Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)
Experiment sein würde. Sie würde eine Nacht auf dem angeblich prophetischen Stein schlafen und sehen, ob er ihr helfen konnte, den Rest der Knochen ausfindig zu machen, die sie finden musste .
Vanessa ging um das Bett herum und ließ vorsichtig eine Hand über die Matratze gleiten, um nicht ins Stolpern zu geraten. Es war zwar ziemlich unwahrscheinlich, dass Graeme so abergläubisch war, auf diesem Stein zu schlafen, aber trotzdem würde sie zuerst unter seinem Kissen nachsehen.
Sie tastete sich zum Kopfende des Betts vor und fand das Kissen. Doch ihre Fingerspitzen streiften Graemes Haar, und sofort hielt sie inne und lauschte auf ein Geräusch, das darauf hindeutete, dass sie ihn geweckt haben könnte. Aber seine Atemzüge blieben ruhig und gleichmäßig.
Langsam schob sie ihre Hand unter das Kissen, und ihre Fingerspitzen stießen gegen kalten Stein. Er hatte also offenbar beschlossen, diesem alten Aberglauben auf den Grund zu gehen. Vanessa konnte nicht umhin zu lächeln. Graeme schien kein abergläubischer Mensch zu sein, aber auch ihn hatte die Legende neugierig gemacht. Wovon er wohl träumte? Was würde er über sein Schicksal erfahren haben, wenn er morgen früh erwachte?
Den Stein unter dem Kissen hervorzuziehen, ohne Graeme zu wecken, würde Geschicklichkeit und Geduld erfordern. Vanessa zog vorsichtig daran, und der Stein bewegte sich unter dem Kissen.
Plötzlich schloss sich Graemes Hand um ihre. »Suchst du etwas?« Sekunden später fand Vanessa sich auf dem Bett wieder. Sie lag auf dem Rücken und ihr großer, unwiderstehlich verführerischer Ehemann auf ihr.
»Ich wollte nur …«
»Meinen Schatz stehlen«, unterbrach er sie, seine Stimme dunkel vor erotischer Verheißung.
Ein Erschauern durchlief sie. »Nein, natürlich nicht. Ich wollte nur darauf schlafen.« Sie lachte. »Ich weiß, wie dumm das ist, aber ich konnte nicht widerstehen.«
»So dumm nun auch wieder nicht, wenn man bedenkt, dass du ihn unter meinem Kissen gefunden hast.« Seine angenehme Stimme war wie ein intimes Streicheln in der Dunkelheit. Und plötzlich kam ihr der Gedanke, dass dies die Art und Weise war, wie Ehemänner und Ehefrauen miteinander sprachen. Leises Gemurmel im Bett in der undurchsichtigen Dunkelheit der Nacht. Gewisper zwischen Liebenden.
Vergeblich versuchte sie, sich zu erheben.
»Wenn du darauf schlafen willst, dann schlaf hier«, sagte er und tauschte mit ihr den Platz, sodass sie nun dort lag, wo er gelegen hatte, und den harten Stein unter dem Kissen spürte. Vanessa lag auf der Seite, als Graeme sich an sie presste und seinen Arm um sie schlang. Warm und schwer ruhte er auf ihrer Hüfte. Sie spürte dessen Hitze an ihrem Bauch, als wäre sie nackt. Verlangen durchflutete Vanessa, und sie lauschte auf jeden seiner Atemzüge, die warm über ihre Haut strichen.
Graeme schloss sie noch fester in die Arme und zog sie an sich, bis ihr Po sich gegen seine Schenkel drückte. So blieben sie eine Weile schweigend liegen, und er unternahm keinen weiteren Versuch, sie zu berühren oder gar zu verführen. Vanessa versuchte einzuschlafen, versuchte zu vergessen, wo sie war, und sich zu entspannen, doch es war unmöglich.
Vielleicht lag es ja am Stein der Vorsehung. Sie wusste, dass er da war und dass sie sich wünschte, zu schlafen und zu träumen. Und genau dieser starke Wunsch führte dazu, dass der Schlaf floh. Das war zwar eine logische, aber keinesfalls die richtige Erklärung.
Die Wahrheit war, dass sie nicht schlafen konnte, weil Graemes Körper sich so intim an ihren presste. Seine Fingerspitzen streichelten ihren Bauch, und durch den dünnen Stoff ihres Nachthemds spürte sie seine zärtliche Berührung nur allzu deutlich.
Eine ungestüme Leidenschaft erfasste sie und verdrängte jeden vernünftigen Gedanken. Sie begehrte ihn, wollte, dass er sie berührte, sie küsste und sie liebte. Aber sie würde ihn nicht verführen, wie sie es beim ersten Mal getan hatte, sondern sich an das Versprechen halten, das sie sich selbst gegeben hatte. Falls er versuchte, sie zu überreden, würde sie nachgeben, wie es ihre Pflicht als seine Frau war.
Instinktiv veränderte sie ihre Haltung und wurde sich dabei seiner heißen Härte bewusst.
Seine Hand wurde kühner und strich in einer zärtlichen Liebkosung über ihren Bauch, während die andere tiefer glitt und sich auf ihren Schenkel legte. Ihren nackten Schenkel. Wie konnte das sein? Hatte er ihr Nachthemd hochgeschoben, ohne dass sie es bemerkt
Weitere Kostenlose Bücher