Das Geheimnis meiner Mutter
würde einem das nie raten, aber meine Großmutter und ihre Freundinnen haben alle daran geglaubt. Ein Glas Bier am Abend ist gut für die Milchproduktion der stillenden Frau. Und eine moderate Menge schadet auch dem Baby nicht.
Meine Großmutter war kein großer Freund von Alkohol, aber wir hatten immer welchen im Haus, den sie zum Backen brauchte: Sherry für Fanny-Farmer-Kuchen, Triple Sec für Früchtekuchen, Kahlúa für alles Mögliche, Rum und natürlich Irish Cream. Vor Jahrzehnten hatte Granny auf dem Etikett einer Irish-Cream-Flasche ein Kuchenrezept gefunden, und Grandpa schmeckte es so gut, dass er gleich den Rest der Flasche ausgetrunken hat. Danach haben sie den Rest des Abends aneinandergekuschelt in der Hollywoodschaukel auf der Veranda gesessen.
Irish-Cream-Kuchen
Tasse fein gehackte Pekannüsse
Tasse fein geraspelte Kokosnuss
1 Packung Guglhupf-Fertigmischung
1 Packung Fertigpulver für Vanillepudding
4 Eier
Tasse Wasser
Tasse Pflanzenöl
Tasse Irish-Cream-Likör
Tasse Butter
Tasse Wasser
1 Tasse weißer Zucker
Tasse Irish-Cream-Likör
Den Ofen auf 160 °C vorheizen. Eine Guglhupfform (ø 25 cm) einfetten und mit Mehl bestäuben. Nüsse und Kokosnussraspel gleichmäßig auf dem Boden der Form verteilen.
In einer großen Schüssel den Fertigteig mit dem Puddingpulver vermischen. Eier,Tasse Wasser,Tasse Öl und dieTasse Irish-Cream-Likör dazugeben und mit dem elektrischen Rührgerät 5 Minuten auf höchster Stufe rühren. Dann den Teig über die Nüsse in die Gugelhupfform geben.
Im Ofen auf mittlerer Schiene backen. Nach 60 Minuten mit einem Zahnstocher die Garprobe machen. Wenn der Zahnstocher sauber herauskommt, den Kuchen in der Form 10 Minuten abkühlen lassen. In dieser Zeit können Sie schon einmal die Glasur vorbereiten. Dazu mischen Sie die Butter,Tasse Wasser und 1 Tasse Zucker in einer kleinen Pfanne. Aufkochen lassen und unter konstantem Rühren 5 Minuten kochen lassen. Vom Herd nehmen und dieTasse Irish Cream unterrühren.
Stürzen Sie den Kuchen auf eine Kuchenplatte. Pieksen Sie rundum mehrmals in den Kuchen. Verteilen Sie die Glasur auf dem gesamten Kuchen, bis sie völlig eingezogen ist.
14. KAPITEL
1991
I ch habe mich entschieden“, sagte Nina zu ihren Freunden, die vor der Klinik auf sie warteten, in der sie sich hatte beraten lassen. „Ich werde es behalten.“
Jenny, Joey und Rourke saßen still in Rourkes Volvo. Da er dieses Jahr als Betreuer im Camp war, durfte er ein Auto mitbringen. Er und Joey hatten die Erlaubnis, den Nachmittag außerhalb des Camps zu verbringen. Eine leichte Brise vom Fluss wehte durch die offenen Fenster. Im Radio spielte gerade „Alive“ von Pearl Jam. Die drei hatten über eine Stunde auf Nina gewartet. Jenny meinte, spüren zu können, wie die Jungen sich wanden, auch wenn sie sich nicht sichtbar bewegt hatten. Aber schwangere Mädchen und Familienplanungszentren waren nicht unbedingt ihre Lieblingsthemen, so viel war mal sicher. Was Jenny selber betraf, nahm sie die Nachricht mit gemischten Gefühlen auf. Doch Nina zuliebe lächelte sie, als sie auf dem Rücksitz zur Seite rutschte, um ihrer Freundin Platz zu machen. „Okay“, sagte sie. „Dann … Glückwunsch.“
Rourke richtete den Rückspiegel aus. „Anschnallen“, sagte er, und beide Mädchen gehorchten.
Jenny schaute ihre Freundin an und versuchte, sich vorzustellen, was Nina gerade fühlte. Nina selber hatte den Blick gesenkt und schaute auf ihren Schoß. Einen Augenblick später holte sie einige farbige Broschüren aus ihrer Tasche und fing an, sie sich anzusehen. Sie war erst fünfzehn. Fünfzehn . Sie hatte noch nicht einmal einen Führerschein. Aber schon bald hätte sie ein Baby, um das sie sich vierundzwanzig Stunden am Tag sieben Tage die Woche kümmern musste, und keinen Ehemann, der ihr dabei helfen würde. Und vor dem Haben stand ja noch das Kriegen … Jenny hatte im Gesundheitsunterricht den Standardfilm gesehen und wollte damit nichts zu tun haben. Alleine der Gedanke daran, dass ein ganzes Baby da unten herauskäme, war … Jenny unterdrückte den Drang, sich zu schütteln. Sie ging immer noch zum Kinderarzt, verdammt noch mal, und, soweit sie wusste, Nina auch. Es gab eine bestimmte Art Arzt, der sich „Gynäkologe“ nannte, aber Jenny wusste nicht einmal, wie man das Wort richtig aussprach, und es war ihr auch zu peinlich, danach zu fragen. Keine Mutter zu haben bedeutete, niemanden zu haben, den man nach solchen Sachen fragen konnte.
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