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Das Geheimnis zweier Ozeane

Das Geheimnis zweier Ozeane

Titel: Das Geheimnis zweier Ozeane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grigori Adamow
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griffen an! Sie krochen eine über die andere und bildeten eine Pyramide, deren Spitze bedrohlich schnell wuchs.
    Entsetzen packte Pawlik angesichts der Schlauheit und Hartnäckigkeit der Angreifenden. Wirr schossen die Gedanken durch seinen Kopf: Man muß um Hilfe rufen … Aber wahrscheinlich waren die Männer schon sehr weit fort. Bis sie kämen, würde es zu spät sein. Was soll ich nur machen? Und Schelawin? Vielleicht ist er verletzt … Aber man konnte ihm ja auch später Hilfe bringen. – Pawlik wollte schreien.
    Oder gab es vielleicht doch noch eine Rettung? Sein Herz schlug plötzlich voller Freude: Die Schraube! Es wäre doch ganz einfach, wegzuschwimmen! Keine einzige Krabbe könnte ihn dann erreichen!
    Pawlik griff schnell zur Tasche, aber er zögerte, auf den Knopf zu drücken. – Und der Scheinwerfer? Seinen Posten verlassen? Das durfte er nicht! Die Krabben konnten die Kabel zerreißen. Der Suchtrupp würde ohne Leuchtfeuer sein! Nein, nein! Auf keinen Fall!
    Pawlik schaute wieder nach unten. Die Pyramide wuchs immer höher. Ununterbrochen türmten sich die Krabben aufeinander, die furchtbaren Scheren drohend erhoben. Gleich würden sie die Spitze des Felsens überfluten, ihn zu Boden werfen und …
    In diesem entscheidenden Augenblick kam dem Jungen der rettende Gedanke. Er schalt sich einen Dummkopf. Wie konnte er das nur vergessen! – Man durfte nicht gleich den Kopf verlieren!
    Er umklammerte den Griff der Ultraschallpistole, richtete sie auf die Krabbenpyramide und drückte auf den Knopf.
    Die oberen Reihen der Krabben sackten zusammen, die erhobenen Scheren sanken kraftlos herab. Im nächsten Moment zerfiel die ganze Pyramide wie ein Kartenhaus, und die Krabben rollten mit zuckenden Beinen nach unten. Pawlik lachte vor Freude und schwenkte den Lauf der Pistole nach rechts und links in immer weiterem Umkreis um den Felsen herum. Die Reihen der Riesenkruster fielen wie niedergemäht zusammen.
    Plötzlich hörte Pawlik ein lautes metallisches Knirschen. Irgend etwas hatte sein Bein gepackt, er wankte und konnte sich nur mit Mühe aufrecht halten. Als der Junge sich umschaute, bemerkte er eine riesige, fast einen halben Meter hohe Krabbe, die ihn mit der Schere am Knie umklammert hielt und ihn zum gegenüberliegenden Rand der Felsenplattform zog. Auch dort war ein Gewimmel von Krabben, Scheren und dünnen, klauenbewehrten Beinen. Bevor sich Pawlik von seiner Überraschung erholt hatte, tauchten auf dem Felsen einige Krabben auf und stelzten auf ihn zu. Wieder ertönte das schreckliche durchdringende Knirschen, und ein Angreifer packte Pawlik am anderen Bein. Der Junge fiel auf ein Knie. Die erste Krabbe ließ Pawliks Bein los und zwängte seinen Arm zwischen ihre Schere. Der Lauf der Pistole war unmittelbar gegen die gepanzerte Brust der Krabbe gerichtet. In Sekundenschnelle trafen sich die Blicke von Mensch und Tier; dann löste sich der Zangengriff der Schere, und die Krabbe blieb mit krampfhaft zuckenden langen Fühlern flach auf dem Felsen liegen. Pawlik richtete die Waffe auch auf die anderen Angreifer. Wie im Fieber drückte Pawlik immer wieder auf den Schaltknopf der Pistole und merkte zuerst gar nicht, daß sein zweites Bein auch frei geworden war. Er sprang auf und lief zum Felsrand. Dort sah er eine zweite Pyramide, und immer neue Angreifer kletterten an ihr empor. Die tödlichen Schallwellen zerstörten auch diese Pyramide innerhalb weniger Augenblicke. Während Pawlik den Pistolenlauf über der unten wimmelnden Masse hin und her führte, schaltete er mit der anderen Hand den Motor des Scheinwerfers auf höchste Umdrehungszahl. Der Lichtkegel huschte schnell über den Boden der Schlucht, gefolgt von den todbringenden Ultraschallstrahlen. Unter den angreifenden Krabben zeigten sich die ersten Anzeichen einer Panik. Bald hier, bald dort wichen sie zurück, kletterten übereinander und liefen, um dem Todesstrahl zu entgehen, in wilder Flucht über die Rückenschilder ihrer Artgenossen in die Dunkelheit zurück.
    Pawlik senkte die Pistole. Seine Hände und Beine zitterten, sein Körper war schweißbedeckt. Völlig erschöpft, fast einer Ohnmacht nahe, ließ er sich auf den Akkukasten fallen und schloß die Augen.
    „Das Peilzeichen, Pawlik!“ hörte er plötzlich Skworeschnjas ferne Stimme. „Bist du eingeschlafen?“
    Pawlik fuhr zusammen.
    „Gleich …“, stammelte er, sich schwerfällig erhebend. Er war noch ganz benommen und bewegte sich wie im Traum.
    Bald tauchte im

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