Das Geheimnis meiner Mutter
Tassen Mehl
1TL Backpulver
TL Salz
1 TL Vanilleextrakt
3 Eier
ca. 144 g Puddingpulver (3Päckchen)
Mischen Sie den Vorteig mit allen anderen Zutaten gut durch. Fetten Sie zwei große Brotformen und bestäuben Sie sie mit einer Mischung aus Zimt und Zucker. Füllen Sie den Teig in die Formen. Bestreichen Sie die Teigoberfläche mit Butter und bestäuben Sie sie mit dem restlichen Zucker-Zimt-Mix. Backen Sie die Brote im vorgeheizten Backofen auf mittlerer Schiene bei 160 °C für 50 – 75 Minuten, oder bis sie fertig sind.
12. KAPITEL
G reg Bellamys neues Zuhause strahlte etwas Melancholisches aus. Jenny spürte eine seltsame Traurigkeit, als sie das im viktorianischen Stil gehaltene Haus an der Spring Street betrat. Von außen war es typisch für die Häuser in Avalon: Hoch, mit einem Giebeldach stand es inmitten der weißen Schneelandschaft und kahlen Bäume, wie eine leere Leinwand, die darauf wartete, bemalt zu werden.
Das Innere war ganz anders. Alles war wie zufällig irgendwo hingestellt – Umzugskartons, eigentümliche Möbelstücke, ein Packen Post auf der Fensterbank. Es wirkte wie ein Hotel. Aber das war es nicht, wie sie wusste. Greg und seine Kinder Max und Daisy waren für immer hergezogen.
„Lass mich dir den Mantel abnehmen“, bot Greg ihr nach der Begrüßung im Hausflur an.
Philip war bereits da. Er saß auf einem Hocker am Küchentresen und trank ein Glas Wein. Rourke war ebenfalls eingeladen gewesen, aber er hatte dankend abgelehnt, weil er arbeiten musste. Was vermutlich stimmte, aber sie hatte das Gefühl, dass Familientreffen auch sonst nicht so sein Ding waren. Sie war sich auch nicht sicher, ob es ihr Ding war, aber sie schenkte Philip trotzdem ein scheues Lächeln. Zumindest war sie bereit, es zu versuchen. Die Vorstellung, mit einem Mal Verwandte zu haben, ließ Jenny immer noch schwindelig werden. Sie war in dem Glauben aufgewachsen, das einzige Kind eines Einzelkinds zu sein, und jetzt gab es da diese große Familie aus völlig fremden Menschen.
„Das ist für dich“, sagte sie und reichte Greg ihr Mitbringsel. „Ein Freundschaftsbrot. Man sagt, es bringt Glück in ein neues Zuhause.“
„Oh. Vielen Dank.“ Greg schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Davon kann ich im Moment gar nicht genug haben.“
Daisy und Max polterten die Treppe herunter. Max schwang sich unten um den Pfosten. „Hey, Jenny“, sagte er. „Hey, Onkel Phil.“
Jenny freute sich darauf, ihren Onkel und seine Kinder näher kennenzulernen. Sie hatten das typische Aussehen der Bellamys – glatte Haare und gerade Zähne, eine gute Haltung und einen natürlichen Charme.
Als Schülerin der letzten Klasse der Highschool war Daisy verständlicherweise etwas kompliziert. Sie war blond, wunderschön und zurückhaltend, und ihre Manieren, als sie Jenny und Philip begrüßte, waren tadellos. Max war in der fünften Klasse. Er war groß und schlaksig und sprudelte nur so über vor Energie, was sich in seinem Lächeln zeigte und daran, dass er keine Sekunde stillhalten konnte.
Jenny überreichte die Dose mit dem Vorteig und erklärte, wie man ihn aufbewahren, einsetzen und mit Freunden teilen sollte. „Theoretisch kann er also in einer endlosen Kette weitergegeben werden“, schloss sie ihre Ausführungen.
„Was passiert, wenn man keine Lust hat, alle zehn Tage ein Brot zu backen?“, wollte Max wissen. „Trifft einen dann ein Fluch, wenn man die Kette unterbricht, oder so?“
„Genau. Woher weißt du das?“, zog Jenny ihn auf. „Die jüngsten Mitglieder des Haushalts bekommen einen gemeinen Hautausschlag auf dem Kopf und müssen alle Haare abrasieren.“
Max’ Hand schnellte zu seinen dichten dunkelblonden Haaren. „Sehr lustig.“
„Nein, im Ernst“, sagte Jenny. „Im Gefrierschrank hält der Vorteig sich eine Ewigkeit.“
Connor und Olivia kamen in einer Wolke aus Schnee und eisigem Wind. Als sie alle begrüßten, hielt Jenny sich im Hintergrund und beobachtete schweigend die Dynamik in der Familie. Für sie war das alles noch so neu. Olivia hatte keine Scheu, ihre Zuneigung für ihren Onkel, Daisy und Max, vor allem aber für ihren Vater zu zeigen. Die beiden hatten eine Verbindung, die nur entsteht, wenn man sich ein Leben lang gut kennt. Jenny verspürte einen leichten Stich. Nicht aus Missgunst oder Eifersucht, sondern aus Bedauern, dass sie diesen Teil ihrer Familie verpasst hatte.
Sie hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Als sie aufschaute, sah sie, dass Connor sie
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