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Das Geheimnis zweier Ozeane

Das Geheimnis zweier Ozeane

Titel: Das Geheimnis zweier Ozeane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grigori Adamow
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schleunigen, daß er ihren Schiffsrumpf mit einer schleimähnlichen Substanz umgab. Gelänge es, den Schiffsrumpf mit künstlichem Schleim zu bedecken, so würde dieser jedoch vom Wasser heruntergespült werden. Nach langen Versuchen fand Krepin eine ganz unerwartete Lösung. In den Fällen, da große Geschwindigkeiten erforderlich waren, umgab er den Schiffsrumpf des U-Bootes statt mit einer Schleimhülle mit einem Mantel heißer Wasserdämpfe. Im Besitz unerschöpflicher Vorräte an Elektroenergie, erwärmte die ,Pionier‘ ihren äußeren Schiffsrumpf bis auf zweitausend Grad. Bei dieser Temperatur verwandelte sich eine dünne Schicht des den Schiffsrumpf umgebenden Wassers sofort in Dampf. Infolge der großen Geschwindigkeit, die das fahrende U-Boot entwickelte, kamen immer neue Wasserschichten mit seinem glühenden Körper in Berührung und erzeugten ununterbrochen eine zusammenhängende gasartige Hülle um das U-Boot. Die Reibung des Wassers wurde aufgehoben, und es entstand eine Reibung im gasartigen Medium, dessen Dichte zwar bedeutend größer als die der atmosphärischen, aber um vieles geringer als die des Wassers war. Der sich um den Schiffsrumpf bildende Dampf verwandelte sich hinter dem U-Boot infolge der vorherrschenden niedrigen Temperaturen sofort wieder in Wasser, ohne zur Oberfläche als Bläschen emporzusteigen.
    Im Verlauf seiner Versuche entschloß sich Krepin, die Schiffsschraube als Mittel zur Fortbewegung des U-Bootes wegzulassen. Die große Leistung der Kraftwerke der ,Pionier‘, die Widerstandsfähigkeit und die Wärmebeständigkeit des Metalls, aus dem der Schiffsrumpf gebaut war, ließen die Rakete oder die Fortbewegung durch Rückstoß als besten Antrieb erscheinen. Man hätte glauben können, daß es in einem so dichten Stoff, wie es das Wasser ist, kein natürliches Düsentriebwerk geben könne. Aber schon seit langem ist bekannt, daß sich einige Wasserorganismen, wie zum Beispiel die vorzüglich schwimmenden Kopffüßer, mit Hilfe des Rückstoßes fortbewegen. Sie saugen vorn das Wasser in einen Hohlraum, den Mantelsack, und stoßen es hinten mittels Muskelkontraktion durch den sogenannten Trichter wieder aus.
    Für die Rückstoßbewegung würde man jedoch sehr viel Treibstoff benötigen, der bei seiner Verbrennung eine ungeheure Kraft erzeugen müßte. Woher aber sollte die ,Pionier‘ diesen Treibstoff erhalten, und wie sollte sie ihn in großen Mengen speichern? Das U-Boot mußte doch damit sehr lange auskommen. Auch hier, wie in vielen anderen Fällen, kam dem Konstrukteur wieder das Weltmeer mit seinen unerschöpflichen, bisher unausgenutzten Kraftquellen zu Hilfe.
    Der Ozean konnte die ,Pionier‘ mit jeder Menge Knallgas, dessen ungeheure Explosivkraft bekannt ist, versorgen.
    Um dieses Gas zu erhalten, muß man zwei chemische Elemente zur Verfügung haben: Wasserstoff und Sauerstoff, Das sind die beiden Gase, aus deren Verbindung Wasser besteht. Man kann sie durch verschiedene Verfahren gewinnen, aber das einfachste ist die Zersetzung des Wassers durch Elektrolyse. Zu diesem Zweck werden in ein Gefäß mit gesäuertem Wasser zwei Elektroden, eine Kathode und eine Anode, getaucht. Wenn durch die Elektroden Strom auf das Wasser übertragen wird, scheidet sich an der Anode in Form von Bläschen Sauerstoff und an der Kathode Wasserstoff ab. Beide Gase strömen durch Röhrchen in gesonderte Behälter. Vermischt man sie in einem bestimmten Mengenverhältnis zueinander, so entsteht Knallgas.
    Ein elektrischer Funke genügt, um dieses Gas zur Explosion zu bringen. Für Zwecke des Rückstoßantriebes müssen diese Explosionen in einer besonderen Kammer im hinteren Teil eines Schiffes oder einer Rakete stattfinden. Diese Kammer muß eine äußere, sich konisch erweiternde Austrittsöffnung, eine Düse, haben. Findet in der Kammer die Explosion statt, bilden sich ungeheuer verdichtete Wasserdämpfe. Sie treten durch die Düse am Ende des Triebwerkes aus; in dieser Düse setzt sich der Druck des Gasgemisches in die Geschwindigkeit des Gasstrahles um. Dadurch entsteht ein Rückstoß, der das U-Boot oder die Rakete vorwärts treibt.
    Nach den Knallgasexplosionen bildet sich aus dem Wasserdampf wieder Wasser, das vom Meer aufgenommen wird. Das Donnern der Explosionen wird durch vervollkommnete Schalldämpfer verschluckt, wie sie bereits in Flugzeugen und Kraftfahrzeugen Verwendung gefunden haben.
    Bei so hohen Geschwindigkeiten lief aber das U-Boot in noch nicht erforschten Meerestiefen

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