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Das Geheimnis zweier Ozeane

Das Geheimnis zweier Ozeane

Titel: Das Geheimnis zweier Ozeane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grigori Adamow
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desjenigen Teiles des Hindernisses, von dem das Strahlenbündel reflektiert wurde. Tausende solcher Abbildungen von allen mikroskopischen Membranen flossen zu einem ganzen Bild zusammen und ergaben die äußere Form des Gegenstandes. Solche „Ultraschall-Strahlenbildwerfer“ waren an allen Seiten des U-Bootes angebracht und sandten ununterbrochen auf den Bildschirm im Steuerraum die Darstellung alles dessen, was in einem Umkreis von zwanzig Kilometern um das U-Boot auftauchte.
    Die gleichen Ultraschallstrahlen verwendete Krepin als neue Waffe für den Kampf mit der toten und lebenden Materie. Hierbei hatte ihm der bekannte Zoologe Lordkipanidse geholfen, der sich schon längere Zeit im Institut für experimentelle Medizin mit der Erforschung von Anwendungsmöglichkeiten der Ultraschallschwingungen in der Medizin und in der Biologie befaßte. Unter Benutzung des schon fertigen Strahlenbildwerfers konstruierten Krepin und Lordkipanidse eine Ultraschallkanone und eine kleine Ultraschallpistole. Diese neuen Waffen konnten bei einer bestimmten, genau berechneten Schwingungsfrequenz jedes lebende Gewebe abtöten und die meisten bekannten Metalle und Minerale zerstören.
    Durch die von der Kanone oder von der Pistole herausgeschleuderten Ultraschallstrahlen wurden die Zellen eines Lebewesens in so hohe Schwingungen versetzt, daß sie rissen; andererseits wurden Metall- und Mineralmoleküle atomisiert, der feste Stoff lockerte sich und zerfiel.
    Zu dem Zeitpunkt, zu dem Krepin, Wlasjew, Lordkipanidse und ihre Mitarbeiter die letzten Arbeiten an ihren Ultraschallgeräten durchführten, empfahl die Rüstungsindustrie der Sowjetunion Krepin, sein Augenmerk auf eine neue Erfindung des sowjetischen Wissenschaftlers und Erfinders Bleichmann auf dem Gebiet der infraroten unsichtbaren Wärmestrahlen zu richten.
    Unsichtbare, mehr oder weniger intensive Wärmestrahlen werden von jedem erwärmten Körper ausgestrahlt: von der Sonne, einem heißen Bügeleisen, einem bewohnten Hause, Warmblütlern, Bäumen und sogar von Fischen. Die Infrarotfotografie arbeitet schon seit langem mit besonderen Geräten, Um Aufnahmen während der Nacht, in dichtem Nebel und bei Regenwetter mit überaus empfindlichen Platten zu machen. Man kann nachts von einem Flugzeug aus in fünf- bis sechstausend Meter Höhe Objekte auf der Erde aufnehmen, die fünfhundert bis sechshundert Kilometer entfernt sind. Für dieses Verfahren wird nicht nur die oft äußerst geringe Wärmestrahlung dieser Objekte, sondern auch die Temperaturdifferenz zwischen ihnen und ihrer Umwelt ausgenutzt. Es gibt sogar Infrarot-Ferngläser, mit denen man nachts, im Nebel und bei starkem Regen sehen kann.
    Bevor Bleichmann mit seinen Versuchen begann, schien es unmöglich, im Meer die oft sehr schwache infrarote Wärmeausstrahlung der Meeresbewohner und ihrer Umgebung einzulangen und diese Strahlen sichtbar zu machen.
    Die Körpertemperatur der Seetiere ist in den meisten Fällen nicht höher als die des Wassers. Nur die warmblütigen Meeressäuger wie Wale, Delphine, Seehunde, Walrosse, Seekühe und andere, die einst Landbewohner waren, haben ihre höhere Körpertemperatur behalten. Ihre dicke Haut und die dicke Speckhülle ihres Körpers verhindern die Wärmeausstrahlung. Alle anderen Meeresbewohner geben die ganze Wärme, die sie infolge ihrer Muskelarbeit und durch den Stoffwechsel erzeugen, an das Wasser ab. Diese Wärme verlieren sie aber nicht ganz. Geringe Reste davon, manchmal einige Grad, manchmal auch nur Bruchteile eines Grades, bleiben in ihrem Körper.
    Mit den besten Infrarot-Fotoapparaten kann man ohne große Schwierigkeiten selbst geringe Ausstrahlungen sehr schwach erwärmter Körper auf große Entfernung festhalten. Bei Infrarot-Unterwasseraufnahmen jedoch besteht die Hauptschwierigkeit darin, daß die Wärmestrahlen fast gänzlich vom Wasser aufgenommen oder von ihm zurückgeworfen werden. Und doch war Bleichmanns Apparat so hochempfindlich, daß er die noch im Wasser verbleibenden und durch keine Messung mehr erfaßbaren infraroten Strahlen abfangen konnte; allerdings gelang dies nur auf eine Entfernung von etwa fünfhundert Metern von der Strahlungsquelle.
    Bleichmanns Erfindung fand Krepins volle Zustimmung. In kurzer Zeit konstruierte dieser ein kleines Raketengerät, das mit Hilfe von komprimiertem Wasserstoff und Sauerstoff sich in der gleichen Weise wie das U-Boot fortbewegen konnte. In dieses Gerät, das wie eine dicke, anderthalb Meter lange Gurke aussah,

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