Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)
Jones saß sehr aufrecht in einem Sessel, der neben dem Kamin stand. Ihre Schwiegertochter unterhielt sich mit ihrem Sohn, während Marybell gelangweilt mit einem Glas Ginger Ale in der Hand am Fenster lehnte. Thomas St. Jones stand vor der Anrichte und schenkte sich einen Martin ein.
Er stellte das Glas auf die Anrichte und kam auf se inen Stock gestützt, Drew und Oberst Rogers entgegen. "Sieh an, ein neues Gesicht“, meinte er. "Wir haben bereits von Mrs. Stone erfahren, dass Sie für einige Zeit unser Gast sein werden, Miss Harper."
"Darf ich bekannt machen, Miss Harper?“, fragte Oberst Rogers. „Sir Th omas, unser Gastgeber.“
"Ich freue mich sehr, Sie kennen zu lernen, Sir", sagte Drew mit einem unverbindl ichen Lächeln.
"Das Vergnügen ist ganz meinerseits", antwortete Thomas Saint Jones und übernahm es, sie seiner F amilie vorzustellen.
Margaret St. Jones nickte der jungen Frau hoheit svoll zu. "Mrs. Stone sagte uns, dass Sie Amerikanerin sind", bemerkte sie. "Wo in Amerika leben Sie, Miss Harper?"
"In Miami, Florida", erwiderte die junge Frau und sprach von der Firma, die ihrem angeblichen Vater dort gehörte. Sie war froh, dass sie mit Kristin Harper tel efoniert hatte, bevor sie deren Identität angenommen hatte. Kristin hatte ihr versprochen, dafür zu sorgen, dass sie bei etwaigen Rückfragen der St. Jones‘ von ihrer Familie nicht verraten wurde. "Sind Sie schon einmal in Florida gewesen, Mylady?"
Margaret St. Jones sah Drew von oben herab an. "Es gibt nichts, was mich an Florida oder Amerika i nteressieren könnte, Miss Harper", erklärte sie abfällig. „Alles, was ich bisher über Amerika gehört habe, stößt mich eher ab.“
"Du solltest nicht so vorschnell urteilen, Mutter", meinte Sir Thomas. Er führte Drew zu seiner Frau und se inem Sohn.
"Wir haben uns bereits kennen gelernt.“ Robert e rklärte seinen Eltern, dass er Miss Harper am Nachmittag in der Kapelle getroffen hatte. "Sieht aus, als würde sich Miss Harper für alte Gemäuer interessieren."
"Ist das wahr, Miss Harper?“, erkundigte sich E dwina St. Jones. "In diesem Fall gibt es in unserer Umgebung einiges, was dann für Sie von Interesse sein dürfte.“ Nachdenklich schaute sie Drew an. "Wie haben Sie erfahren, dass es auf Mooncastle Fremdenzimmer gibt?"
Drew antwortete, dass sie sich vorgenommen hatte, Cornwall gründlich kennen zu lernen und dass sie sich für seine Geschichte und Mythologie interessierte. "Ich wollte unbedingt in einem der alten Herrenhäuser wo hnen", fügte sie hinzu. „Auf Mooncastle hat mich der Empfangschef meines Londoner Hotels aufmerksam gemacht." Sie wandte sich an Robert: "Gibt es hier auch Geister?"
Marybell St. Jones hatte ihren Platz am Fenster verlassen und war zu ihnen getreten. Spöttisch lachte sie auf. "Ich verstehe nicht, warum die Leute im Z usammenhang mit Cornwall immer gleich an Geister denken", sagte sie. Ungezogen fügte sie hinzu: "Wenn ich nach Amerika fliegen würde, würde ich auch nicht in jedem Ort eine Coca Cola-Fabrik vermuten."
Sir Thomas warf seiner Tochter einen verweisenden Blick zu. "Bitte, hören Sie nicht auf Marybell, Miss Ha rper", bat er Drew.
"Du weißt ganz genau, wie unerträglich ich es finde, dass du unseren Besitz der Öffentlichkeit preisgegeben hast", zischte Marybell und trat an die Anric hte.
Drew spürte, wie verlegen Edwina und Thomas Saint Jones waren. Das junge Mädchen schien seiner Großmutter in Überheblichkeit nicht nachzustehen. Auch wenn sie nicht zu den Leuten gehörte, die sich gleich bei der ersten Begegnung ein Bild von einem Menschen machten, so wusste sie schon jetzt, dass sie Marybell nicht mochte.
"Sind Sie schon einmal Amerika gewesen?“, wandte sie sich an Edwina St. Jones, nur um etwas zu sagen.
Mrs. Saint Jones nahm dankbar den Faden auf. "Nein, bis jetzt noch nicht, Miss Harper", antwortete sie. "Es gibt einiges, was ich mir in Amerika gern anges ehen würde. Vor allem Dingen diese großartigen Naturparks oder den Grand Cayon."
Nach dem Dinner begleitete Oberst Rogers die ju nge Frau in den Gästeflügel von Mooncastle hinüber. Er fragte sie, ob sie noch Lust zu einem kleinen Abendspaziergang hatte, aber Drew lehnte ab. "Ich bin sehr müde, Mister Rogers", sagte sie mit einem um Entschuldigung bittenden Lächeln. "Ich habe mir vorgenommen, heute bald zu Bett zu gehen. Vielleicht werde ich noch ein bisschen lesen."
"Da kann man nichts machen", erwiderte der Oberst bedauernd. "Ich werde mir auf jeden Fall
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