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Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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geleert wurde.
    Die junge Frau erreichte den alten Teil von Clovelly. Die Straßen waren hier so steil und schmal, dass es keinen motorisierten Verkehr gab. Rechts und links von ihnen standen uralte kleine Häuser mit bemalten Türen und Balkonen. Sie wirkten zum Teil so baufällig, dass sich Drew fragte, ob man in ihnen überhaupt noch wohnen konnte. Ab und zu sah sie in einem ruhigen Eckchen einen Maler sitzen, der seine Staffelei vor sich aufgebaut hatte. Sie konnte sich vorstellen, dass dieser alte Ort ein wahres Eldorado für M aler war.
    Von der Post aus rief Drew in Mayflower House an. Sie hoffte, dass es ihr möglich sein würde, noch am selben Tag mit Mrs. Buttler zu sprechen, doch man sagt ihr, dass sich die alte Dame nicht besonders wohl fühlte und sich in einer Phase befand, in der sie sich in ihre eigenen Welt zurückg ezogen hatte.
    "Möglicherweise geht es Mrs. Buttler morgen schon besser", sagte Ethel Sommer, die Leiterin des Heims, mit der die junge Frau bereits von Amerika aus telef oniert hatte. "Mrs. Buttler wird sich freuen, Sie zu sehen. Sie hat sich auch jedes Mal erfreut, wenn Ihr Vater sie besucht hat."
    Drew versprach, am nächsten Morgen noch einmal anzurufen und legte auf. Sie überlegte, was sie mit dem Rest des Tages tun sollte und beschloss, sich ein bisschen die Umgebung anzus ehen.
    "Werden Sie bis zum Dinner zurück sein?“, erku ndigte sich Mrs. White, als Drew ihr sagte, dass sie einen Ausflug machen wollte.
    "Nein, ich glaube nicht", erwiderte sie. "Ich werde unterwegs essen".
    "Sollten Sie es sich überlegen, wird auf jeden Fall auch noch etwas für Sie da sein", versichert ihre Wirtin leutselig und wünschte ihr ein paar schöne Stunden.
    Zum ersten Mal, seit der weiße Lastwagen sie über die Böschung geschoben hatte, fühlte sich Drew au sgesprochen wohl. Sie hatte von der Post aus nicht nur mit Mrs. Sommer gesprochen, sondern auch Andrew angerufen. Erneut hatte er sie versprechen lassen, vorsichtig zu sein und sie hat ihm versichert, dass sie nicht vor hatte, irgendein Risiko einzugehen.
    Drew fuhr auf der Küstenstraße in Richtung Tintagel, jenem legendären Ort, an dem König Artus gelebt h aben sollte. Tintagel gehörte zu den berühmtesten Orten Cornwalls. Auf einem hundert Meter hohen, in das Meer hinausragenden Felsvorsprung standen die Ruinen einer alten Burg, von der es hieß, dass in ihr Artus zur Welt gekommen war.
    Die junge Frau besichtigte nicht nur die Ruinen der Burg, sondern auch die Merlins-Grotte und ein altes Herrenhaus aus dem vierzehnten Jahrhundert. Später aß sie in einem idyllisch gelegenen Restaurant zu Abend und setzte sich danach auf eine Bank, die nahe am Felsa bsturz stand.
    Es wunderte Drew, dass sie sich, seit ihrer Ankunft in England, noch nicht einen einzigen Augenblick fremd gefühlt hatte. Auch jetzt kam es ihr vor, als würde ihr jede Klippe, jeder Baum und jedes alte Gemäuer ein herzliches Willkommen zurufen. Sie konnte sich kaum vom Anblick des Meeres losreißen, das tief unter ihr tobend und schäumend g egen die Klippen schlug.
    Es war kurz nach zehn, als die junge Frau in ihre Pension zurückkehrte. Obwohl sie ihren eigenen Schlüssel besaß, öffnete ihr Mrs. White die Tür. „Ich wollte noch einmal mit Bobby nach draußen“, sagte sie wie zur Entschuldigung und fragte: "Hatten Sie einen schönen Ausflug, Miss Col eman?"
    "Ja, ich hatte einen schönen Ausflug", erwiderte Drew, wünschte der enttäuschten Frau eine gute Nacht, tätschelte Bobbys Rücken und ging zu ihrem Zimmer hinauf. Sie hatte nicht die geringste Lust, sich von Mrs. White ausfragen zu lassen. Amüsiert übe rlegte sie, ob alle Pensionswirtinnen so neugierig waren.
    Nachdem Drew geduscht und sich für die Nacht fe rtiggemacht hatte, setzte sie sich auf den kleinen Balkon, der zu ihrem Zimmer gehörte, und schaute in die Nacht. Eine tiefe Sehnsucht nach ihren Eltern ergriff sie. Was hätte sie darum gegeben, sie bei sich zu haben.
    Eine schmale lichtumflutete Gestalt erschien aus dem Nichts und lehnte sich gegen die Balkonbrüstung. "Schön, dass du nach Cornwall gekommen bist“, sagte Angel. „Hier wirst du Antwort auf all deine Fragen fi nden."
    "Ich weiß, dass du diese Antwort längst kennst, A ngel", meinte Drew. "Du kannst sie mir nicht sagen, nicht wahr? - Nein, vermutlich nicht, sonst hättest du mir meine Fragen längst geantwortet."
    "Ich wünschte, ich könnte dir helfen, nur das ist mir verwehrt. Ich kann dich nur bitten, vorsichtig zu sein. Sei

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