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Das Geheimnis von Orcas Island

Das Geheimnis von Orcas Island

Titel: Das Geheimnis von Orcas Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ebenso verloren war wie ihres. Früher oder später würde er dahinter kommen, wie gut sie zusammenpassten.
    Ich lasse dich nicht gehen, sagte sie ihm im Stillen. Du weißt es noch nicht, aber ich habe Einfluss auf dich, und der ist überhaupt nicht leicht zu brechen.
    Ronald ist fähig zu geben, dachte sie. Nicht nur körperlich, obgleich sie sich nicht schämte einzugestehen, dass sein Geschick sie entzückt hatte. Er war ein Mann voller Gefühle, von denen zu viele unterdrückt waren. Was ist mit ihm geschehen, wunderte sie sich, dass er sich so vor der Liebe hütet und sich so sehr fürchtet, sie zu geben?
    Sie liebte ihn zu sehr, um eine Antwort zu fordern. Es war eine Frage, die er von sich aus beantworten musste. Eine Frage, die er beantworten würde, sobald er ihr genug vertraute. Dann brauchte sie ihm nur zu zeigen, dass nichts davon zählte. Von nun an zählte nur noch, was sie füreinander empfanden.
    Charity beugte sich über Ronald und küsste ihn leicht auf den Mund. Sofort öffnete er die Augen. Fasziniert beobachtete sie, wie deren Ausdruck sich von Misstrauen in Verlangen verwandelte. »Du hast einen leichten Schlaf«, sagte sie. »Ich habe nur …«
    Bevor sie aussprechen konnte, presste er seinen Mund hungrig und beharrlich auf ihren. Sie stöhnte leise auf, als sie sich seinem Kuss hingab.
    Es war der einzige Weg, den er kannte, um ihr zu sagen, wie viel es ihm bedeutete, aufzuwachen und sie warm und willig an seiner Seite vorzufinden. An zu vielen Morgenden war er allein in fremden Betten in leeren Räumen erwacht.
    Jahrelang hatte er sich bewusst von jedem abgesondert, der versucht hatte, ihm nahe zu kommen. Er hatte sich eingeredet, es sei wegen des Jobs. Aber das war eine Lüge, eine von vielen. Er hatte es vorgezogen, allein zu bleiben, weil er nicht hatte riskieren wollen, erneut zu verlieren. Erneut zu trauern. Nun, über Nacht, hatte sich alles geändert.
    Er würde alles in Erinnerung behalten – die blassen Lichtstrahlen, die sich in den Raum stahlen, das erste Zwitschern, Trällern und Singen der Vögel, die die aufgehende Sonne begrüßten, den Duft von Charitys Haut, die sich an seiner erwärmte. Und den Geschmack ihres Mundes, der sich begierig unter seinem öffnete.
    Es steckten so tiefe, dunkle Bedürfnisse in ihm. Charity spürte sie, verstand sie und begegnete ihnen bedingungslos. Während das Morgengrauen die Nacht vertrieb, erweckte er ihre eigenen Bedürfnisse, bis sie seine widerspiegelten.
    Langsam, mit Leichtigkeit, schlüpfte er in sie. Mit einem Seufzer hieß sie ihn willkommen.
    Charity fühlte sich so stark wie ein Ochse und so zufrieden wie eine Katze, die Sahne geschleckt hatte. Mit geschlossenen Augen streckte sie die Arme. »Wenn ich bedenke, dass ich Joggen für die beste Art hielt, den Tag zu beginnen!« Lachend kuschelte sie sich wieder an Ronald. »Ich muss dir danken, dass du mir gezeigt hast, wie sehr ich mich geirrt habe.«
    »Es war mir ein Vergnügen.« Er spürte sein Herz noch immer wie einen Hammer an seine Rippen pochen. »Gib mir eine Minute, und ich zeige dir den besten Grund, um morgens im Bett zu bleiben.«
    Es war verlockend. Doch bevor ihr Blut sich erhitzen konnte, schüttelte sie den Kopf und setzte sich auf. »Vielleicht hast du etwas Zeit, wenn ich zurückkomme.«
    Er umfasste ihr Handgelenk mit lockerem Griff. »Von wo?«
    »Von Ludwigs Auslauf.«
    »Nein.«
    »Was nein?« hakte Charity nach.
    Er kannte den Ton. Sie war wieder die Chefin, obgleich ihr Gesicht noch vom Liebesspiel glühte und sie nackt bis zur Taille war, wo das Laken sie umhüllte. Sie war wieder die Frau, die keine Befehle annahm. Er beschloss ihr zu zeigen, dass sie sich wiederum irrte. »Nein, du gehst nicht mit dem Hund hinaus.«
    Weil sie vernünftig sein wollte, lächelte sie. »Doch, natürlich. Ich habe mein Versprechen gehalten und bin den ganzen Tag im Bett geblieben. Und die ganze Nacht. Jetzt heißt es zurück an die Arbeit.«
    Innerhalb des Gasthauses war es ihm nur recht. Je früher alles wieder seinen normalen Gang nahm, desto besser. Aber auf keinen Fall wollte er sie allein auf einer verlassenen Straße herumwandern lassen. »Du bist nicht in der Verfassung, eine Meile zu laufen.«
    »Drei Meilen, und ich bin sehr wohl in der Verfassung.«
    »Drei?« Ronald zog eine Augenbraue hoch und strich mit einer Hand über ihren Schenkel. »Kein Wunder, dass du so herrlich feste Muskeln hast.«
    »Das tut nichts zur Sache.« Sie wich zurück, bevor seine Berührung

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