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Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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Bootsrand griff und ihre Fingerspitzen hineintauchte.
    »Sei vorsichtig, sonst beißt dir das Ungeheuer noch die Finger ab«, scherzte er.
    Ohne ihre Augen von dem Wasser abzuwenden, zog sie ihre Hände schnell wieder ins Boot zurück.
    Graemes Lachen zerriss die frühmorgendliche Stille und lenkte Vanessas Blick auf sein Gesicht. »Du hast ein ansteckendes Lachen«, stellte sie lächelnd fest. »Ganz gleich, was auch passiert, es bringt mich jedes Mal zum Lächeln.«
    »Das werde ich mir merken müssen«, sagte Graeme und ließ seinen Blick über sie gleiten. Ihre angewinkelten Knie formten ein Zelt aus ihrem Rock, der sich um ihre Füße bauschte.
    »Wir haben ihn gefunden«, sagte sie. »Endlich hast du den Stein der Vorsehung gefunden. Wie viele Jahre hast du ihn gesucht?«
    Graeme atmete tief aus. »Zehn, elf Jahre? Vielleicht sogar noch länger. Ich war schon als kleiner Junge fasziniert von der Legende, und wann immer ich meine Mutter und Old Mazie besuchte, erzählten sie mir die Geschichte. Und dann fuhr ich nach London zurück und begab mich nach Westminster, um den dort ausgestellten Stein zu sehen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, aber wahrscheinlich wurde es zu einer Art Besessenheit für mich.«
    Graeme sprang aus dem Boot, als sie die Küste erreicht hatten, und zog es an den Felsenstrand. »Pass auf, wohin du trittst«, ermahnte er sie. »Die Felsen sind glitschig.«
    Vanessa nahm seine Hand, um aus dem Boot zu steigen, und nachdem er es vertäut hatte, machten sie sich auf den Weg zum Cottage seiner Mutter. Leise betraten sie das Haus, und Graeme begleitete Vanessa noch zu ihrem Zimmer. Den Stein der Vorsehung unter dem Arm, blieb er vor ihrer Tür stehen und sah sie wortlos an.
    »Wohin bringst du ihn?«, fragte Vanessa lächelnd.
    »Du weißt doch, was die Legende sagt: Wenn du darauf schläfst, wirst du von deiner Zukunft träumen.« Graeme beugte sich vor und gab ihr einen Kuss, bevor er zu seinem eigenen Zimmer weiterging.
    Graeme setzte sich im Bett auf. Er hatte die Laken von seinen Beinen abgestreift und spürte jetzt die Kälte, weil das Kaminfeuer wahrscheinlich längst erloschen war. Bei seiner Rückkehr hatte er sich jedenfalls nicht die Mühe gemacht, es zu schüren. Er war aufgeregt und energiegeladen gewesen, und trotzdem war er von einer Minute auf die andere eingeschlafen, nachdem er den Stein unter sein Kissen gelegt hatte.
    Er hatte Vanessa damit aufgezogen und nicht einmal vorgehabt, darauf zu schlafen. Doch kaum war er allein in seinem Zimmer, hatte er nicht widerstehen können. Es war lächerlich, eine kindische Fantasie, aber wer hätte der Versuchung widerstehen können, auf dem Stein der Vorsehung zu schlafen, um vielleicht tatsächlich einen Blick in seine Zukunft tun zu können?
    Das Einzige, wovon er dann jedoch geträumt hatte, waren Knochen, ein großer Haufen Knochen. Kein sehr interessanter Traum, wenn man bedachte, dass zu einem Haufen Knochen zu werden ja wohl in jedes Menschen Zukunft lag. Aber da war noch etwas anderes gewesen, oder nicht? Etwas, das zwischen all den Knochen gelegen hatte. Aber was? Graeme schloss die Augen, um das Bild zurückzuholen, aber seine große Müdigkeit machte es verschwommen und trüb.
    Wenn er wieder einschlief, würde er sich vielleicht erinnern können, was es gewesen war. Aber dann hörte er ein Geräusch an seiner Tür und war schlagartig hellwach. Jemand war in seinem Zimmer.

Kapitel achtzehn
    L autlos schlich Vanessa durch die Dunkelheit in Graemes Zimmer zu dem großen Bett, das in der Mitte des Raumes stand. Sie wusste, dass ihr Mann einen ziemlich tiefen Schlaf hatte und es ihr deshalb gelingen müsste, den Stein der Vorsehung zu finden. Sie wollte ihn sich ja auch nur für diese Nacht ausborgen. Obwohl sie die abergläubischen Erzählungen um den Stein für Dummheit hielt, war ihre Neugierde doch stärker als ihre Vernunft.
    Fast eine ganze Stunde hatte sie in ihrem Zimmer gesessen und mit sich selbst gerungen, ob sie ihrem lächerlichen Wunsch nachgeben sollte oder nicht. Aber sie wollte eine Bestätigung, dass es ihr gelingen würde, sowohl Ehefrau zu sein als auch weiterhin ihren eigenen Zielen und Studien nachgehen zu können. Ihr war klar, dass es töricht war zu glauben, auf einem Stein zu schlafen, könnte ihr diese Gewissheit vermitteln.
    Aber was, wenn sie von etwas Wichtigem hinsichtlich ihrer Zukunft träumen würde? Am Ende gewann ihre Überlegung, dass es letzten Endes ein rein wissenschaftliches

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