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Das Geheimnis von Sittaford

Das Geheimnis von Sittaford

Titel: Das Geheimnis von Sittaford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Trevelyan?»
    «Ja.»
    «Bringst du eine Botschaft für Captain Trevelyan?»
    «Nein.»
    «Was dann?»
    Der Tisch begann zu rucken – bedächtig, rhythmisch. So bedächtig, dass es leicht war, die Buchstaben zu zählen. «T…» Eine Pause. «OT.»
    «Tot.»
    «Ist jemand tot?»
    Statt ja oder nein, fing der Tisch wieder an zu schaukeln, bis er den Buchstaben T erreichte.
    «T… meinst du Trevelyan?»
    Ein sehr scharfer Ruck: «Ja.»
    Irgendwer unter den Anwesenden schnappte nach Luft. Und als Ronald die nächste Frage stellte, war aus seiner Stimme jeder Übermut wie weggewischt.
    «Meinst du… Trevelyan ist tot?»
    «Ja.»
    Eine Pause trat ein, als ob niemand wüsste, was man nun fragen sollte.
    Und mitten in dieser Pause fing der Tisch eigenmächtig an zu rücken. Laut sprach Ronald die Buchstaben nach…
    «MORD»
    Mit einem Schrei nahm Mrs Willett ihre Hände von der Platte.
    «Nein, nicht mehr weiter. Das ist ja entsetzlich.»
    Doch jetzt erklang Mr Dukes Stimme, klar und beherrscht.
    «Meinst du, dass Captain Trevelyan ermordet worden ist?»
    Kaum hatten seine Lippen das letzte Wort gesprochen, als auch schon die Antwort erfolgte. So heftig und bestimmt rückte der Tisch, dass er fast umkippte. Ein einziger Ruck war es nur.
    «Ja.»
    «Nein, das ist kein Scherz mehr», sagte Ronald Garfield, indem er gleichfalls die Hände fortzog.
    «Schalten Sie das Licht an», sagte Mr Rycroft.
    Major Burnaby erhob sich, um der Aufforderung nachzukommen, und die plötzliche Helle fiel auf einen Kreis bleicher, verstörter Gesichter. Einer blickte verlegen den anderen an.
    «Blech natürlich!» meinte der junge Garfield mit einem gezwungenen Lachen.
    «Glatter Unsinn», pflichtete Mrs Willett ihm bei.
    «Solche Scherze sollte niemand machen.»
    «Nein, nicht über Tod und Sterben.»
    «Ich habe nicht geschoben», versicherte Ronald, als müsse er sich eines unausgesprochenen Vorwurfs erwehren. «Das kann ich beschwören.»
    «Von mir kann ich dasselbe sagen», erklärte Mr Duke.
    «Und Sie, Mr Rycroft?»
    «Wahrhaftig, ich war es nicht.»
    «Sie werden doch hoffentlich nicht glauben, dass ich mir einen solch blöden Scherz erlaubt hätte», knurrte der Major. «Verflucht schlechter Geschmack!»
    «Violet, mein Kind…»
    «Ich habe es nicht getan. Bei Gott nicht!»
    Das junge Mädchen war dem Weinen nahe.
    Major Burnaby schob seinen Stuhl zurück, ging zum Fenster und schob den Vorhang zur Seite. Mit dem Rücken zum Zimmer stand er dort und starrte in das Dunkel hinaus.
    «Fünfundzwanzig Minuten nach fünf», bemerkte Mr Rycroft und blickte zur Uhr auf dem Kaminsims hinüber. Dann verglich er die Zeit mit seiner Taschenuhr, und jeder spürte, dass sein Tun eine gewisse Bedeutung hatte.
    «So, meine Herrschaften, ich glaube, ein Cocktail dürfte uns allen jetzt nichts schaden», sagte Mrs Willett mit erzwungener Fröhlichkeit. «Wollen Sie bitte klingeln, Mr Garfield?»
    Ronald gehorchte.
    Als das Mädchen die Zutaten gebracht hatte, wurde der junge Garfield zum Mixer ernannt, und nach und nach löste sich die Beklemmung.
    «Zum Wohl!» rief Ronald und hob sein Glas.
    Die Übrigen taten ihm Bescheid –, alle, außer der stummen Gestalt am Fenster.
    «Major Burnaby, hier ist Ihr Cocktail.»
    Der Angeredete fuhr zusammen und wandte sich langsam um.
    «Danke, Mrs Willett. Nicht für mich.» Wieder warf er einen Blick in die Nacht hinaus, um dann zu der Gruppe am Kamin hinüberzugehen.
    «Haben Sie besten Dank für die angenehmen Stunden. Guten Abend!»
    «Sie wollen doch nicht etwa gehen?»
    «Bedaure, ich muss.»
    «Aber doch nicht jetzt schon.»
    «Es tut mir Leid, Mrs Willett, aber es lässt sich nicht ändern. Wenn wenigstens ein Telefon da wäre!»
    «Ein Telefon?»
    «Ja… um die Wahrheit zu gestehen, ich… ich möchte gern Gewißheit haben, dass Joe Trevelyan munter und wohlauf ist. Alberner Aberglaube – natürlich. Aber man wird das unheimliche Gefühl nicht los, obwohl…»
    «Sie können doch von nirgendwo telefonieren, Major. In ganz Sittaford gibt’s ja kein Telefon.»
    «Da liegt eben die Schwierigkeit. Und da ich nicht telefonieren kann, muss ich nach Exhampton.»
    «Mein lieber Major, bedenken Sie doch den Zustand der Straße. Um nichts in der Welt wird Eimer bei diesem Unwetter seinen Wagen hergeben.»
    Eimer war der Besitzer des einzigen Wagens am Ort, eines klapprigen Ford, den er für eine nette, runde Summe an alle vermietete, die nach Exhampton wollten.
    «Wagen? Wer spricht denn von Wagen? Auf

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