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Das Geheimnis von Melody House

Das Geheimnis von Melody House

Titel: Das Geheimnis von Melody House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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“Nun, ich kann in der Tat nicht behaupten, dass ich überzeugt wäre.”
    “Aber?”
    “Ich glaube an dich”, antwortete er.
    Sie musste sich verhört haben. “Was?” flüsterte sie.
    Er machte einen Schritt auf sie zu und nahm sie zärtlich in den Arm. Als er begann, mit dem Daumen ihr Kinn zu streicheln, überkam sie ein Gefühl von tiefer Geborgenheit. Er blickte ihr in die Augen.
    “Du bist anders, und dafür mag ich dich. Aber es gibt oft rationale Erklärungen für Dinge, die einem anfangs gar nicht rational erscheinen.”
    “Du glaubst, dass es für jedes Phänomen eine wissenschaftliche Erklärung gibt?”
    “Vielleicht.”
    Sie lächelte. “Aber du glaubst doch an Gott, an ein höheres Wesen, oder?”
    Er zögerte. “Ja.”
    “Und wie würdest du Gott dann wissenschaftlich erklären?”
    Um seine Mundwinkel zuckte ein leises Lächeln. “He, in welche Diskussion willst du mich denn jetzt verwickeln?”
    “Du weichst aus. Glaube ist nicht rational. Gott ist nicht rational erklärbar. Deshalb … wenn es da wirklich ein höheres Wesen gibt, dann kann es doch auch noch eine andere Welt geben als die, in der wir uns jeden Tag bewegen.”
    “Was hältst du davon, wenn ich einfach nur versuche, offen zu sein?” fragte er.
    “Das wäre ein fantastischer erster Schritt!” flüsterte sie.
    “Es gibt allerdings eine Sache, von der ich absolut überzeugt bin”, sagte er.
    “Nämlich?”
    “Du bist eine Naturgewalt”, gab er zurück. Sie lächelte. Er hob sie hoch, und während sie sich eng an ihn schmiegte, trug er sie zurück ins Schlafzimmer.
    Es dauerte noch lange, aber am Ende fiel Darcy in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

10. KAPITEL
    “A dam!”
    Als Darcy am nächsten Morgen nach unten kam und im Esszimmer Adam Harrison mit Penny bei einer Tasse Tee antraf, war sie zunächst sprachlos und dann höchst erfreut.
    “Da ist ja mein Mädchen!” Er erhob sich, aufrecht und würdevoll wie immer, und als sie mit langen Schritten auf ihn zuging, um ihn freundschaftlich zu umarmen, huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
    Nachdem sie sich wieder von ihm gelöst hatte, musterte sie ihn forschend. “Ich wusste nicht, dass du kommst. Ich dachte, du hättest mit dieser Sache in London noch alle Hände voll zu tun.”
    “Das habe ich auch, aber das muss jetzt erst mal warten”, gab er zurück. “Du hast nichts von dir hören lassen, junge Frau”, tadelte er sie.
    Sie lachte. “Aber Adam, wozu hast du ein Handy? Du hättest mich nur anzurufen brauchen.”
    Er zuckte die Schultern. “Normalerweise gehe ich davon aus, dass du mich anrufst, wenn du mich brauchst. Das weißt du.”
    Sie musterte ihn mit hochgezogener Augenbraue. “Habe ich ein beunruhigendes Signal ausgesandt?”
    “Funktioniert das wirklich so zwischen Ihnen?” mischte sich Penny in ehrfürchtigem Ton ein.
    Darcy lachte und schaute auf Adam. “Ich weiß es nicht genau”, sagte sie zu Penny.
    “ Nein, das war es nicht”, versicherte Adam Penny. “Ich bin nur gekommen, weil die Situation in London wirklich ziemlich komplex ist. Wir werden uns später darum kümmern. Ich dachte mir, Darcy könnte bei ihrer Arbeit vielleicht ein bisschen Unterstützung brauchen – zumal ich ausnahmsweise dafür bezahle, statt bezahlt zu werden.”
    “Unterstützung?” wiederholte Penny. “Aber Sie sind der Chef …”
    “Ah, aber längst nicht so begabt wie meine sehr außergewöhnliche Mitarbeiterin hier”, versicherte Adam ihr. Darcy sah, dass er sie mit einem besorgten Blick streifte. “Ich habe gehört, dass du gestern einen Unfall hattest, der schlimm hätte ausgehen können.”
    “Morsche Dielenbretter, Adam, sonst nichts. Mir ist nichts passiert. Und so schlimm hätte es auch nicht ausgehen können. Ein Bein- oder ein Armbruch, sonst nichts. Aber das ist mir ja zum Glück erspart geblieben.”
    “Hast du irgendetwas dabei gefühlt?” fragte er.
    “Du meinst, ob ein Geist seine Finger im Spiel hatte? Nein. Keinerlei Gefühl in der Richtung. Die Dielenbretter waren morsch. Ende.”
    “Aha, aber Penny hat mir erzählt, dass du im Wald eine vorzügliche Entdeckung gemacht hast”, sagte Adam.
    Darcy musste lächeln. “Adam, ich kann mir nur schwer vorstellen, dass irgendwer außer dir einen Totenschädel als eine vorzügliche Entdeckung bezeichnen würde.”
    “Ein bedauernswertes, brutal ermordetes Mädchen kann jetzt endlich seine ewige Ruhe finden”, gab Adam in ernstem Tonfall zurück.
    Penny sprang plötzlich auf.

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