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Das Geheimnis von Sittaford

Das Geheimnis von Sittaford

Titel: Das Geheimnis von Sittaford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Freitagnachmittag steckte. Und wenn sein Aufenthaltsort unverfänglich wäre, würde er ihn fraglos nennen. Also berechtigt uns dies zu der Annahme, dass er sich am Freitag in der Nähe der Wohnung des Ermordeten aufhielt.»
    «Aber die Polizei hat niemanden gefunden, der ihn in Exhampton sah», wandte Charles ein. «Und er ist wahrlich keine Erscheinung, an der man achtlos vorbeigeht.»
    «Er war auch nicht in Exhampton. Wenn er den Mord beging, Charles, so hat er ihn lange vorher geplant und vorbereitet. Nur der arme, unschuldige James bezog ganz unverhohlen in Exhampton Quartier und wurde von zahllosen Zeugen gesehen», lachte sie bitter auf. «Brian aber mag in Lydford oder Chagford oder auch Exeter gewesen sein. Von Lydford zum Beispiel führt eine Hauptstraße nach Exhampton, die der Schnee nicht unpassierbar gemacht hat.»
    «Vielleicht sollten wir Erkundigungen einziehen.»
    «Das besorgt bereits die Polizei, und ihr wird es leichter fallen, als uns. Alle offiziellen Schritte müssen wir ihr überlassen, Charles; dagegen die privaten und persönlichen Fäden knüpfen und festigen, hier dem Redestrom von Mrs Curtis lauschen, dort einen Wink von Miss Percehouse aufgreifen, jetzt die Willetts belauern – da liegt unser Betätigungsfeld. Um aber auf Brian Pearson und die bewussten Bedingungen zurückzukommen, so habe ich Ihnen zwei – Motiv und Gelegenheit – schon angeführt. Bleibt also Nr. 3, in gewisser Hinsicht das wichtigste von allem.»
    «Nun?»
    «Habe ich Ihnen nicht immer wieder gesagt, dass wir dieses seltsame Tischrücken nicht außer Acht lassen dürfen, Charles? Gut! Inzwischen habe ich mich bemüht, es durch die Brille der Logik zu betrachten, und es kann nur drei Lösungen geben. Erstens: Dass übernatürliche Kräfte im Spiel waren; aber, ich gestehe es offen, für mich persönlich scheidet diese Lösung aus. Zweitens: Dass es eine vorbedachte Handlung war, das heißt, jemand veranstaltete es absichtlich. Da wir aber keinen vernünftigen Grund dafür sehen, scheide ich sie ebenfalls aus. Drittens: Zufall. Mit anderen Worten: Jemand verriet sich gegen seinen Willen. Eine unbewusste Selbstoffenbarung, verstehen Sie, Charles? Wenn es sich so verhält, so muss unter den beteiligten Personen eine gewesen sein, die entweder bestimmt wusste, dass Captain Trevelyan zu einer bestimmten Stunde im Laufe des Nachmittags getötet werden würde, oder aber, dass seiner eine Unterredung harrte, die leicht mit Gewalttätigkeiten enden konnte. Keine der am Tischrücken beteiligten Personen kann der eigentliche Mörder gewesen sein, doch eine von ihnen muss im geheimen Einvernehmen mit dem Mörder gestanden haben. Zwischen Major Burnaby und irgendjemand sonst besteht keine Verbindung, auch nicht zwischen Mr Rycroft und irgendjemand anderem, desgleichen nicht zwischen Ronald Garfield und einem anderen; doch sobald wir bei den Willetts ankommen, verschiebt sich das Bild. Es gibt eine Verbindung zwischen Violet und Brian Pearson. Und das Mädchen trug nach dem Mord ein merkwürdiges Benehmen zur Schau.»
    «Meinen Sie, dass sie es gewusst hat?»
    «Sie oder ihre Mutter.»
    «Haben Sie ganz vergessen, dass noch ein Gast geladen war, Emily?», fragte der Journalist.
    «Ich weiß – Mr Duke. Dieser wunderliche Mr Duke», wiederholte Emily nach einer kleinen Pause.
    «Ich habe zweimal versucht ihn zu sehen, und beide Male misslang es. Nichts scheint ihn mit Captain Trevelyan oder dem Mordfall zu verbinden, aber…»
    «Weiter», drängte Charles Enderby, als Emily innehielt.
    «Aber nichtsdestoweniger begegneten wir Inspektor Narracott, wie er aus Mr Dukes Cottage kam. Was weiß der kluge Narracott über ihn, das wir nicht wissen? Bei Gott, das quält mich schon lange!»
    «Glauben Sie…»
    «Nehmen wir einmal an, Duke wäre ein verdächtiger Mitbürger; nehmen wir einmal an, Captain Trevelyan hätte ihn als dunklen Ehrenmann erkannt und – da er sehr großen Wert auf den Ruf seiner Siedlung legte – beabsichtigt, sein Wissen der Polizei mitzuteilen. Und Duke findet einen Komplizen, mit dem er den Tod des Captain verabredet. Oh, Charles, lachen Sie nicht, weil es, in dürre, knappe Worte gefasst, schrecklich überspannt klingt; trotzdem können Sie etwas Derartiges nicht einfach ins Reich der Unmöglichkeit verweisen.»
    «Unmöglich ist es gewiss nicht», meinte Charles langsam.
    Dann schwiegen beide, jeder tief in Gedanken versunken. Plötzlich flüsterte Emily:
    «Kennen Sie das seltsame Gefühl, wenn Sie von

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