Das Geheimnis meiner Mutter
bevor das Baby kommt, und alles wird gut.“
„Außer für Pamela Lightsey.“
„Ach, mit dem neuen BMW wird es ihr auch bald besser gehen“, entgegnete Mariska leichthin.
Zwei Tage später schnitt Laura gerade die verwelkten Blüten der Astern aus den Blumenkästen vor der Bäckerei, als sie das Pfeifen des herannahenden Zuges hörte und sich daran erinnerte, dass Mariska zum Bahnhof gegangen war, um sich von Philip zu verabschieden. Minuten später kam sie auch schon die Straße entlang. Sie sah blass und besiegt aus, eine Fremde, die Laura noch nie zuvor gesehen hatte.
Schweißperlen glänzten auf Mariskas Oberlippe. Sie schwankte ein wenig und drückte ihre Hand auf den Magen, als wenn sie sich gleich übergeben würde.
„Was ist passiert?“, wollte Laura wissen und legte ihre Gartenschere beiseite. „Du siehst fürchterlich aus.“
Mariska ließ sich auf einen Stuhl an einem der Bistrotische sinken, die auf dem Gehsteig vor der Bäckerei standen. „Ich habe mit ihm Schluss gemacht.“
„Ich verstehe nicht.“ In Lauras Kopf wirbelten die Gedanken wild durcheinander. „Hat er es schlecht aufgenommen? Will er mit dem Baby nichts zu tun haben?“
„Ich habe ihm nicht von dem Baby erzählt.“ Verzweiflung überschattete Mariskas Augen. „Er darf es nie erfahren, verstehst du? Niemals.“
„Sei nicht verrückt. Er hat ein Recht darauf, es zu wissen.“
„Hör auf, Laura. Ich schwöre, wenn du nur ein Wort sagst …“ Sie massierte sich die Schläfen. „Ich muss nachdenken.“
„Hör mal, vor ein paar Tagen hast du noch deine Zukunft mit ihm geplant. Hat er seine Meinung geändert?“
„Nein. Er hat mich angefleht, nicht Schluss zu machen.“
„Warum hast du es dann getan?“ Laura versuchte herauszufinden, was wirklich passiert war.
Mariska atmete tief durch. Sie warf ihrem Spiegelbild im Schaufenster der Bäckerei einen Blick zu. „Ich habe ein besseres Angebot erhalten.“
„Was soll das heißen, ein besseres Angebot? Von wem?“
Mariska antwortete nicht, sondern stieß nur ein bitteres Lachen aus, stand auf und ging davon. Sie drehte sich nicht um, als Laura ihr hinterherrief, sondern ging mit hoch erhobenem Kopf immer weiter. Sie nahm etwas aus ihrer Handtasche, riss es in der Mitte durch und warf die Fetzen im Vorbeigehen in die grüne Abfalltonne, die am Wegesrand stand.
Laura konnte nicht anders. Sie lief zu dem Mülleimer und holte das Papier heraus, das ihre Freundin durchgerissen hatte. Es war eine Vergrößerung des schönen Fotos von Mariska und Philip, und sie hatte es genau in der Mitte durchgerissen. Ohne zu zögern, barg Laura es aus dem Müll. Mariska hatte sicherlich einfach nur etwas übereilt gehandelt.
ESSEN FÜR DIE SEELE
von Jenny Majesky
FREUNDSCHAFTSBROT
In der Sky River Bakery fangen wir viele unserer Brote mit einem Sauerteig-Vorteig an. Das Freundschaftsbrot ist eines der beliebtesten. Es heißt so, weil der Vorteig problemlos mit Freunden geteilt werden kann, die daraus wiederum Brote nach ihrem eigenen Geschmack entwickeln können. Es scheint ein bisschen kontraproduktiv, eine Schüssel mit Zutaten tagelang fermentieren zu lassen, aber am Ende ist es genau das, was dem Brot seine besondere Geschmackstiefe verleiht. Dieses Rezept ergibt ausreichend Vorteig, um ihn mit seinen Freunden zu teilen – die natürlich auch eine Kopie des Rezeptes mitgeliefert bekommen.
Es ist ein besonders flexibles Rezept. Man kann Trockenfrüchte, Nüsse, Mandelextrakt oder süße Gewürze mit hinzugeben.
Vorteig Freundschaftsbrot
3 Tassen Zucker
3 Tassen Mehl
3 Tassen Milch
Tag 1: In einer nichtmetallenen Schüssel mischen Sie 1 Tasse Zucker, 1 Tasse Mehl und 1 Tasse Milch. Nutzen Sie zum Umrühren einen Holz- oder Plastiklöffel (keinen Metalllöffel und keinen elektrischen Handmixer). Decken Sie die Schüssel locker mit einem Geschirrhandtuch zu. Lassen Sie sie bei Raumtemperatur stehen (nicht im Kühlschrank).
Tag 2 – 4: Rühren Sie den Teig jeden Tag einmal um.
Tag 5: Fügen Sie 1 Tasse Zucker, 1 Tasse Mehl und 1 Tasse Milch hinzu und rühren Sie um.
Tag 6 – 9: Rühren Sie den Teig jeden Tag einmal um.
Tag 10: Fügen Sie 1 Tasse Zucker, 1 Tasse Mehl und 1 Tasse Milch hinzu und rühren Sie um. Entnehmen Sie drei Tassen des Teigs und geben Sie sie gemeinsam mit dem Rezept an drei Freunde weiter. Behalten Sie den restlichen Vorteig für sich.
Freundschaftsbrot
1 Tasse Vorteig
1 Tasse Öl
1 Tasse Zucker
Tasse Milch
2 TL Zimt
TL Backnatron
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