Das Geheimnis von Turtle Bay
Zeichen, dass sie die beiden tatsächlich besuchen sollte.
„Das ist wirklich nett, aber ich weiß, Sie haben beide genug um die Ohren.“
„Josh hat einen vollen Terminplan und wird erst heute Abend wieder da sein, aber Mark wird mich in …“ – sie holte ihr Mobiltelefon aus der Tasche und sah auf die Uhr – „… eineinhalb Stunden nach Clewiston fliegen. Ein bisschen Tapetenwechsel könnte Ihnen guttun.“
Bree wusste, Cole würde sich darüber aufregen, doch sie wollte diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Und sie musste Risiken eingehen, wenn sie auf der Suche nach dem Mörder weiterkommen wollte. Schließlich tat Cole nichts anderes, indem er sich an Verdugo heftete.
„Ja, das wäre schön. Vor allem wenn es nur für eine Nacht ist.“
„Morgen Nachmittag werden wir wieder hier sein, weil Josh an seiner alten Highschool auftritt. Ich sage Ihnen, Briana, Sie werden das Land des Zuckerrohrs lieben, die endlosen weiten Felder, die bis zum Horizont reichen. Glauben Sie mir, die gegend hat etwas an sich, das einen seine Trauer leichter ertragen lässt.“
„Sieht gut aus“ , hörte Cole Dom Verdugos Stimme hinter sich. „Dieses Rosenholz wird dem Ganzen Klasse verleihen.“
Nachdem Bree angerufen hatte und sie beide in Streit darüber geraten waren, dass sie quer durch Florida fliegen wollte, arbeitete Cole wie ein Besessener an der Vertäfelung. Er war so in seine Tätigkeit vertieft, dass er nicht mal die Schritte hinter sich bemerkt hatte, was ihn nur noch mehr ärgerte.
„Freut mich, dass es Ihnen gefällt und dass der Auftrag immer noch Gültigkeit hat“ , erwiderte Cole, ohne sich zu ihm umzudrehen. „Sie kamen mir gestern nach dem Treffen der Kommission ziemlich verärgert vor. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie weiter mit grünem Licht für Ihr Casino-Boot rechnen.“
„Ich besitze die Gabe, Probleme aus der Welt zu schaffen.“
Cole schlug den letzten Nagel ein, dann richtete er sich auf und drehte sich zu Verdugo um. „Das gilt auch für denjenigen, der das gesunde Schildkrötengras da unten angepflanzt hat.“
Verdugo verzog keine Miene. „Wollen Sie damit etwas andeuten?“
„Ihnen dürfte doch klar sein, dass jemand Ihnen diese Aktion in die Schuhe schieben wird.“
„Soll er ruhig. Das berührt mich gar nicht, solange es eine ellenlange Liste mit den Namen von Leuten gibt, die alle infrage kommen können.“
War das ein Schuldeingeständnis?
Mit fuchtelndem Zeigefinger redete Verdugo weiter: „Eine ganze Koalition aus Einzelhändlern und Bauunternehmern wartet nur darauf, dieses Gebiet weiter zu erschließen, und mein Boot wird die Touristen und damit das Geld herbringen, auf das es diese Leute abgesehen haben. Niemand kann den Fortschritt aufhalten, ganz sicher nicht hier im Süden Floridas. Außerdem, DeRoca – halten Sie mich wirklich für einen Stümper, der etwas derart Offensichtliches versucht? Auf wessen Seite stehen Sie?“
„Auf Briana Devons Seite, und sie ist bestürzt, weil ihre Arbeit sabotiert wurde. Vom Tod ihrer Schwester ganz zu schweigen.“
„Das kann ich verstehen und nachfühlen. Aber es ereignen sich nun mal Tragödien, die niemand erklären kann. Vergessen Sie das nicht.“
Das klang eindeutig nach einer Drohung. Cole sah Verdugo an, ohne dessen Blick auszuweichen.
„Aber was soll’s“ , meinte der ältere Mann und hielt auf einmal etwas von seinem Karamelpopcorn in der Hand, als hätte er es aus dem Ärmel gezaubert. „Ich wollte Ihnen noch sagen, dass ich an die hiesigen Entscheidungsträger Einladungen verschickt habe, darunter auch an die Kommission, der Sie angehören, um mit ihnen allen am Freitagabend auf diesem Baby in See zu stechen. Es wird sozusagen ein Probelauf werden – natürlich ohne Glücksspiel, dafür mit Speisen und Getränken sowie mit Live-Musik. Ich möchte allen demonstrieren, wie das Abwassersystem an Bord der Fun’n’Sun funktioniert und wie die Abfälle an Bord gesammelt und nach der Rückkehr an Land gebracht werden.“
„Dann hätten Sie die Vertäfelung bis dahin sicher gerne fertig.“
„Nur, wenn Ihr Zeitplan es zulässt. Übrigens können Sie auch gern Briana mitbringen, wenn ihr der Sinn danach steht. Es wird für Sie ebenso gute Werbung sein wie für mich.“
„Welcher Job ist Ihnen eigentlich am liebsten, Mark?“ , wollte Bree wissen. „PR-Arbeit, Pilot oder Begleiter für den Kandidaten und seine Frau?“
Mark Denton flog Bree und Nikki in einer weißen viersitzigen
Weitere Kostenlose Bücher