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Das Geheimnis meiner Mutter

Das Geheimnis meiner Mutter

Titel: Das Geheimnis meiner Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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„Wer sind sie? Und warum haben sie dir die Diamanten gegeben?“
    „Ich habe dir doch gesagt …“ Mariska schloss das Kästchen und drückte es an ihre Brust.
    „Ja, die Vereinbarung“, sagte Laura. „Ich meinte aber, warum? Wer sind diese Leute?“
    Mariska steckte das Kästchen in das Geheimfach ihres Gürtels. „Ich muss sie woanders hinbringen. Ich dachte, sie hierzulassen wäre sicher, aber der gestrige Stromausfall hat mich nervös gemacht.“
    „Wieso?“
    „Ich habe das Gefühl, dass mich jemand beobachtet.“
    „Wer?“
    „Einfach … irgendwer. Ich habe mir ein besseres Versteck überlegt. Ich muss es allerdings jemandem erzählen, nur für den Fall, dass … du weißt schon.“
    „Für welchen Fall?“
    „Für den Fall, dass mir was passiert. Das wird es nicht, das schwöre ich. Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Und du bist die Einzige, der ich vertrauen kann.“
    Der unheilvolle Ton machte Laura nervös. „Wenn du mir vertraust, dann kannst du mir auch die ganze Geschichte erzählen.“
    Sie gingen zurück in die Backstube, wo alles nur so blitzte und darauf wartete, mit dem neuen Tag zu beginnen. Laura musterte ihre Freundin. Mariska war schöner als je zuvor. Auf ihren vielen Reisen hatte sie sich einen ganz eigenen Stil angeeignet, als wäre sie den Seiten eines französischen Modemagazins entstiegen. Sie trug einen Seidenschal und ihre weiche Lederhandtasche mit lässiger Eleganz. Und sogar um diese frühe Morgenstunde schien sie vor rastloser Energie nur so zu vibrieren. Sie liebte es, die Welt zu bereisen, und fand das Leben in dem verschlafenen Avalon, New York, beinahe unerträglich. Auch wenn sie ihre Tochter anbetete – jeder vergötterte Jenny –, schien sie sich hier nicht niederlassen zu können. Und nun das, dachte Laura. Gerade als sie dachte, Mariska hätte keine weiteren Geheimnisse mehr, rückte sie hiermit heraus.
    Als Laura sich daranmachte, einen Honig-Weizenteig herzustellen, fing Mariska endlich an zu reden. „Mr und Mrs Lightsey sind die Eltern von Pamela Lightsey, dem Mädchen, das Philip Bellamy geheiratet hat“, sagte sie.
    Jetzt erinnerte Laura sich. Die Lightseys gehörten zum sogenannten Sommervolk. Sie waren Freunde der Bellamys.
    „Sie wollten verzweifelt, dass Philip Pamela heiratet, und sie wussten, dass er es nicht tun würde, solange ich verfügbar war“, fuhr Mariska fort. „Ich wusste, in dem Moment, in dem ich Philip von der Schwangerschaft erzählen würde, wäre es vorbei mit ihm und Pamela. Die Lightseys wussten das auch. Sie sagten, wenn ich mit Philip Schluss mache – und zwar so, dass er es auch glaubt –, würde ich es nicht bereuen. Sie sind im Diamantenhandel tätig, also …“ Sie klopfte auf den Gürtel, in dem nun die Diamanten steckten.
    Auf Mariskas Drängen hin gingen sie an dem Abend ins Scooter’s, eine beliebte Bar in der River Road. Die beiden Frauen saßen an einem der hohen Tische, nippten an ihren Drinks und weckten die Aufmerksamkeit mehrerer junger Männer. Nun, zumindest Mariska tat das. Neben ihr fühlte Laura sich so schlicht wie ein Weißbrot.
    Einige Jungs aus der Stadt nahmen sich den Nebentisch. Terry Davis, der das ganze Jahr über im Camp Kioga arbeitete. Jimmy Romano, Lehrer an der Highschool. Und Matthew Alger, der für die Stadt arbeitete. Mariska war eine Meisterin im Flirten, doch Laura war zufrieden damit, sich einfach zu entspannen und zuzusehen. Der ganze Ablauf war eine Kunst. Das Lächeln, wenn ein Mann einen anschaute, dann seine Aufmerksamkeit mit Blicken zu halten und die Körpersprache richtig einzusetzen. Auch wenn es intensiver Konzentration bedurfte, musste es vollkommen natürlich und spontan wirken.
    Es dauerte nicht lange, und Mariska flüsterte und kicherte mit Matthew, der aussah, als wenn er sie gleich auffressen wollte. Laura entschuldigte sich und suchte die Damentoilette auf. Innerhalb weniger Minuten gesellte sich Mariska zu ihr. „Was ist denn mit dir los?“, wollte sie wissen.
    Laura merkte, dass ihre Freundin betrunken war. „Ich denke die ganze Zeit an das, was du mir heute erzählt hast … was du getan hast …“
    „Es musste getan werden, okay? Der Bäckerei ging es in dem Sommer nicht so gut, wenn du dich daran erinnern magst.“
    „Ja, ich erinnere mich.“
    „Das war ein Weg, sie zu retten.“
    „Philip hätte dir geholfen“, sagte Laura. „Wenn du ihm von dem Baby erzählt und ihn geheiratet hättest, hätten die Bellamys ausgeholfen.“
    Mariska schaute sie

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