Das Geheimnis von Turtle Bay

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Autoren: Karen Harper

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Büro durchquerte, strich sie mit einer Hand über Darias Schreibtisch, dann schaute sie durch die Glastür. Draußen stand ein gut aussehendes Paar im mittleren Alter und machte eine ernste, fast schon betretene Miene.
    „Kennst du sie?“ , fragte Cole.
    „Nein.“
    „Ich könnte ihnen sagen, du bist für niemanden zu sprechen.“
    „Ich sehe sie, und sie sehen mich, dann kann ich sie auch fragen, was sie wollen.“ Sie schloss auf und öffnete die Tür. „Kann ich etwas für Sie tun?“
    „Wir sind Vivian und Frank Holliman“ , stellte sich die Frau vor. „Wir sind Freunde von Daria. Wir nehmen an der gleichen Fortbildung teil. “
    „Oh.“
    „Alle Teilnehmer und der Kursleiter sprechen Ihnen ihr tiefstes Mitgefühl aus, und wir bedauern sehr, welch schrecklichen Verlust Sie erlitten haben. Aber wir sind hergekommen, weil wir mit Ihnen über etwas reden müssen, das keinen Aufschub erlaubt. Vielleicht hat Daria nicht unsere Namen erwähnt, aber natürlich hat sie Ihnen von ihren Plänen erzählt, Sprecherin von Muscheln für die Ewigkeit zu werden.“
    „Nein. Was ist ‚ Muscheln für die Ewigkeit ’ überhaupt?“
    „O weh“ , entgegnete Vivian Holliman und verdrehte ihre blauen Augen. „Nun, Sie müssen wissen, dass sie alles Notwendige für eine Seebestattung veranlasst hat.“
    Cole konnte nicht fassen, dass Bree das Paar hereinbat und sich wie gebannt anhörte, was die zwei erzählten, die auf dem Sofa saßen, während Cole und Bree auf den Schaukelstühlen Platz genommen hatten. Bree saß auf ihrem Stuhl weit nach vorn gebeugt, schon fast kerzengerade. Als die Hollimans den Grund für ihren Besuch genannt hatten, war Bree zunächst sprachlos gewesen. Sie hatte wohl gedacht, Daria habe ihre Beisetzung im Voraus geplant und dann Selbstmord begangen. Nun machte sie auf ihn den Eindruck, als koche sie vor Wut, habe aber ihr Temperament im Griff. Ihm kam das Ganze so vor, als ob dieses Pärchen ihr nur etwas aufschwatzen wollte.
    Die Hollimans erklärten, dass sie ein Unternehmen repräsentierten, das in Muschelform gegossene Betonblöcke im Meer versenke, in die die Asche der Verstorbenen eingelassen sei. An dem Block befestigte Messingschilder ließen den Eindruck eines Grabsteins entstehen.
    Cole musterte die beiden, die ihre Texte wie einstudiert herunterrasselten. Viv, wie sie genannt werden wollte, hatte schneeweißes Haar, aber für ihr Alter ein jugendliches Gesicht und einen bemerkenswerten Körper. Frank war kahlköpfig und wusste sich von beiden besser zu kleiden, einschließlich einer teuren Armbanduhr und eines mit Diamant und Onyx besetzten Rings. Bree hatte wissen wollen, wie gut sie Daria kannten, doch die beiden verwandelten ihre Antwort schnell in eine perfekt inszenierte Verkaufsveranstaltung.
    „Wir sind ein sehr umweltbewusstes Unternehmen, und das gefiel Daria“ , fuhr Frank fort. „Als ihre Geschäftspartnerin und als Taucherin dürfte es Ihnen auch zusagen. Die Tatsache, dass Daria das Meer liebte, machte sie zu einer idealen Werbeträgerin für Muscheln für die Ewigkeit. Sie war einverstanden, für eine kleine Gebühr und für eine kostenlose Ruhestätte unsere Sprecherin zu werden.“
    „Natürlich“ , übernahm Viv wie abgesprochen den Vortrag, „haben wir alle geglaubt, es würden noch viele Jahrzehnte vergehen, ehe sie diese Ruhestätte beanspruchen müsste. Aber worauf wir hinaus wollen – sie war sehr begeistert von dem Foto einer unserer hübschen Muscheln …“
    „Vor der Küste von Tampa“ , warf Frank ein, „aber die nächste werden wir in der Nähe von Naples versenken.“
    „Unser Ziel ist es, dass auf diesen Muscheln Algen, Korallen und Schwämme wachsen, außer auf dem Bronzeschild mit den Namen und den Daten der Verstorbenen. Da Sie selbst Taucherin sind, könnten Sie diese Grabstätte natürlich problemlos besuchen. Ein Mensch, der das Wasser und den Golf so sehr geliebt hat wie Ihre Schwester, würde sich zweifellos wünschen, dort seine letzte Ruhestätte zu finden, auch wenn Daria nun nicht mehr unsere Sprecherin sein kann. Apropos Sprecherin – wir hatten gehofft, Sie würden an Darias Stelle unser Angebot annehmen, allein schon um das Andenken Ihrer Schwester zu ehren. Ich bedaure sehr, dass sie Ihnen gegenüber nichts von ihrem Interesse an einer Zusammenarbeit mit uns erwähnt hat.“
    Cole konnte Brees Gesichtsausdruck nur zu gut deuten. Seit sie auf Travers’ Barkasse weinend in seine Arme gesunken war, versuchte sie, ihre Gefühle