Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)
überzeugen, dass es dir gut geht. Wenn du so weit von mir weg bist, dann..."
Über Drews Gesicht glitt ein Lächeln. "Ich verspr eche dir, dass ich sehr vorsichtig sein werde, Andrew", sagte sie. "Außerdem werden wir jeden Tag miteinander telefonieren. Im Zeitalter der Handys ist das kein Problem."
Der junge Mann erkannte, dass er Drew ihren Plan nicht ausreden konnte. "Was soll man nur mit so einer eigenwilligen Frau tun?“, fragte er. "Da lob ich mir die Zeiten, in denen man eine aufmüpfige Frau einfach einsperren kon nte."
"Glaube mir, ich hätte mich nicht einsperren lassen", erwiderte seine Freundin, beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Wange. Sie wusste, wie schwer es ihm fiel, sie gehen zu lassen, aber auch, dass sie ihn über alles liebte.
9. Kapitel
Es regnete, als Drew in London ankam. Die junge Frau hatte eine wahre Odyssee hinter sich. Vor drei Tagen war sie von New York erster Klasse nach Paris geflogen, von dort am nächsten Tag mit einer türkischen Maschine und in der Touristenklasse nach Rom, später nach Athen, Frankfurt und jetzt nach England. Obwohl Drew sich sicher war, ihre Spuren verwischt zu haben, fiel es ihr schwer, sich nicht ständig nach Verfolgern umzuschauen. Ihre Reise war ruhig verlaufen, ohne jeden Zwischenfall, und so versuchte sie sich einzureden, dass derjenige, der sie ermorden wollte, nicht die geringste Ahnung hatte, wo sie sich zurzeit aufhielt.
Drew blieb über Nacht in London und buchte am nächsten Tag über ein Touristenbüro ein Zimmer in einer Pension, die im neuen Teil von Clovelly lag. Mayflower House, wo Harriet Buttler lebte, befand sich in der Nähe des Dorfes. Die junge Frau hatte absich tlich kein großes, mondänes Hotel gewählt, weil sie keine Aufmerksamkeit auf sich lenken wollte. Aus diesem Grund hatte sie auch in Rom ihre eleganten Koffer gegen einfache ausgetauscht.
Drew kam am frühen Nachmittag in Clovelly an. Anfangs war es ihr ziemlich schwergefallen, sich der englischen Fahrweise anzupassen, doch während Fahrt nach Cornwall hatte sie sich daran g ewöhnt.
Sie parkte ihren Mietwagen am Straßenrand und stieg aus. Bei der Pension handelte es sich um ein t ypisch englisches Haus mit grauen Mauern, zwei kleinen Erkern und geraniengeschmückten Fenstern. Vom Garten aus hatte man einen wundervollen Blick auf das Meer. Drew konnte sich durchaus vorstellen, hier irgendwann einmal ein paar Ferienwochen zu verbringen.
Kaum hatte Drew an dem altmodischen Klingelzug gezogen, der seitlich der Tür angebracht war, öffnete ihr auch schon eine ziemlich beleibte, ältere Frau. Sie stellte sich als Edda White vor. "Sie müssen Miss Coleman sein", sagte sie. "Das Büro in London hat mich heute Vormittag Ihretwegen angerufen. Sie haben Glück, dass ich noch ein Zimmer freihabe." Ihre kle inen, flinken Augen musterten den neuen Gast abschätzend.
Die junge Frau bestätigte, das sie Drew Coleman war, beugte sich zu dem braunen Hund hinunter, der in der offenen Tür erschien, und kraulte ihn. "Wie heißt du denn?“, fragte sie.
"Das ist Bobby.“ Mrs. White lächelte Drew zu. "Sieht aus, als würden Sie Hunde mögen.“ Sie wies ins Haus. „Bitte, kommen Sie, Miss Coleman.“
Das Zimmer lag im ersten Stock. Außer einem Bett, über dem ein Bild der Queen hing, und einem ziemlich schmalen Schrank, gab es in ihm zwei mit Chintz b ezogene Sessel und einen runden Tisch, auf dem Blumen standen. Vom Balkon aus konnte man die ganze Umgebung überblicken. Von der ersten Minute an, fühlte sich Drew hier heimisch. Sie sagte Mrs. White, dass ihr das Zimmer gefiel und dass sie gern eine Tasse Tee trinken würde.
"Wenn Sie nichts dagegen haben, leiste ich Ihnen bei Ihrem Tee Gesellschaft", meinte ihre Wirtin und fügte hinzu, dass der Tee unten im Salon serviert we rden würde. "Lassen Sie sich ruhig Zeit, Miss Coleman.“
Kaum hatte sie das Zimmer verlassen, setzte Drew in einen der Sessel, um mit ihrem Handy in Mayflower House anzurufen. Verbittert stellte sie fest, dass das Handy nicht funktionierte. Sie hatte vergessen, rech tzeitig die Batterien zu wechseln.
Gleich nach dem Tee ließ sich die junge Frau von ihrer Wirtin den Weg zur Post beschreiben. Neugierig starrte ihr Mrs. White nach, als sie auf die Straße hi naustrat. Es gefiel ihr nicht, dass ihr Drew nicht gesagt hatte, weshalb sie unbedingt zur Post gehen wollte. Immerhin hatte sie ihr angeboten, ihre Briefe und Karten in die Schale zu legen, die im Korridor stand und jeden Tag von ihr
Weitere Kostenlose Bücher