicht ganz fair, dass sie in diesem Bett nichts außer einem fürchterlichen Traum zustande gebracht hatte.
    „Lass mal sehen.“ Sie streckte die Hand nach der Zeitung aus und rutschte ein Stück näher an ihn heran. Das taten nur Pärchen, gemeinsam im Bett sitzen, Kaffee trinken und die Zeitung lesen. Dann sah sie das Bild. Es war ein großes Farbfoto, was beinahe den gesamten Platz über dem Falz einnahm. „Oh, Gott. Wir sehen aus wie …“
    Wie ein Pärchen. Der Gedanke ließ sie nicht los. Der Fotograf hatte sie in einer, wie es schien, zärtlichen Umarmung erwischt. Rourkes Arme umfingen sie von hinten, und sein Mund war nah an ihrem Ohr, als er sich zu ihr hinunterbeugte, um ihr etwas zuzuflüstern. Das Feuer bot einen dramatischen Hintergrund. Man konnte anhand des Bildes nicht sehen, dass sie vor Kälte mit den Zähnen klapperte und dass er ihr nicht süße Nichtigkeiten ins Ohr flüsterte, sondern ihr erklärte, dass sie von jetzt auf gleich obdachlos war.
    Sie sagte nichts und hoffte, dass sie sich die Romantik des Fotos nur einbildete. Nach einem weiteren Schluck Kaffee überflog sie den Artikel. „Defekte Verkabelungen?“, sagte sie. „Woher wissen die, dass es sich um einen Defekt in der Verkabelung handelt?“
    „Das ist bisher reine Spekulation. Nach der Untersuchung wissen wir mehr.“
    „Und warum ist dieser Kaffee so unglaublich gut?“, wollte sie wissen. „Er ist perfekt.“
    „Hast du ein Problem damit?“
    „Ich hatte keine Ahnung, dass du so guten Kaffee machen kannst.“ Genussvoll nahm sie einen weiteren Schluck.
    „Ich bin ein Mann mit vielen Talenten. Manche Menschen haben einfach ein Händchen für Kaffee“, fügte er in gespielt ernstem Ton hinzu. „Man nennt sie auch die Kaffeeflüsterer.“
    „Und woher weißt du, dass ich meinen mit genau so viel Milch mag?“
    „Vielleicht habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, alles über dich zu wissen. Von der Art, wie du deinen Kaffee magst, über die Anzahl der Handtücher, die du nach dem Duschen brauchst, bis zu deinem Lieblingsradiosender.“ Er stützte die Ellbogen auf die Knie und umfasste seinen Becher mit beiden Händen.
    „Haha, guter Witz,

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