Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)
den letzten Wochen geschehen war, nur geträumt hätte. Sie ertappte sich dabei, dass sie sich immer wieder umblickte, um zu sehen, ob dem Taxi ein verdächtiger Wagen folgte, dabei wusste sie selbst, wie irrsinnig es war, so etwas zu tun. Wie sollte sie unter den vielen Wagen, die dieselbe Straße benutzten, einen herausfinden, in dem jemand saß, der sie verfolgte.
Wenn du so weitermachst, wirst du noch verrückt, dachte Drew. Irgendwann würde sie jeden verdächt igen, sie womöglich hinterrücks niederstechen zu wollen. Eines Tages würde sie sich womöglich nicht mehr aus dem Haus wagen, nicht einmal mehr aus ihrem Zimmer.
Die junge Frau konnte ihren Freund vor der Vorste llung nur flüchtig sehen. Andrew war bereits für seinen Auftritt umgezogen. Er fragte sie, ob sie Lust hatte, später mit ihm essen zu gehen.
"Ich habe nicht vor, nein zu sagen", erwiderte sie. Bis auf das Frühstück am Morgen, hatte sie den ga nzen Tag über noch kaum etwas gegessen. Jetzt bereute sie, nicht wenigstens den Kuchen im Seniorenheim aufgegessen zu haben. Nach ihrer Heimkehr hatte sie keine Zeit gehabt, mehr als ein Glas Wasser zu trinken.
"Fein, so kann ich mich auf etwas freuen", meinte er und küsste sie auf die Wange. "Wünsch mir Glück."
"Toi, toi, toi." Sie drückte ihm die Daumen.
Nur wenig später saß Drew auf einem der besten Plätze im Theater und versuchte, sich auf das Gesch ehen auf Bühne zu konzentrieren. Aber alle Konzentration half nichts. Ihre Gedanken glitten immer wieder zu dem Wagen, der sie fast überfahren hätte. Unablässig fragte sie sich, ob es ein Anschlag auf ihr Leben gewesen sein könnte, oder ob der Fahrer des Wagens nur zu viel getrunken hatte.
Erst als Andrew auftrat und eines ihrer Lieblingsli eder sang, begann Drew sich zu entspannen. Sie schloss die Augen und sah sich in Gedanken neben ihm auf der Bühne stehen. Zum ersten Mal seit Wochen sehnte sie sich danach, zusammen mit ihm zu singen, wusste jedoch auch, dass das nicht möglich sein würde, bevor sie wenigstens versucht hatte, ihre Herkunft zu klären.
Nach dem Konzert erwartete die junge Frau ihren Freund am Bühnenausgang. Zu Fuß gingen sie zu e inem kleinen Restaurant, in dem sie schon öfters gegessen hatten. Während sie auf ihren Fisch und die Getränke warteten, erzählte sie Andrew, von Bill Harrison, verschwieg ihm allerdings, dass sie bei ihrem Besuch im Seniorenheim fast überfahren worden wäre.
"Ich habe beschlossen, Anfang nächster Woche nach Cornwall zu fliegen", sagte Drew. "Ich muss u nbedingt mit Mrs. Buttler sprechen." Sie sah Andrew an, dass er alles andere als begeistert von ihrem Plan war.
"Muss das unbedingt sein, Drew?“, fragte er. „Du weißt, ich kann dich jetzt nicht begleiten. Die Proben für das neue Musical sind schon angelaufen. Es wäre besser gewesen, wenn ich meine Rolle einem anderen überla ssen hätte."
"Das ist Unsinn, Andrew", meinte Drew. "Du musst dir keine Sorgen machen. Ich werde nicht auf direktem Weg nach England fliegen. Zuerst Paris, dann Rom, Athen, Frankfurt und zuletzt London. Du kannst dich darauf verlassen, ich werde alles tun, um die Leute, die mir womöglich folgen, zu verwirren. Spätestens in Rom oder Athen werden sie meine Spur verlieren. Es wird so aussehen, als hätte ich vor, Eur opa zu erkunden.“
Die Kellnerin brachte das Essen und die Getränke. "Guten Appetit", wünschte sie ihnen und wandte sich dem näc hsten Tisch zu.
Andrew griff nach seinem Besteck. Nach wie vor fiel es ihm schwer, daran zu glauben, dass man tatsächlich versucht hatte, seine Freundin zu ermorden, aber wenn es so war, durfte sich Drew nicht auch noch extra in Gefahr begeben. "Sei mir nicht böse, Darling, ich halte nichts von deinem Plan. Falls es wirklich Leute gibt, die hinter dir her sind, bist du auf dieser Reise noch viel gefährdeter als hier.“
"Wahrscheinlich kannst du dir vorstellen, wie es ist, nicht zu wissen, ob du nicht bereits im nächsten Augenblick niedergeschossen oder niedergestochen wirst. Am liebsten würde ich mich ununterbrochen umschauen. Ich..."
Andrew legte seine Hand auf ihre. "Verzeih, Drew, ich habe nicht daran gedacht, wie grauenvoll das alles für dich sein muss. Natürlich kann ich sehr gut verst ehen, dass du herausfinden willst, wer deine leiblichen Eltern gewesen sind." Er schaute ihr in die Augen. "Ich habe Angst um dich", gestand er. „Mir gefällt es nicht, dich allein in Europa zu wissen. Hier kann ich dich jederzeit sehen, kann mich davon
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