Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)
willst?«
»Nein, ich wollte nach London, um dir und Vanessa zu helfen, den Raben zu fassen und Nialls Familie zu retten.« Wieder schlug er mit der Faust auf den Tisch. »Oder was auch immer nötig ist. Ich habe so viel kaputtgemacht.«
»Du warst ein verdammter Idiot, das gebe ich zu. Aber du hast nicht alles kaputtgemacht. Wir werden ihn fassen, und wir werden auch Nialls Familie retten«, sagte Graeme.
»Aber du weißt noch nicht das Schlimmste, Graeme«, sagte Dougal leise.
»Was?«
»Ich habe ihm den Stein der Vorsehung gegeben.«
Kapitel zweiundzwanzig
S chon früh am nächsten Morgen ging Graeme nervös im Sitzungssaal von Solomon’s auf und ab. Zurzeit waren nur Jenkins und Fielding da. »Ich habe Niall versprochen, sie zu retten«, sagte Graeme. Sie hatten anlässlich Graemes und Fieldings Rückkehr aus Schottland eine Sondersitzung einberufen. Vanessa und Dougal befanden sich im Augenblick in Sicherheit in seinem Stadthaus.
Jenkins nickte ernst. »Nialls Familie und ihre Sicherheit haben erste Priorität. Er war einer von uns.«
»Lasst mich gehen«, sagte Fielding, als er sich erhob. »Ich kenne den Raben besser als jeder andere hier. Ich kann nicht nur sein Versteck, sondern auch Nialls Familie finden und sie in Sicherheit bringen.« Er sah Graeme in die Augen, und sein Blick war voller Freundschaft und Vertrauen. »Du hast mir einmal sehr geholfen. Also lass mich dir dieses Mal helfen.«
Graeme nickte. »Danke, Fielding. Dann kann ich mich ja auf die Suche nach den anderen Steinen für den Königsmacher machen.«
»Vergiss nicht, dass er den Königsmacher ohne diesen dritten Stein nicht vollenden kann. Falls du den Raben also nicht zuerst findest, wird er sich mit dir in Verbindung setzen«, sagte Fielding.
»Darauf kannst du jede Wette eingehen«, sagte Jenkins.
»Dieser manipulative Mistkerl«, entfuhr es Graeme, und dann sah er ein bisschen erschrocken Fielding an.
Doch der hob eine Hand. »Ob der Rabe mit mir verwandt ist oder nicht, es ist die reine Wahrheit, was du über ihn sagst. Außerdem weißt du, dass wir uns nicht grün sind.«
Ein kurzes Schweigen folgte, bis Jenkins das Wort ergriff. »Niall war ein guter Mann – und ich wünschte, er wäre mit dieser Angelegenheit zu uns gekommen, damit wir ihm hätten helfen können. Es ist zum Teil auch meine Schuld«, gab Jenkins zu. »Statt dich loszuschicken, um ihn auszupionieren«, sagte er zu Graeme, »hätte ich ihn hierherkommen lassen und ihn fragen sollen, wie es ihm ging.« Er legte seine faltige Hand auf Fieldings Schulter. »Geh und such seine Familie. Der Club wird sie von nun an unter seinen Schutz nehmen und sich in jeder Hinsicht um sie kümmern.«
Daraufhin verließ Fielding den Raum.
»Ich werde Nick und Max benachrichtigen lassen, und ich zweifle nicht daran, dass sie uns zu Hilfe kommen werden, so schnell sie können«, sagte Jenkins zu Graeme.
»Gut. Sie sollen mich in einer halben Stunde vor dem Anwesen des Raben treffen«, antwortete Graeme und wandte sich schon zum Gehen, als ihm noch etwas einfiel. »Mach dir keine Vorwürfe wegen Niall. Ich hatte mit dem Schlimmsten gerechnet, da ich auch ihm nicht traute.« Graeme schüttelte den Kopf. »Ich hätte ihn zwingen können, mir alles zu erzählen, habe es aber dummerweise nicht getan. Aber jetzt werden wir ihn nicht enttäuschen.«
Vanessa hatte lange genug gewartet. Es wurde Zeit, ihrer Familie gegenüberzutreten, obwohl sie eigentlich nur zu dem Stadthaus ihrer Familie gekommen war, um die Bücher ihres Vaters durchzusehen. Und falls es ihr gelingen sollte, ohne ihre Familie auf sich aufmerksam zu machen, umso besser.
Höchstwahrscheinlich würde sie jedoch Jeremy rufen müssen, um die Information zu finden, die sie brauchte. Sein Telegramm hatte sich auf jeden Fall so angehört, als ob er etwas Nützliches gefunden hätte. War es daher so falsch zu hoffen, dass er es ihr im Arbeitszimmer ihres Vaters hinterlassen hatte?
Ihre Mutter streifte im Haus herum und erteilte den Dienstboten Anweisungen, die sich danach anhörten, als würde heute ein Fest im Haus gegeben. Na prima. Das hatte Vanessa gerade noch gefehlt.
Sie bog um die letzte Ecke auf dem Gang, der zum Arbeitszimmer ihres Vaters führte, und begegnete dort niemandem. Schnell schlüpfte sie durch die offene Tür und schloss sie leise hinter sich. Sie begann mit den Büchern, die er in einem besonderen Schränkchen hinter seinem Schreibtisch aufbewahrte, da sie Violet gebeten hatte, dort zuerst
Weitere Kostenlose Bücher